Heimweh: Dokumentarfilm in 3sat

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Wenn Ervin Tahirovic von Foca träumt, dann sieht er Bilder einer Stadt, die es so nicht mehr gibt, trifft Verwandte, die nicht mehr dort leben. Mehr als 20 Jahre nach dem Bosnienkrieg reist er zurück in die verlorene Heimat. Sein Film "Heimweh" (Buch und Regie: Ervin Tahirovic; Kamera: David Lindinger) zeichnet die Flucht nach und erzählt dabei von der Aufarbeitung einer persönlichen Geschichte. 3sat zeigt den österreichischen Dokumentarfilm aus dem Jahr 2017 am Montag, 19. August 2019, um 22.25 Uhr in deutscher Erstausstrahlung.

Ervin Tahirovic, 1982 in Bosnien-Herzegowina geboren, flüchtete 1992 während des Krieges in Bosnien mit seiner Familie nach Wien. Mehr als 20 Jahre später kehrt er in seine Heimatstadt zurück. Ist Foca noch seine Heimat? Die Kamera begleitet ihn bei der Rückkehr in seine Vergangenheit. Obwohl die Orte sich seit dem Krieg verändert haben oder zerstört sind, kehren immer wieder Kindheitserinnerungen und traumatische Erlebnisse aus der Kriegszeit zurück. "Dieser Film ist die Wiederentdeckung meiner verdrängten und schmerzhaften Vergangenheit. Er ist eine Selbsttherapie durch künstlerische Aufarbeitung eines Teils meiner Biografie, zu dem ich keine Gefühle mehr hatte. Er ist die Wiederfindung meiner Seele, die ich wegen zu viel Schmerz und Überforderung aufgeben musste, damit ich überleben kann. Er ist eine Versöhnung mit der Vergangenheit und die Wiederverbindung zu den Wurzeln, die mir vor langer Zeit in meiner Kindheit gewaltsam ausgerissen wurden", schreibt Ervin Tahirovic anlässlich des Festivals des österreichischen Films - der Diagonale 2018.

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Mit Material vonots

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