Tanzträume

FSK 6 89 Minuten
Im Kino: Tanzträume ist am 18.03.2010 gestartet

Die Story zu "Tanzträume"

Am 7. November 2008 war Tanztheater-Premiere am Wuppertaler Schauspielhaus: Jugendliche tanzten KONTAKTHOF, ein Stück von Pina Bausch. Fast ein Jahr lang haben vierzig Schüler und Schülerinnen verschiedener Wuppertaler Schulen auf dieses Ziel hingearbeitet. Wöchentlich haben sie sich getroffen, um unter der Leitung der ehemaligen Bausch-Tänzerinnen Jo Ann Endicott und Bénédicte Billiet das Stück einzustudieren. Pina Bausch selbst kam regelmäßig zu den Proben, um intensiv mit den 14-18 jährigen zu arbeiten. Anne Linsel und Rainer Hoffmann haben die Proben der Jugendlichen von April bis zur Premiere im November 2008 begleitet. Ihr Film TANZTRÄUME – Jugendliche tanzen KONTAKTHOF von Pina Bausch zeigt jedoch mehr als einen schlichten Einblick in die Probenarbeit der Beteiligten. Der Film vollzieht die Entwicklung der jungen Tänzer und Tänzerinnen nach, von körperlicher Ungeschicktheit und Unsicherheit bis hin zur choreographischen Perfektion. Dabei haben die Themen des Stücks, die Suche nach Liebe und Zärtlichkeit aber auch die damit verbundenen Enttäuschungen und Aggressionen, die Jugendlichen in hohem Maße gefordert. Für viele der Schüler und Schülerinnen war die persönliche Auseinandersetzung mit diesen Themen eine vollkommen neue Erfahrung. Vor allem die tänzerische Umsetzung und die Interaktion mit dem anderen Geschlecht waren eine große Herausforderung für die meisten der jugendlichen Tänzer. Die Jugendlichen sind an ihren Aufgaben gewachsen, jeder einzelne für sich und als Teil der Gruppe. Trotz der Altersunterschiede, verschiedener Schulformen und Nationalitäten haben sich aus dem bunt gemischten Haufen der ersten Probenwochen im Laufe des Jahres eine feste Gemeinschaft und viele Freundschaften entwickelt. Die Jugendlichen sagen über sich selbst, sie seien selbstbewusster, selbstständiger und skeptischer gegenüber Vorurteilen geworden. Die Uraufführung des Stücks von Pina Bausch hat 1978 stattgefunden, damals mit dem Tanztheater Wuppertal. Seitdem wurde KONTAKTHOF bereits einmal im Jahr 1999 mit Laien inszeniert: KONTAKTHOF MIT DAMEN UND HERREN AB 65 wird noch heute mit großem internationalen Erfolg gespielt. KONTAKTHOF MIT TEENAGERN AB 14 ist damit die dritte Version des Stücks. Pina Bausch war es vor allem wichtig, die Jugendlichen zu ermuntern, sie selbst zu sein und einen Kontakthof zu erarbeiten, der sie selbst, ihre Ängste, Gefühle, Wünsche und Träume hinter ihren Bewegungen aufl euchten lässt. Pina Bausch starb unerwartet am 30.Juni 2009. TANZTRÄUME – Jugendliche tanzen KONTAKTHOF von Pina Bausch zeigt die letzten Filmaufnahmen und das letzte Interview mit der weltberühmten Tänzerin.

Trailer zu "Tanzträume"

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Hintergrund

Ein Stück von Pina Bausch Kontakthof ist ein Ort, an dem man sich trifft, um Kontakt zu suchen. Sich zeigen, sich verwehren. Mit Ängsten. Mit Sehnsüchten. Enttäuschungen, Verzweifl ungen. Erste Erfahrungen. Erste Versuche. Zärtlichkeiten und was daraus entstehen kann. Pina Bausch Als Perpetum Mobile, das über alle Ungeheuerlichkeiten menschlichen Umgangs ungerührt hinwegtanzt und Theater als unmoralische Anstalt bloßstellt, beschreibt der Tanzkritiker Jochen Schmidt Pina Bauschs Kontakthof. Mit dem aufsehenerregenden Stück wagte Pina Bausch ein spannendes generationenübergreifendes Experiment. Nach der Uraufführung von Kontakthof mit der Kompanie 1978 führte sie dasselbe Stück 2000 zu einer weiteren Premiere, diesmal mit Tanzamateuren als Kontakthof. MIT DAMEN UND HERREN ÜBER ´65´ und 2008, 30 Jahre nach der Uraufführung mit der Kompanie, bringt sie Kontakthof. Mit Teenagern AB ´14´ zur Aufführung, anlässlich der Eröffnung des Internationalen Tanzfestivals NRW 2008. Pina Bausch lag viel daran zu erfahren, was geschieht, wenn Jugendliche mit einem Tanzstück konfrontiert werden, das vor 30 Jahren entstanden ist und sie wollte Tanz als Kunstform einer neuen Generation zugänglich machen. Rund 46 Schüler 12 verschiedener Wuppertaler Schulen probten fast ein Jahr lang; die gleichen Kostüme wie vor 30 Jahren, die gleiche Choreographie, das gleiche Bühnenbild und mit wenigen Ausnahmen die gleichen Sprechtexte. Das gleiche Stück und doch jedes Mal anders. Die älteren Darstellen ab ´65´ brachten ihre Lebenserfahrungen ein mit ihren Hoffnungen, Träumen und Wünschen, die Jüngeren ab ´14´ ihre Unerfahrenheit, ihre Frische und Direktheit.