Paul ist nicht erbaut: Anna hasst Fußball, der Umzug bedeutet akute Gefahr für ihren Burgfrieden. Er wird sich was einfallen lassen müssen, damit sie mit ihm kommt. Mal sehen, wie lange das gut geht. Unter dem Vorwand, in Steffens Steuerberaterkanzlei einzusteigen, bringt er Anna dazu, mit ihm nach Imma zu ziehen. Man brauche dort sicher auch Bauingenieurinnen, gibt er ihr mit auf den gemeinsamen Weg. Der erste Kontakt Annas mit Stadt und Freundeskreis ist Steffens Hochzeit mit Katja. Und die findet, zumindest männerseits in Eintracht Imma Trikots und natürlich auf dem Fußballplatz statt.
Anna fühlt sich in der Hölle angekommen. Wie sie bald feststellt, sind die Frauen von Pauls Kumpels sichtlich genervt von all den Auswüchsen, die Fußballverrückte ihren Frauen antun können: Kunstrasen im Schlafzimmer, Effenberg-Bettwäsche und Familienwochenenden auf dem Fußballplatz! Richtig sauer wird sie, als sie erkennt, dass Paul bei dem erflehten Umzug nichts anderes als Fußball im Sinn hatte. Nach einem heftigen Gelage vereint Anna ihre Leidensgenossinnen zum Gegenangriff und fordert Paul und seine Freunde zum ultimativen Duell heraus. Die Wette gilt: Die Frauen werden die Männer besiegen - auf dem Fußballplatz. Gewinnen die Frauen, ist Schluss mit Fußball. Für immer. Gewinnen die Männer, ist Schluss mit der Meckerei. Und Paul muss mit Anna zurück nach Berlin.
Die Jungs feiern schon ihren sicheren Einzug ins Paradies. „Elf Hausfrauen müsst Ihr sein“, raten sie ihren Frauen für diese erfreuliche neue Variante des Geschlechterkampfs. Die Abstiegssorgen der Eintracht Imma 95 treten in den Hintergrund bei der Aussicht, ein für alle Mal die Verhältnisse zu Hause zu ihren Gunsten klären zu können. Die Jungs haben keine Ahnung, dass Anna früher sogar einmal in der Jugend-Nationalmannschaft gespielt hat, und außerdem sind die Damen beim Abschluss der Wette nicht mal zu elft. Denn dabei sein darf nur, wer im letzten Jahr Sex mit einem der Spieler von Eintracht Imma hatte, und einige Jungs scheinen diesbezüglich unter- bis unversorgt.
Unverhofft erhalten die Frauen Verstärkung: Verteidiger Eric ist nämlich keineswegs solo wie angenommen. Vielmehr hat er seit Jahren einen Mann an seiner Seite, den smarten Fußball begabten Marc. Er hat bloß versäumt, ihn seinen Mannschaftskollegen vorzustellen. Das übernimmt Marc bei der Gelegenheit selbst und tritt unter den Augen der leicht verwirrten, aber immer noch siegessicheren Eintrachtler dem Team der FC VENUS bei.
Den entscheidenden Coup zu ihrer Verstärkung landen die Damen selbst. Teamkollege Jurij (Andreas Günther) macht nämlich vor keinem Rock Halt, auch nicht vor dem der Profitorhüterin Kim (Anneke Kim Sarnau), einer alten Freundin Annas aus Fußballtagen. Im Rahmen eines durchdachten Masterplans führen die Mädels Jurijs x-ten One-Night-Stand des Jahres herbei, der Kim zum elften Mitglied des FC VENUS macht.
Da die Fußballrealität auf dem selbst gezimmerten Trainingsplatz aber weiterhin nicht ganz den hoch fahrenden Zielen des FC Venus entspricht, muss dringend ein sachkundiger Coach her. Und wenn schon, dann gleich richtig: Die Trainerlegende Laurenz Schmidt wäre der perfekte Mann, und er ist gerade vertragslos. Halb Europa ist hinter ihm her. Der FC VENUS ist derzeit der einzige Verein, der den Mann augenblicklich kriegen kann. Der Grund dafür ist zugleich ein Problem: Laurenz ist Annas Vater, zugleich Ursache für ihre tiefe Abneigung gegen alles, was mit Fußball zu tun hat. Seit er sie und ihre Mutter des Fußballs wegen verlassen hat, hat sie ihn komplett aus seinem Leben gestrichen. Aber Kim wird deutlich: ohne Trainer, genauer: ohne Laurenz, macht sie nicht mehr mit. Man kann es Erpressung nennen, aber es dient dem großen Spiel.
Laurenz Schmidt quält die Frauen vom FC Venus bis zum Umfallen: Kondition, Technik, Ausdauer, jeden Tag das volle Programm. Und die Männer haben keine Ahnung, was bei ihren Frauen läuft, am allerwenigsten Paul. Denn die Verwandtschaft mit ihrem berühmten Vater hat Anna ihm bis dato erfolgreich verschwiegen. Es kommt ihm und seinen Kumpels nicht mal merkwürdig vor, dass sie selbst in Spiel und Training von dem berühmten Trainer beobachtet werden. Vielleicht haben sie sich einfach nur all die Jahre unterschätzt.
Als Laurenz Schmidt sich schließlich auf einer Gartenparty vor Paul als Trainer des FC Venus und Annas Vater offenbart, zieht es Paul den Boden unter den Füßen weg – jetzt ist er es, der sich von Anna komplett verraten fühlt. Aber auch den anderen Männern geht es nicht viel besser: In den einst trauten Beziehungen im beschaulichen Imma sitzt kein Stein mehr auf dem anderen. Nach und nach gewinnen die selbstbewusster werdenden Frauen die Oberhand. Nur noch der Sieg kann den Männern in einer Lage helfen, in der nichts mehr sicher ist.
Der Tag der Entscheidung, das große Match, die Mutter aller Schlachten bricht an. Elf zu allem entschlossene Frauen treten an gegen elf Vertreter der männlichen Weltbevölkerung, unterdrückt wegen ihrer sportlichen Neigungen. Da hält es selbst Udo nicht mehr im Koma.Der Platz ruft! Eintracht Imma 95 dominiert das Spiel, versiebt aber massenweise Chancen. Der FC VENUS wehrt sich heftig, aber wie lange noch? Das erste Tor fällt, weitere Treffer scheinen nur noch eine Frage der Zeit.
In einem dramatischen Finale liegen die Nerven blank. Die Liebenden vom Bolzplatz beharken sich mit wüsten Beschimpfungen und fiesen Fouls. Das runde Leder, von den Frauen vor kurzem noch so gehasst, ist nun auch bei ihnen heiß begehrt. Tore und Spieler fallen auf beiden Seiten, extreme Spannung bis zum Schluss. Das Spiel zwischen Männern und Frauen geht in die Nachspielzeit. Rückspiel nicht ausgeschlossen...
DIRECTOR’S NOTE (Ute Wieland)
FC VENUS ist für mich als der ultimative Filmzur Fußballweltmeisterschaft. Am Anfang steht eine Wette, deren Ausgang klar scheint. Frauen wetten gegen ihre Fußball-verrückten Männer, dass sie sie besiegen werden. Auf dem Platz. Im Spiel. Unmöglich. Das ist doch keine Wette. Natürlich werden die Männer gewinnen!! Leichtes Spiel. So einfach war es noch nie alles von den Frauen zu bekommen, was Mann schon immer wollte. Ein Pascha-Leben scheint den Männern bevor zu stehen. Paradiesische Zustände am heimischen Herd und im Schlafzimmer, denn die Wette ist so gut wie gewonnen!! Die Frauen tun einem leid. Sie haben keine Chance. Und sie nutzen sie.
Ich sehe FC VENUS in der Tradition der englischen Komödie wie Ganz oder gar nicht (The full monty) - als Ensemble-Film um Liebe und Freundschaft und Romantische Komödie.
1. Erzählebene: Die Liebesgeschichte zwischen Anna und Paul
2. Ebene: Die Fußball-Wette und das Thema Fußball als Metapher für:
3. Ebene: Der Kampf der Geschlechter
Die Protagonisten Anna und Paul führen einen Reigen von Paaren an, die verschiedenen sozialen Schichten und Generationen angehören. Normalerweise hätten sie wenig miteinander zu tun – aber die Liebe zum Fußball vereint über soziale Schranken und Einkommensklassen hinweg: Die Männer sind elf Freunde und die Frauen elf Leidensgenossinnen. Der Fußball führt sie zusammen und treibt gleichzeitig eine unüberbrückbare Kluft zwischen Männer und Frauen. Über den Ehen und Beziehungen liegt der Muff von vielen Jahren Alltag oder die Lügen zwischen frisch Verliebten, um dem anderen zu gefallen. Mit der Fußball-Wette bleibt erst mal in den Beziehungen kein Stein mehr auf dem anderen. Ab jetzt gilt: “Seine Regeln – Sein Spiel – Ihre Waffen”.
GESPRÄCH MIT PRODUZENT RALPH SCHWINGEL
Erzählen Sie etwas zur Entstehungsgeschichte von FC VENUS.
2004 sprach mich in Cannes mein finnischer Kollege Jarkko Hentula das erste Mal auf FC VENUS an, weil er mich als Co-Produzent für seinen Film gewinnen wollte. Der Plot machte mich sofort neugierig: Frauen treten gegen ihre Männer im Fußball an - eine Wette. Als ich dann das Drehbuch gelesen hatte war ich begeistert.
Dennoch kam es nicht zu einer Beteiligung am finnischen Projekt.
Dies kam für uns aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Was ich mir dagegen sehr gut vorstellen konnte, war eine deutsche Adaption des finnischen Drehbuchs. Das schlugen wir den Finnen vor und dann ging plötzlich alles sehr schnell – praktisch zeitgleich entstanden zwei Filme, die auf der selben Buchvorlage basierten. Wie sich nun herausstellt ist das bislang einmalig – das erste und bisher einzige Instant Remake der Filmgeschichte.
Was wurde vom ursprünglichen Drehbuch übernommen?
Im Prinzip das gesamte Gerüst und einige Ideen, die dem Film zu seiner Glaubwürdigkeit verhelfen und die zum Funktionieren der Geschichte notwendig sind. Z.B. die Tatsache, dass die Frauenmannschaft Verstärkung durch einen Mann erhält…
Wie finanziert man ein Projekt wie FC VENUS?
Die Hamburger Filmförderung konnten wir schnell von der Idee überzeugen, früh in das Projekt einzusteigen, noch bevor alle Hauptrollen besetzt waren. Wir selbst sind mit einem beträchtlichen Eigenanteil ins Risiko gegangen, haben die Kriegskasse geöffnet. SAT.1 und der Medienfonds GFP kamen dann als wichtige Bausteine hinzu. Die Finanzierung gestaltete sich insgesamt weniger schwierig als das Casting.
Wie managt man das Casting von so vielen verschiedenen Darstellern, die allesamt wiedererkennbare Typen und zum geplanten Drehtermin verfügbar sein müssen?
Es war wahnsinnig schwierig, manche von uns sind daran schier verzweifelt. Irgendwann haben wir angefangen, die Figuren wie auf einem Schachbrett zu verschieben. Wenn uns der Eine am Ende wegbricht, ist es besser, wenn wir einen Anderen auf seine Position stellen, weil der wiederum leichter durch einen Dritten zu ersetzen ist usw. Irgendwann war Alles in Bewegung, es war sehr strapaziös.
Besteht da nicht die Gefahr einer heillosen Verwirrung?
Allerdings, aber irgendwie hat es am Ende geklappt, und wir hatten alle Rollen sehr gut besetzt.
DARSTELLER
NORA TSCHIRNER - Anna Rothe
Nora Tschirner wurde 1981 in Berlin geboren und fand schon als Kind Gefallen am Schauspiel. Ob vor der Kamera des Vaters, in Theatergruppen an der Grundschule und später im Rosa-Luxemburg-Gymnasium, schon frühzeitig begeisterte sie das Publikum. Ihre natürliche Begabung und ihr Engagement verhalfen ihr nicht nur zur Teilnahme an Schultheater-Wettbewerben in Mülhausen und Magdeburg, sondern auch 1994 zu einer kleinen Rolle in der Episode „Der Ferienjob“ der ZDF-Kinderserie Achterbahn.
Das Jahr 2000 wartete mit zwei großen Ereignissen für Nora Tschirner auf: Nachdem sie ihr Abitur bestanden hatte, konnte sie anschließend ihr Kinodebüt in Wie Feuer und Flamme feiern. Im gleichen Sommer spielte sie eine der vier Hauptrollen in der ARD-Vorabendserie Sternenfänger, und noch während der Dreharbeiten erhielt sie ein Angebot von MTV als VJ, wo sie zunächst unterschiedliche Sendungen, dann aber fest die MTV Charts und MTV News moderierte.
2003 stand Nora Tschirner erfolgreich neben Matthias Schweighöfer in Gregor Schnitzlers Soloalbum vor der Kamera, bevor sie 2004 in der TV-Episode Ein starkes Team – Sicherheitsstufe 1 eine Rolle übernahm.
Für ihre Rolle der Titzi in der Culture-Clash-Komödie Kebab Connectionwurde Nora Tschirner 2005 auf dem Filmfestival Türkei/Deutschland in Nürnberg als "Beste Darstellerin" ausgezeichnet.
Filmographie (Auswahl):
Filmtitel Regie
2005 FC VENUS Ute Wieland
2004 Kebab Connection Anno Saul
Ein starkes Team – Sicherheitsstufe 1 (TV) Peter Fratzscher
2003 Soloalbum Gregor Schnitzler
2002 Sternenfänger (TV) Andreas Senn u.a.
2001 Wie Feuer und Flamme Connie Walther
1994 Achterbahn – Der Ferienjob (TV) Gabi Degner
Gespräch mit Nora Tschirner
Wie bist du zur Rolle der Anna gekommen?
Die Regisseurin Ute Wieland hat KEBAB CONNECTION gesehen und wollte unbedingt, dass ich bei FC VENUS mitmache.
Was war für dich die Herausforderung an der Rolle?
Die war zunächst der Fußball, denn ich habe vorher noch nie gespielt.
Du hattest zur Vorbereitung auf die Rolle Einzeltraining. Wie lief das ab?
Ich musste ins Jugend-Trainingsinternat des HSV, ein eher Testosteron-geschwängertes Gelände. Die Jungs dort kurbelten morgens die Fensterläden hoch und guckten zu, wie ich um meine kleinen Fähnchen und Kegel sprang. Ich habe mit drei verschiedenen Trainern zusammen gearbeitet; die haben mich ganz schön beschäftigt.
Welche Erfahrungen hast Du als Schauspielerin bei FC VENUS gemacht?
Ich habe bisher immer Mädels gespielt, die moralisch auf dem richtigen Trip waren. Aber ANNA ist unglaublich spröde. Sie hat ein Trauma mit ihrem Vater zu verarbeiten, was sie irrational handeln lässt. Das fand ich spannend, weil man auf einem sehr schmalen Grat zwischen zickig und Verständnis heischend wandelt. Anna hat einfach selten Recht mit dem, was sie macht. Sie sieht schnell Rot, ist sehr impulsiv und temperamentvoll. Einfach nicht wirklich cool.
Wie war dein Verhältnis zu Ute Wieland, der Regisseurin?
Ich wusste, dass wir mit dem Film ein riesiges Pensum zu absolvieren hatten, und es ist normal, dass Regisseure beim Dreh ziemlich angespannt sind. Ute ist jedoch wahnsinnig konzentriert und weiß genau, was sie will, ohne uns dabei die Freiheit als Schauspieler zu nehmen. Man hat bei ihr nie das Gefühl, man hängt in der Luft und muss sich totspielen. Sie kennt sehr genau ihre Version, ist aber immer bereit, andere Sachen zu integrieren - etwas anderes kann man sich nicht wünschen von einem Regisseur.
Wie war die Zusammenarbeit mit Christian Ulmen?
Darüber möchte ich nicht sprechen (lacht). Das ist ein zweischneidiges Schwert. Wir machen seit anderthalb Jahren eine Sendung zusammen, und ich habe mir sehr gewünscht, dass er mitspielt. Andererseits war es auch schwierig, weil wir ein eingespieltes Team sind, aber auf einer ganz anderen Ebene. Wenn wir im Fernsehen gemeinsam vor der Kamera stehen, wird gestichelt und gefoppt, und jetzt mussten wir plötzlich so etwas Wahrhaftiges, Liebevolles mit einbringen. Das war eine Herausforderung, aber es hat funktioniert.
Gespräch mit Christian Ulmen
Herr Ulmen, wie kam der FC VENUS zu Ihnen (oder Sie zu ihm)?
Da ich allgemeinhin als sportlich gelte und von Natur aus gebaut bin wie ein Mittelstürmer, lag es nahe, mich zu besetzen. Ich werde zwar oft auf meinen Körper und mein athletisches Antlitz reduziert und habe deshalb immer Rollen angenommen, die nicht so viel mit Sport zu tun haben. Aber weil FC VENUS eine der originellsten Geschichten über Männer, Frauen und natürlich den Fußball ist, die ich je las, habe ich froh und glücklich zugesagt.
Frauen gegen Männer auf dem Fußballplatz – wie haben Sie sich bei diesem Gedanken gefühlt?
Wie ein Elch vor der Paarung mit einem Meerschwein. Aber als ich sah, wie die Nora Tschirner trainiert hat und wie sie mit ihren roten Bäckchen und Schweißperlen auf der Stirn den Zidane-Übersteiger-Trick vorführte, fühlte ich mich eher wie ein Meerschwein vor der Paarung mit einem Elch.
Was erzählt der Film außer einer Fußballgeschichte?
Eine Liebesgeschichte. Liebe zum Sport, Liebe zwischen Menschen und zwischen Anna, also Nora Tschirner, und Paul, mir. Wir haben uns oft geküsst während der Filmaufnahmen, um ein Liebespaar darzustellen. Das war nicht immer einfach, denn Nora Tschirner hatte Husten. Wir spielten ein Liebespaar, das sich belügt. Es geht also auch um die Frage, wieviel Lüge ein Liebespaar aushält und wann eine Lüge dem Überleben der Beziehung dient und wann sie nur zum Selbstzweck eines Einzelnen besteht.
Sie sagen, Sie seien in der Schule beliebt gewesen, so lange Sie beim Fußballspielen niemandem im Weg rumgestanden hätten. Wie erging es Ihnen beim Dreh?
Ich kann von Glück sagen, dass im Drehbuch stand, wann der Ball mal zu mir sollte. Wenn wir improvisiert Fußball spielten, hat sich wieder keiner getraut, den Ball zu mir zu passen. Bei meiner Fehlpassquote kann ich das niemandem verübeln.
Wir würden Sie FC VENUS beschreiben?
Eigentlich ist es weder ein Fußball- noch ein Liebesfilm, es ist ein Sexfilm.
Wie war die Zusammenarbeit mit Nora Tschirner?
Sehr gut. Ich kannte das Mädchen ja durch unsere gemeinsame MTV-Zeit gut, mag sie gern leiden, wusste bereits, was man tun muss, damit sie richtig schlecht gelaunt wird. Da sie bei guter Laune gerne sehr, sehr viel redet, war dieses Wissen durchaus effektiv ab und an.
Was war für Sie das Schwierigste bei den Dreharbeiten?
Fußball spielen.
Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?
Fußball spielen.
LESLIE MALTON - Astrid Mehnert-Wichert
Leslie Malton wurde in Washington D.C. geboren und wuchs dort, aber auch in Berlin, Wien und New York auf. Später besuchte sie Schauspielseminare in den USA und in Großbritannien, darunter die „Royal Academy of Dramatic Art“.
In den 80er-Jahren begann ihre Karriere im deutschsprachigen Raum: Sie arbeitete lange Zeit unter der Regie von George Tabori, u.a. am Wiener Burgtheater und am Münchner Residenztheater. Bis heute ist Leslie Malton sehr dem Theater zugetan, hat sich aber auch als viel gefragte Frau für Fernsehproduktionen etabliert, nicht nur in Deutschland: Sie drehte z.B. mit dem französischen Filmemacher Edouard Molinaro Rausch der Verwandlung (1987) und Nora (1998) und mit Chris Bould Midnight Flight (1997).
Hierzulande wurde Leslie Malton spätestens mit Beginn der 90er-Jahre durch Dieter Wedels Vierteiler Der große Bellheim auch einem breitem Publikum bekannt. Für ihre Darstellung einer geldgierigen Börsenmaklerin wurde sie 1993 mit dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Telestar ausgezeichnet.
Neben unzähligen Fernsehfilmen war sie in einer Reihe von bekannten Serien in Episodenhauptrollen zu sehen, z.B. in Rosa Roth – Die Retterin (1999) oder in Commissario Brunetti – Acqua Alta (2003).
Filmografie (Auswahl):
Filmtitel Regie
2005 FC VENUS Ute Wieland
2003 Commissario Brunetti – Acqua Alta Sigi Rothemund
Wilsberg – Tod einer Hostess Manfred Stelzer
2002 Erste Liebe Claudia Prietzel
2001 Hand in Hand M.-T. Camoglio
2000 Schweigen ist Gold Sabine Landgräber
Klassentreffen Diethard Küster
1999 Rosa Roth– Die Retterin Carlo Rola
1998 Nora Edouard Molinaro
1993 Die Umarmung des Wolfes Rainer Wolffhardt
1992 Der große Bellheim (TV) Dieter Wedel
1985 Das Totenreich Karin Brandauer
1984 Ticket nach Rom Vivian Naefe
1984 Palace Hotel Edouard Molinaro
1981 Der Zauberberg Hans W. Geissendörfer
Gespräch mit Leslie Malton
Was hat Sie besonders gereizt an FC VENUS?
Die vielen kleinen wahren Geschichten, die darin erzählt werden – und das anhand eines Themas, mit dem ich bis dahin eigentlich nie viel zu tun gehabt hatte: Fußball. Frauen, die für die Liebe ihrer Männer kämpfen, damit sie wieder an erster Stelle stehen, und nicht der Fußball. Und die dabei, genau wie ihre Männer auch, eine erstaunliche Entwicklung durchleben. Ich war so begeistert vom Buch, dass ich unbedingt dabei sein wollte, obwohl ich dafür selbst Fußball spielen musste.
Erzählen Sie etwas zu Ihrer Rolle, zu den Dreharbeiten.
Meine Figur, Astrid, wirkt anfangs sehr unnahbar, kommt im Laufe der Zeit aber runter von ihrem hohen Ross, sie beginnt, sich in eine Gemeinschaft einzufügen. Und das mit Hilfe des Fußballs, wirklich erstaunlich. Ich habe noch nie eine Rolle mit so wenig Text gespielt, es hat sich aber absolut ausgezahlt. Die Dreharbeiten waren ein echtes Erlebnis, wir hatten alle eine solche Unmengen an Ideen, wie wir mit unseren Rollen spielen könnten. Und ich habe am Set eine wirklich einmalige Zusammenarbeit mit den KollegInnen erleben dürfen. Es hat viel Spaß gemacht.
Sie sind Amerikanerin. Hatten Sie dadurch einen anderen Zugang zur Geschichte?
Nein, ich denke, die Geschichte von FC VENUS ist so international, dass sie überall funktioniert, ob in Deutschland, den USA oder einem anderen Land. Die Figuren, die wir spielen, sind sehr unterschiedliche, aber lebensnahe Figuren, mit denen man sich identifizieren kann. Alle haben ihre Macken, und die haben wir schon in der gemeinsamen Vorbereitung untereinander intensiv ausgebaut – das hatte Workshop-Charakter.
Filmographie (Auswahl):
Titel Regie
2005 FC VENUS Ute Wieland
2005 Vollgas (TV)Lars Montag
Tatort – Schneetreiben (TV) Tobias Ineichen
2004 Tatort – Herzversagen (TV) Thomas Freundner
Bei gutem wie bei schlechtem Wetter (TV) Josh Bröcker
2003 Muxmäuschenstill Marcus Mittermeier
Mädchen, Mädchen IIPeter Gersina
Science Fiction Franz Müller
2002 Il consiglo d´Egitto Emidio Greco
2001 Westend Markus Mischowski
Kleeblatt küsst Kaktus (TV)Thomas Nennstil
2000 Love and war in the Appannines John Kent Harrison
1999 Das Amt M. Terjung, D. Satin
1997 The dog of Flanders Kevin Broudy
Theater (Auswahl):
1998 Alles im Garten (Theater Ingolstadt) Ernst Seiltgen
Leonce und Leona (Theater Ingolstadt) Michael Mittermeier,
The Unseen Hand (Volksbühne Berlin)JürgenKruse
ANDREAS GUENTHER – Jurij Zille
1973 in Graz (Österreich) geboren, wuchs Andreas Guenther in Konstanz am Bodensee auf und besuchte die Waldorfschule in Überlingen. Nach dem Abitur zog es ihn 1995 nach München, wo er zunächst als Barkeeper und Paketpacker sein Geld verdiente, später als Fahrer und Set-Aufnahmeleiter bei einer Filmproduktion. Von da aus dauerte es nicht mehr lange bis zu seiner ersten Rolle in einem Kurzfilm (Zwischen den Wegen von Mathias Frik, 1997). Im selben Jahr erhielt er die Hauptrolle in einem weiteren Kurzfilm, Martin – das erste Mal von Markus Herling, und spielte in Charley’s Tante von Sönke Wortmann.
Von 1997 bis 2000 nahm Andreas Guenther privaten Schauspielunterricht und absolvierte mehrere Schauspiel-Workshops. Im Kinofilm Anatomie von Stefan Ruzowitzky war er 1999 zum ersten Mal auf der Leinwand zu sehen und erhielt noch im selben Jahr eine Hauptrolle in dem TV-Krimi Jenny Berlin von Johannes Fabrick. 2001 zog Andreas Guenther nach Berlin. Seitdem hat er in zahlreichen Fernsehen und Kinofilmen mitgewirkt, z.B. in Gott ist tot (2001) mit Götz George und in dem internationalen Kinospielfilm Baltic Storm von Reuben Leder (2003) an Seite von Greta Scacchi, Jürgen Prochnow und Donald Sutherland. Einer seiner letzten gedrehten Kinofilme, Schöner leben vonMarkus Herling, wird auf der Berlinale 2006 seine Welt-Premiere feiern.
Filmographie (Auswahl):
Titel Regie
2005 FC VENUS Ute Wieland
Die Entscheidung (TV) Thomas Bohn
Commissario Brunetti (TV) Sigi Rothemund
Schöner Leben Markus Herling
Kahlschlag Patrick Tauss
2004 Mit Herz und Handschellen (TV) Josh Broecker
SOKO Köln (TV) Kai Piek
Hitlerkantate Jutta Brückner
2003 Schwer verliebt (TV) Josh Bröcker
Wolffs Revier (TV) Jürgen Bretzinger
Baltic Storm Reuben Leder
2002 Eiskalte Freunde (TV) Ute Wieland
Alltag Neco Celik
2001 Gott ist tot Kadir Sözen
Tatort - Todesfahrt (TV) Udo Witte
2000 All the Queen's Men / Die Männer Ihrer Majestät Stefan Ruzowitzky
1999 Jenny Berlin - Tod am Meer (TV) Johannes Fabrick
Anatomie Stefan Ruzowitzki
1997 Martin - Das Erste Mal (Kurzfilm) Markus Herling
1996 Charley's Tante (TV)Sönke Wortmann
SANDRA BORGMANN – Katja Hagen
Sandra Borgmann wurde 1974 in Mülheim an der Ruhr geboren und machte dort auch ihr Abitur. Ab 1993 besuchte sie die Folkwang-Hochschule in Essen, wo sie 1996 ihr Schauspiel-Diplom erhielt. Anschließend gründete sie ihre eigene Theatergruppe in Essen und erhielt Theater-Engagements am Schauspielhaus Düsseldorf und den Ruhrfestspielen Recklinghausen.
Sandra Borgmann spielte 1999 in Helmut Dietls Kinofilm Late Show. In dem international mehrfach ausgezeichneten Kultfilm Oi! Warning (1999) übernahm sie die Hauptrolle, 2005 war sie in der internationalen Kinoproduktion Die Bluthochzeit und in Unter dem Eis zu sehen.
In der TV-Serie Berlin, Berlin spielte Sandra Borgmann in der ersten Staffel die Rosalie. In den darauf folgenden Jahren gab es viele Rollen im Fernsehen, darunter mehrere Auftritte in Tatort-Folgen. 2004 erhielt sie für ihre Rolle in Ein krasser Deal eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Schauspielerin. Sie spielt aber auch immer wieder Theater, vor allem in unter der Regie von Brian Michaels in der WildLife Group. Sandra Borgmann lebt in Hamburg.
Filmografie (Auswahl):
Titel Regie
2005 FC VENUS Ute Wieland
Reine Formsache Ralf Hüttner
Unter dem Eis Aelrun Goette
Die Bluthochzeit Dominique Deruddere
Tatort – Gebrochene Herzen (TV) Jürgen Bretzinger
2004 Das beste Jahr ihres Lebens (TV) Olaf Kreinsen
Bloch – Der Freund meiner Tochter (TV) Kilian Riedhoff
2003 Tatort – Odins Rache (TV) Hannes Stöhr
Ein krasser Deal (TV) Tina Fürneisen & Daniel Texter
2002 Olgas Sommer Nina Grosse
2001 Berlin, Berlin (TV) F. Meyer-Price u.a.
1999 Late Show Helmut Dietl
1998 Oi! Warning Dominik und Benjamin
Reding
Theater (Auswahl):
2005 Desert Rose (Kunsthalle Bonn) Brian Michaels
2004 Osiris (Kunsthalle Bonn)Brian Michaels
1999 – 2000 Wild in Parts (WildLife Group) Brian Michaels
STEFFEN GROTH – Eric Polgar
Steffen Groth ist 1974 in Berlin geboren, aufgewachsen und besuchte dort auch die Hochschule für Schauspiel Ernst Busch. Neben seinen Engagements im Theater (u.a. Maxim-Gorki-Theater, Berlin, und Hans-Otto-Theater, Potsdam) erhielt er nach der Ausbildung bald erste Fernsehrollen und spielte ab 1998 in der TV-Serie Die Strandclique eine der Hauptrollen. Im Kino war er erstmals in Motown (2002) von Stefan Barth zu sehen und spielte 2004 im Erfolgsfilm Alles auf Zucker von Dany Levy mit.
Filmografie (Auswahl):
Titel Regie
2005 FC VENUS Ute Wieland
Crazy Partner (TV) Dominic Müllers
2004 Alles auf Zucker Dany Levy
Meine Schwester und ich (TV) Ilse Hoffmann
Eine Leiche on the Rocks (TV) Wilhelm Engelhardt
2003 Unser Pappa (TV) Ilse Hoffmann
2002 Motown Stefan Barth
Auch Engel wollen nur das Eine Robert Pejo
2000 Bobby, dieser Junge (TV)Vivian Naefe
1998-99 Die Stranclique (TV-Serie) Olaf Götz u.a.
Theater (Auswahl):
2003-04 Andorra Gerald Fiedler
1993-97 Nach Hause (Maxim-Gorki-Theater, Berlin) Lore Stefanek
ANDREAS PIETSCHMANN – Marc Ritter
in Würzburg geboren, hatte es der leidenschaftliche Fußballer Andreas Pietschmann schon bis in die dritte Liga geschafft, sich dann aber nach dem Studium der Romanistik und Anglistik für die Schauspielschule in Bochum (1993-1996) entschieden. Gleichzeitig arbeitete er für den WDR Hörfunk. Von 1996 bis 2000 war er am Schauspielhaus Bochum engagiert und wechselte 2000 zum Thalia-Theater nach Hamburg. Neben der Theaterarbeit arbeitet Andreas Pietschmann auch für Fernsehen und Kino (z.B. Sonnenallee von Leander Haussmann, 1998) und für zahlreiche Rundfunk- und Hörbuchproduktionen.
Filmografie (Auswahl):
Titel Regie
2005 FC VENUS Ute Wieland
2005 Fremder Bruder Robert Steudtner
Rosa Roth - Sechs Tage zuviel (TV) Carlo Rola
Schnee im Sommer (TV) Buket Alakus
2004 Die Verlorenen (TV) Christian Görlitz
2003 Edel und Starck - Die Narren sind los (TV) Ulrich Zrenner
2001 Drei mit Herz (TV) Martin Gies
2000 S.K. Kölsch - Tod eines Tänzers (TV) Wolfram Engelhardt
1999 Anke (TV) Sven Unterwaldt jun.
1998 Sonnenallee Leander Haußmann
Schimanski – Rattennest (TV) Hajo Gies
Theater (Auswahl):
2000 – 2006 Thalia Theater Hamburg
Frühlings Erwachen (Thalia Theater Hamburg) Tilman Gersch
Better Days (Thalia Theater Hamburg) Niklaus Helbling
Fight City Vineta (Thalia Theater Hamburg) Armin Petras
Viel Lärm um Nichts (Thalia Theater Hamburg) Stephan Kimmig
2003 – 2004 Schauspiel Zürich
1996 – 2000 Schauspielhaus Bochum
Roberto Zucco Christina Paulhofer
Das Verbrechen des Einundzwanzigsten Leander Haußmann
Jahrhunderts
MARTIN ARMKNECHT – Sebastian Mehnert-Wichert
Martin Armknecht wurde 1962 in Düsseldorf geboren. Seine Schauspielausbildung absolvierte er in Hamburg und Berlin, u.a. bei Jack Garfein und Zygmont Mollik. 1980 gründete er in Düsseldorf das Jhawemirc-Theater, das er auch bis 1987 leitete. Einem größeren Publikum wurde er bekannt durch seine Auftritte als Drogendealer Robert Engel in der Lindenstraße (1987-1992) und in der SAT.1-Serie Ein Mord für Quandt (1996-1997), in der er die Titel- und Hauptrolle spielte. Neben dem Fernsehen war Martin Armknecht auch in mehreren Kinofilmen zu sehen, darunter in Manta Manta (1991) von Wolfgang Büld und in Der bewegte Mann (1994) von Sönke Wortmann.
Filmografie (Auswahl):
Titel Regie
2005 FC VENUS Ute Wieland
Edel und Starck – Schlaflos in Trier (TV) Bernhard Stephan
2004 Italiener und andere Süßigkeiten (TV) Eberhard Brucker
Die Kommissarin – Heißes Grab (TV) Michael Mackenroth
2003 Ein Fall für Zwei – Fremde Federn (TV) Michael Kreindl
2002 Der Ermittler – Väter und Söhne (TV) Michael Mackenroth
1999 Late Show Helmut Dietl
1998 Callboy (TV) Bernd Schwarz
1997 Ballermann 6 Tom Gerhardt, Gernot Roll
1996 – 1997 Ein Mord für Quandt (TV) Michael Mackenroth u.a.
1995 Der Sandmann Nico Hofmann
1994 Der bewegte Mann Sönke Wortmann
1993 Barschel – Mord in Genf? Uwe Boll, Frank Lustig
1991 Manta MantaWolfgang Büld
1987 – 1992 Lindenstraße (TV) H. W. Geissendörfer u.a.
KARINA FALLENSTEIN – Heike Minnert
1961 in Hanau geboren, hat Karina Fallenstein lange Zeit nur Theater gespielt, z.B. am Schauspielhaus Zürich und dem Maxim-Gorki-Theater in Berlin. Einer ihrer ersten Filme war 1989 Im Jahr der Schildkröte, wo sie bereits Ute Wieland kennen lernte. Mit dem Film gewann sie den Nachwuchs-Darstellerpreis beim Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken. Inzwischen hat sie viele Rollen in Fernseh- und Kinofilmen gespielt, darunter die Hautrolle in Michael Kliers Farland (2003).
Filmografie (Auswahl):
Titel Regie
2005 FC VENUS Ute Wieland
2004 Wholetrain Florian Gaag
2003 Farland Michael Klier
2002 Paule & Julia Torsten Löhn
Die Fälle des Dr. Bloch (TV) Christoph Starck
2001 Mondscheintarif Edward Berger
2000 Frau 2 sucht Happy End Edward Berger
1998 Die Eroberung der Mitte Robert Bramkamp
1990 Das deutsche Kettensägenmassaker Christoph Schlingensief
1989 Der Atem Niklas Schilling
Im Jahr der Schildkröte Ute Wieland
Theater (Auswahl):
2002 Die Möwe (Maxim-Gorki-Theater, Berlin) Katharina Thalbach
1999 Die Wildenten (Maxim-Gorki-Theater, Berlin) Deborah Epstein, M. Mislin
1997 Die Ratten (Maxim-Gorki-Theater, Berlin) Uwe Eric Laufenberg
1993 – 1996 Drei Schwestern (Schauspielhaus Zürich) Dieter Giesing
1990 – 1994 Schauspielhaus Köln
STAB
UTE WIELAND – Regie
Ute Wieland studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaften, und absolvierte anschließend ein Regiestudium an der HFF München. Seit 1986 ist sie als Regisseurin und Autorin tätig. Für ihr Kinodebüt Im Jahr der Schildkröte wurde Ute Wieland 1989 für den Bundesfilmpreis nominiert. Neben ihrer Arbeit als Regisseurin ist sie auch als Gastdozentin an der HFF München und der Filmakademie Ludwigsburg tätig.
Filmografie (Auswahl):
Titel
2005 FC VENUS
2004 Miss Texas (TV)
2003 Italiener und andere Süßigkeiten (TV)
2002 Eiskalte Freunde (TV)
2001 Die Mutter meines Mannes (TV)
2000 Dich schickt der Himmel (TV)
1999 Wie angelt man sich seinen Chef? (TV)
Morgen gehört der Himmel mir (TV)
1997 Polizeiruf 110 – Hetzjagd (TV)
1987/88 Im Jahr der Schildkröte
Preise und Auszeichnungen (Auswahl):
Im Jahr der Schildkröte
1990 Beste Hauptdarstellerin: Karina Fallenstein, Max-Ophüls-Preis
1989 Europäischer Fernsehpreis
1989 Bundesfilmpreis / Nominierung Bester Film für Tango im Bauch
1986 Förderpreis der Stadt München
1976 Victor-Scheffel-Preis für Literatur
GESPRÄCH MIT UTE WIELAND
Wie sind die Dreharbeiten gelaufen? Wie haben Sie es geschafft, über so viele Rollen gleichzeitig die Kontrolle zu behalten?
Ich hatte viele Schauspieler dabei, die bereits in anderen Filmen große Rollen gespielt hatten. Bei der Anfrage sagte ich Ihnen: Es handelt sich um einen Ensemble-Film, und ich werde versuchen, Euch mehr Raum zu geben, als es im Drehbuch steht. Aber es muss Euch klar sein, Ihr seid im Ensemble. Ich habe alle ermuntert, zu improvisieren und selbst etwas einzubringen. Entscheidend war dabei, dass alle vorher gemeinsam im ,Trainingslager’ waren. Hier konnte ich einzelne Szenen mit ihnen proben, sie auf ihre jeweiligen Rollen einstimmen und ihnen gleichzeitig das Gefühl vermitteln, Teil eines Teams, im wahrsten Sinne einer Mannschaft zu sein. Das war eine wichtige Arbeit, auf die ich beim Drehen immer wieder zurückgreifen konnte. Sehr geholfen hat, dass alle Darsteller sehr diszipliniert und wirkliche Teamplayer waren – alle haben sich dem gemeinsamen Ziel untergeordnet.
Der ewig währende Konflikt Frauen gegen Männer, Liebe und Fußball – was macht den Charme von FC VENUS aus?
Wir haben Schlachtfelder zu Spielfeldern werden lassen und erzählen unsere Geschichte mit Liebe und mit einem ganz eigenen Sinn für Humor. Das Thema von FC VENUS ist ja nicht der Fußball, sondern das Verhältnis zwischen Männern und Frauen. Das ist so universell, ich bin mir sicher, da wird sich jeder Zuschauer wiederfinden.
RALPH SCHWINGEL und STEFAN SCHUBERT – Produzenten / WÜSTE Filmproduktion
Die WÜSTE Filmproduktion wurde 1989 in Hamburg gegründet. Geschäftsführende Gesellschafter sind die Produzenten Stefan Schubert und Ralph Schwingel.
Stefan Schubert betreut als Produzent seit 1986 über 40 Filme unterschiedlicher Genres. Er verfügt über umfangreiche Erfahrungen bei der Finanzierung von Kino- und Fernseh-Co-Produktionen.
Ralph Schwingel arbeitet als Produzent, Autor und Dramaturg und konzentriert sich bei seiner Produktionstätigkeit vordringlich auf die Bereiche Projektentwicklung und internationale Co-Produktionen.
Im Rahmen der Cologne Conference wurden Stefan Schubert und Ralph Schwingel mit dem Produzentenpreis2004 ausgezeichnet. Ferner erhielten sie im Rahmen des Filmfestes Hamburg 2004 den Sonderpreis der Otto-Sprenger-Stiftung. Bei der FFA-Branchentiger-Verleihung 2005 kam Wüste Film in der Kategorie Produktion auf den 3. Platz.
1998 gründeten Ralph Schwingel und Stefan Schubert zusammen mit dem Verleger Hejo Emons die WÜSTE Film West GmbH in Köln, 2001 zusammen mit
Thomas Tielsch die Firma filmtank hamburg GmbH zur Realisierung von Dokumentarfilmen und Non-Fiction-Programmen. Zwei Jahre später folgte zusammen mit der Egoli Tossel Film AG und der timebandits Medien GmbH die Gründung des Filmverleihs timebandits films GmbH.
Bisher entstanden unter dem Banner von WÜSTE Film 15 Kinospielfilme als Eigen- und Co-Produktionen, darunter u.a. Schattenboxer von Lars Becker, Ein göttlicher Job von Thorsten Wettcke, Kurz und Schmerzlos, Im Juli, Solino und Gegen die Wand von Fatih Akin, sowie Kebab Connection von Anno Saul.
Kurz und Schmerzlos wurde 1998 beim Filmfestival Locarno mit dem Bronzenen Leoparden für die drei Hauptdarsteller ausgezeichnet, 1999 folgte der Bayerische Filmpreis Nachwuchsregie für Fatih Akin und 2001 der Adolf-Grimme-Preis. Zudem erhielt Kurz und Schmerzlos Nominierungen für den Deutschen Filmpreis in den Kategorien Bester Film und Beste Regie.
Der zweite Spielfilm von Fatih Akin mit dem Titel Im Juliwar mit knapp 600.000
Zuschauern einer der erfolgreichsten deutschen Kinoproduktionen des Jahres 2000.
Es folgte mit Solino (Buch: Ruth Toma) Fatih Akins drittes Kinoprojekt. Das Drama erhielt u.a. den Bayerischen Filmpreis 2002 für das Beste Drehbuch und wurde für den Deutschen Filmpreis als Bester Film 2003 nominiert. Insgesamt begeisterte der Film allein in Deutschland knapp 600.000 Zuschauer.
Fatih Akins Gegen die Wand startete im März 2004 mit einem Schnitt von über 1.000 Besuchern pro Kopie in den Kinos und sicherte sich so einen Bogey. Der Film gewann den Goldenen Bären auf den 54. Internationalen Filmfestspielen Berlin als bester Film sowie den Fipresci-Preis der internationalen Filmkritik als bester Film des Wettbewerbs.
Er erhielt außerdem 5 goldene Lolas beim Deutschen Filmpreis 2004 und den Europäischen Filmpreis 2004 für den "Besten Europäischen Film".
Der Film lockte mehr als 750.000 Besucher vor die Leinwand.
100 Min
Paul (Christian Ulmen) und Anna (Nora Tschirner) leben glücklich gemeinsam in Berlin. Bis Paul einen Anruf aus seiner Heimatstadt Imma erhält. Sein alter Freund Steffen (Florian Lukas), Kapitän und zusammen mit Paul Gründer des Fußballvereins Eintracht Imma 95, besteht auf einem alten Versprechen: Paul muss unbedingt sofort zurück kommen und seinen Freunden beistehen. Eintracht Imma liegt in den letzten Zügen - akute Abstiegsgefahr ins Bodenlose, allein Paul kann da noch was richten. Doch Pauls Umzugspläne bedeuten akute Gefahr für seine Beziehung, denn Anna hasst Fußball und liebt Berlin. Nur unter Vortäuschung falscher Tatsachen bringt er sie dazu, mit ihm nach Imma zu gehen. Für Anna ein Schritt in die Fußballhölle: Schon bald outet Paul sich als Fußball-Junkie, der nur noch die Eintracht Imma im Kopf hat. Und seine Kumpels quälen ihre Frauen mit all dem, was Fußballverrückte ihren Frauen antun können: Kunstrasen im Schlafzimmer, Effenberg-Bettwäsche und Wochenenden auf dem Platz. Als Anna erkennt, dass Paul nur wegen des Fußballs zurück nach Imma wollte, vereint sie ihre Leidensgenossinnen zum Gegenangriff und fordert Paul und seine Freunde zum ultimativen Duell heraus. Die Wette gilt: Die Frauen werden die Männer besiegen - auf dem Fußballplatz. Der Einsatz: Gewinnen die Frauen, ist Schluss mit Fußball. Für immer. Und Paul muss mit Anna zurück nach Berlin. Gewinnen die Männer, ist Schluss mit der Meckerei.
Dumm nur, dass keine der Frauen je gegen einen Ball getreten hat. Und ihre Mannschaft, der FC VENUS, zunächst leicht unterbesetzt ist. Denn Mitglied werden darf nur, wer im letzten Jahr Sex mit einem Spieler der Eintracht Imma hatte - und nicht alle Männer scheinen diesbezüglich versorgt. Doch unverhofft erhalten die Frauen Verstärkung: Verteidiger Eric (Steffen Groth) ist nämlich keineswegs solo, sondern seit Jahren mit dem smarten Fußball-Ass Marc (Andreas Pietschmann) zusammen. Eric hatte bisher wohl vergessen, seinen Freund vorzustellen. Und Profitorhüterin Kim (Anneke Kim Sarnau) lässt sich durch Imma-Spieler und Frauenheld Jurij (Andreas Günther) bei einem gut durchgeplanten One-Night-Stand zum elften Mitglied des FC VENUS machen. Als Anna auch noch Profi-Trainer Laurenz Schmidt (Heinz Hoenig) für ihre Mannschaft gewinnen kann und ihre Freundinnen und Paul mit ihren Fußballkenntnissen überrascht, scheint den Männern der Sieg, der ihnen das Tor zum Paradies öffnen soll, nicht mehr ganz so sicher. In den einst trauten Beziehungen im beschaulichen Imma sitzt kein Stein mehr auf dem anderen. Das große Match kann beginnen…
LANGINHALT
Steuerberateranwärter Paul (Christian Ulmen) und Bauingenieurin Anna (Nora Tschirner) leben glücklich gemeinsam in Berlin. Zwei Jahre sind sie nun schon zusammen, in denen Paul seiner großen Leidenschaft Fußball Anna zuliebe nach und nach abgeschworen hat. Ausgerechnet am Jahrestag des jungen Glücks kriegt Paul einen dringenden Anruf aus seiner Heimatstadt Imma. Sein alter Freund Steffen (Florian Lukas), Kapitän und zusammen mit Paul Gründer des ruhmlosen aber heiß geliebten Fußballvereins Eintracht Imma 95, erinnert ihn an ein altes Versprechen, gegeben bei seinem Auszug in die große Stadt: Der Verein und die Mannschaft schweben in akuter Abstiegsgefahr ins Bodenlose. Paul muss unbedingt sofort zurück kommen und seinen Freunden beistehen. Der beste Spieler Udo Glock ist heute Kopf voran gegen den rechten Pfosten des gegnerischen Tors geknallt und liegt auf der Intensivstation. Allein Paul, der Knipser aus erfolgreicheren Tagen, kann Udo ersetzen.