Mit seinem Schlag gegen Chris Rock hat Will Smith bei der Oscar-Gala 2022 für DEN Aufreger gesorgt. Nachdem sich Chris Rock während einer Laudatio einen Witz auf Kosten von Jada Pinkett Smith erlaubt hatte, in welchem er auf Ihr Äußeres abzielte, ergriff ihr Ehemann Will Smith die Initiative. Er ging mit festen Schritten auf die Bühne und erteilte dem Redner unvermittelt eine kräftige Ohrfeige.

Chris Rock hielt sich zurück und schlug nicht zurück. Als Smith später am Abend als Bester Schauspieler geehrt wurde, entschuldigte er sich bei so ziemlich jedem, den seine Aktion gestört haben könnte. Nur nicht bei Chris Rock. Nun ist der Vorfall ziemlich eindeutig als Körperverletzung zu bewerten. 15,4 Millionen Zuschauer in den USA könnten sich als Zeugen melden.

Doch ob es sich hierbei um Vorsatz oder Tat im Affekt handelte: Damit wird sich kein Gericht beschäftigen. Chris Rock hat keine Anzeige gegen Smith erstattet, damit ist das Thema juristisch erledigt. Selbstverständlich hat die Academy, die die Preise verleiht, sofort den moralischen Finger gehoben und Smith noch während der Gala aufgefordert, diese zu verlassen.

Das soll der Schauspieler abgelehnt haben. Nun könnte es aber passieren, dass die Academy die Mitgliedschaft von Will Smith einzieht oder zumindest zeitweise ruhen lässt. Auch Einzelmaßnahmen, wie der Entzug des Stimmrechts bei weiteren Filmpreisen, stehen zur Debatte.

Eine wichtige Konsequenz ist für Will Smith die Diskussion über sein Image. Wer ihm die Aktion positiv auslegen möchte, hebt die Verteidigung der Ehre seiner Frau hervor. Ganz im alten Stil, Mann gegen Mann. Genau das kann ihm aber auch angelastet werden. Schließlich kann seine Frau für sich selbst einstehen, wenn sie es denn möchte. Auf ihren Mann ist sie nicht angewiesen.

Wenn man die Moral herausnimmt und die Fakten betrachtet, ist eine gute Konsequenz daraus erwachsen: Das Thema Alopecia, an dieser Krankheit leidet die Schauspielerin und Ehefrau von Will Smith, bekommt Aufmerksamkeit.