Der menschliche Faktor: Kritik zum Drama mit "Dark"-Star

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Im Trailer wird „Der menschliche Faktor“ als eine Art Horror-Thriller beworben. Dahinter verbirgt sich allerdings ein Familiendrama mit einer überraschenden Erzählweise.

Um dem Lärm und der Hektik des Stadtlebens zu entfliehen, macht sich die vierköpfige Familie rund um Jan und Nina auf zu ihrem Wochenendhaus. Ganz so ruhig wie erhofft geht es dort allerdings nicht zu. Schon kurz nach der Ankunft scheinen Einbrecher im Haus zu sein, die Nina mit einer blutigen Nase und die ganze Familie mit einigen Fragen zurücklassen. Auch in der Stadt läuft es alles andere als glatt. In der gemeinsamen Werbeagentur geht es drunter und drüber, während gerade die Ehe der beiden zunehmend darunter leidet.

In den ersten Minuten wirkt „Der menschliche Faktor“ erst einmal wie ein Mystery-Thriller und auch der Trailer suggeriert Ähnliches. Tatsächlich spielt sich dieses Rätselraten rund um den Einbruch und vor allem auch die beklemmende Stimmung in den ersten Minuten des Films ab. Darauffolgend wird die Geschichte allerdings deutlich ruhiger, versucht aber durch erzählerische Kniffe bei Laune zu halten.

Und wieder zurück

So werden wir in der Erzählung regelmäßig zurückgeworfen. Immer wieder erleben wir den Moment des Einbruchs sowie die Zeit davor und danach aus unterschiedlichsten Perspektiven. Das ist allerdings zu Beginn gar nicht mal so ersichtlich, weshalb man sich erst mal in der Handlung zurechtfinden muss.

Dadurch entsteht eine ähnliche Verwirrung wie bei der Familie selbst. Die Erzählweise lockert die ansonsten recht typische Familientragödie etwas auf, bringt allerdings auch einige Probleme mit sich. Durch das häufige Zurückspringen in der Handlung fehlt es den Charakteren häufig an ausreichender Tiefe. Gerade die Spannungen zwischen Jan und Nina sind in vielen Zügen nicht nachvollziehbar, da zu wenige Situationen entstehen, durch welche man Einblicke in die Figuren bekommen könnte.

Das ist vor allem daher ärgerlich, da der Cast durchaus starke Darsteller hat. So wird beispielsweise Jan von Mark Waschke gespielt. Er mimte in der Netflix-Serie „Dark“ als Noah einen fantastischen Gegenspieler.

Fazit:

„Der menschliche Faktor“ von Ronny Trocker verspricht im Vorfeld vieles, kann dem im Endeffekt aber wenig gerecht werden. Der packende Faktor des Films ist zu gering, als dass man den Film als Thriller durchgehen lassen könnte und die Charaktere für ein gutes Drama zu verwaschen. Unterm Strich ist für Fans von deutschen Dramen noch ein ansehnlicher Genre-Mix bei rausgekommen, der mit starken Schauspielern aufwarten kann, diese allerdings bei Weitem nicht ausreizt.

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