Wo Die Wilden Kerle Wohnen

FSK 6 101 Minuten
Im Kino: Wo Die Wilden Kerle Wohnen ist am 17.12.2009 gestartet
Heimkino: Seit dem 23.04.2010 als Blu-ray und DVD verfügbar

Die Story zu "Wo Die Wilden Kerle Wohnen"

Es ist die Geschichte des ebenso unbändigen wie sensiblen Jungen Max, der sich zu Hause missverstanden fühlt und dorthin flieht, wo die wilden Kerle wohnen: Max erreicht eine Insel, auf der er geheimnisvollen und seltsamen Wesen begegnet, deren ungestüme Empfindungen und Taten absolut unvorhersehbar sind. Die wilden Kerle wünschen sich nichts sehnlicher als einen Anführer – und Max träumt davon, über ein Königreich zu herrschen. Also wird Max zum König gekrönt und gelobt, ein Reich zu schaffen, in dem alle glücklich sind. Doch bald macht Max die Erfahrung, dass sich sein Königreich gar nicht so leicht regieren lässt: Der Umgang mit seinen Untertanen ist weitaus komplizierter, als er sich das ursprünglich gedacht hat.

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Hintergrund

„Ich wollte keinen Kinderfilm machen, sondern einen Film über die Kindheit“, sagt Regisseur Spike Jonze, dessen Kinofassung des bezaubernden Klassikers „Where the Wild Things Are“ (Wo die wilden Kerle wohnen) eine echte Liebesarbeit geworden ist. Darin entwickelt er die Themen weiter, die Autor Maurice Sendak vorgibt und die laut Jonze jeder Generation etwas zu sagen haben. „Es geht darum, wie man sich fühlt, wenn man acht oder neun Jahre alt ist und die Welt begreifen möchte – und all die Menschen des persönlichen Umfelds. Es geht um Gefühle, die manchmal unberechenbar und verwirrend sind – letztlich um Beziehungsprobleme, mit denen wir es unser Leben lang zu tun haben“, sagt er. „Das ist auch in diesem Alter nicht anders.“ „Wo die wilden Kerle wohnen“ bietet eine neue Perspektive – und für viele von uns auch einen Rückblick – auf die verschiedenen Aspekte der Kindheit. Zuschauer aller Altersgruppen sind eingeladen, einen kleinen Jungen auf seiner tapferen Entdeckungsreise mit ihren Problemen, aber auch unbändiger Lebensfreude zu begleiten: Die sehr außergewöhnliche Insel der wilden Kerle lädt uns auf jeden Fall ein, über die wilden Kerle in uns selbst nachzudenken. „In gewisser Weise ist dies ein Actionfilm mit einem Neunjährigen in der Hauptrolle. Es gibt jede Menge physisches Chaos wie Balgereien mit Erdklumpen und Randale im Wald“, sagt Jonze. Tatsächlich entspricht die Insel genau der Fantasie der Kleinen: Man kann dort nach Lust und Laune herumrennen, springen und Lärm machen, bauen und kaputtmachen und balgen und mit allen Objekten Weitwurf üben … vor allem braucht man nichts zu tun, wozu man keine Lust hat – niemand macht irgendwelche Vorschriften. Doch die Herrschaft über dieses Reich ist schwierig, denn die wilden Kerle sind eben genau das: wild. Jederzeit könnten sie auf die Idee kommen, ihn mit ihren großen scharfen Zähnen aufzufressen. Seine Regentschaft als König dürfte also schwieriger werden, als Max sich das vorgestellt hat. Gleichzeitig zeigt die Geschichte auch, wie Max langsam erwachsen wird: Er begreift, wie komplex die Beziehungen der wilden Kerle untereinander und zu ihm sind. Er erfährt, dass es nicht immer die beste Entscheidung ist, nur das zu tun, was man will. „Wo die wilden Kerle wohnen“ wird mit der unverschämten Ehrlichkeit eines Kindes erzählt und zeigt, wie Max allmählich Verständnis für seine eigenen Gefühle und die Gefühle anderer entwickelt. Der Film entstand aus Jonzes unverbrüchlicher Begeisterung und Wertschätzung für das Buch, das Maurice Sendak geschrieben und illustriert hat – wie der Autor ist Jonze fest davon überzeugt, dass man junge Menschen nicht von oben herab behandeln sollte. Das Buch erschien 1963, wurde mit der Caldecott-Medaille ausgezeichnet und begeisterte weltweit Millionen Leser – seit den 1970er-Jahren ist es in Publishers Weekly auf der ewigen Kinderbuch-Bestsellerliste unter den ersten zehn Titeln platziert.

Schauspieler und Rollen

Catherine Keener
Max Records
Mark Ruffalo
Lauren Ambrose
James Gandolfini
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Soundtrack

Die Filmmusik begleitet Max auf seinen Entdeckungen in großem Stil, teils aber auch sehr zurückhaltend – verantwortlich dafür sind Karen O und Carter Burwell. Mit dem preisgekrönten Komponisten Burwell arbeitete Jonze zuvor bereits an „Being John Malkovich“ (Being John Malkovich) und „Adaptation“ (Adaption), mit Karen O von der Gruppe Yeah Yeah Yeahs an vielen Musik- und Filmprojekten. Für ihn gehören beide zu den intuitivsten und kreativsten Menschen, denen er je begegnet ist. Laut Jonze ist „die Musik in diesem Fall weniger ein Score als eine Reihe von Themen. „Ich versuche Max auf seiner emotionalen Reise zu folgen, ihn aber niemals zu führen“, erklärt Burwell. „Das kann zum Beispiel bei seiner Begegnung mit den wilden Kerlen bedeuten, dass sich die Musik innerhalb von ein, zwei Minuten von Neugier über Wut, Angst, Verwunderung bis zum Triumph wandelt. Diesen Wandel habe ich auf den Gesichtern meiner Kinder oft erlebt. „Meine Aufgabe bestand darin, einfache, kindgerechte Melodien zu liefern – ähnlich wie die eingängigen Themen berühmter alter Popsongs, die direkt aufs Herz zielen und Max’ Inneres hörbar machen“, sagt Karen O, die für dieses Projekt geschätzte Musikerkollegen aus verschiedenen Gruppen um sich scharte. „Wir haben die Musik über einen Zeitraum von zwei Jahren in fünf Sessions geschrieben. Es ist sehr befreiend, wenn man sich dabei an ungeschnittenen Filmbildern orientieren kann. Wir waren noch nicht durch die fertig geschnittene Szene eingeschränkt und konnten uns voll und ganz auf die Atmosphäre, auf das Herz des Stücks konzentrieren.“

Technik-Details

Der Film verbindet auf außergewöhnliche Weise real gefilmte Szenen, technisch hoch entwickelte Puppentricks und Computeranimation. Dadurch agiert Max direkt neben drei Meter großen, gestreiften Wuschel-Monstern mit Fangzähnen und riesigen Augen – sie wirken ebenso furchterregend wie liebenswert. In der Originalfassung bekommen die Biester Herz und Seele durch die Stimmen hochkarätiger Stars wie Lauren Ambrose, Chris Cooper, James Gandolfini, Catherine O’Hara und Forest Whitaker. Bei den Dreharbeiten wurden die Monster von kostümierten Schauspielern dargestellt, die die schon vorhandenen Dialoge mit entsprechender Körpersprache ergänzten. Schließlich verfeinerte man das bereits ausdrucksstarke Mienenspiel digital, um die Bewegungsvarianten zu erweitern und Reaktionen subtiler zu gestalten. Dazu Jonze: „Mir war von vornherein klar, wie kompliziert das wird. Wir hatten das Gefühl, dass wir uns bei jeder Option für die schwierigste Variante entschieden. Allein die Gestaltung der Wesen hat uns acht Monate gekostet. Aber unser Entschluss stand fest: Wir entwickelten ein Wirkungskonzept für die Leinwand und blieben dabei – von diesem Zielpunkt gingen wir sozusagen rückwärts und überlegten erst dann, wie wir ihn erreichen könnten.“