Die Golden Globes 2011

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Unter den ausländischen Filmen wurde "In a better world" von Susanne Bier ausgezeichnet (läuft bei uns ab 17.März in den Kinos). Eine Überraschung: viele hatten sich eher mit Alejandro Gonzalez Innaritu´s "Biutiful" mit Javier Bardem in der Hauptrolle gerechnet.

Beste TV-Komödiendarstellerin ist Laura Linney für "The Big C", einer Comedy-Serie über eine Hausfrau mit Krebs. Erstaunlich, was im US-Fernsehen inzwischen alles möglich ist.

"Burlesque" als nominierter Film im Bereich Musical/Comedy wurde dann überraschend von Jane Fonda präsentiert, weil Cher ihre Show in Las Vegas wichtiger war (ahnte sie , dass der Film keinen Preis kriegt?). Aber warum hat sich nicht Christina Aguilera selbst auf die Bühne gestellt um für ihren Film zu werben ?

Jim Parsons nimmt den Preis als bester TV-Komödiendarsteller für "Big Bang Theory" mit nach Hause.

Melissa Leo wurde als beste Nebendarstellerin in einem Drama für "The Fighter" ausgezeichnet. der zweite Darstellerpreis für den Film von David O´Russell.

Der Ehrenpreis des Abends, der Irving G.Thalberg-Award ging an robert DeNiro, überreicht von einem ganz schön pummeligen Matt Damon. Und da gabs dann endlich mal eine etwas längere Clipmontage mit einigen Highlights (und einigen Flops) aus seinen Filmen. Was für eine Liste ! Godfather, GoodFellas, Taxi Driver, The Mission, Raging Bull u.u.u. Und DeNiro war selbstkritisch genug seine Fehler zuzugeben in einer launigen Dankesrede "Ich verkaufe gleich hinterher meine DVDs im Foyer"

Der Regiepreis geht an David Fincher für "The Social Network", und damit Golden Globes Nr.2 für den "Facebook-Film"

Nicht wirklich überraschend geht der Golden Globe für die beste TV-Komödie und damit der dritte Preis insgesamt an die musikalische Highschoolserie "Glee" und nur böse Zungen würden behaupten, dass das auch an dem deutlichen Standpunkt der Serie zum Mobbing von Homosexuellen in den USA liegt.

Gleich zweimal war Johnny Depp als bester Komödiendarsteller nominiert, für "The Tourist" und "Alice im Wunderland", aber den Preis schnappte sich Paul Giamatti für "Barney´s Version". Nicht seine erste Goldkugel, er bekam schon eine für die TV-Mini-Serie "John Adams" über einen der Gründerväter der USA.

Natalie Portman nahm dann verdientermaßen den Preis als beste Hauptdarstellerin in einem Drama in Empfang für "Black Swan" (Bei uns ab 20.1. im Kino). Sie ist derzeit schwanger (von ihrem Filmchoreographen und hat darum seit dem Dreh als Ballerina ein paar Kilos zugelegt. Ihr Umstandskleid erinnerte aber nicht nur deswegen eher an einen pinken Duschvorhang.

Als beste Komödie wurde "The Kids are all right" geehrt. Damit wurde auch ein wenig der ramponierte Ruf der Hollywood Foreign Pres Association poliert (und erneut ein politisches Statement gesetzt): Der einzige kleine Arthouse-Film setzte sich gegen die viel gescholtenen Großproduktionen "Burlesque", "R.E.D." und "The Tourist" durch, aber auch gegen Burton´s "Alice im Wunderland".

Dann war es endlich die Stunde von Colin Firth. Im letzten Jahr ging er mit "A Single Man" noch leer aus. Aber diesmal gabs für "The Kings Speech" (ab 17.Februar bei uns zu sehen) endlich den Hauptdarstellerpreis - und das völlig zu Recht. Ein bewegendes Drama nach einer wahren Geschichte über den britischen König George VI.

Riesenapplaus und Standing Ovations dann für Michael Douglas, frisch genesen vom Krebs und sichtlich erholt nach der stresigen Chemotherapie. Er vergab den Preis für den besten Film an ......"The Social Network". Der vierte Preis für David Finchers Film, der damit vor "The Kids are all right" und "The Fighter" mit je zwei Globes der meistdekorierte Film ist. Eher enttäuschend dagegen das Abschneiden des meistnominierten Films "The Kings Speech", der nur eine Trophäe ergatterte.

Es war eine weitgehend überraschungsarme Preisverleihung, bei der aber auch meistens die verdienten Favoriten ausgezeichnet wurden vor allem viele launige Ansagen und Dankesreden für Entertainment sorgten, (Ich wage aber zu behaupten, dass Ricky Gervais nicht noch mal die Golen Globes präsentieren wird. Der hat hier wirklich die Limits des Humors ausgereizt und für viele Amerikaner sicher auch übertreten ("Ich danke Gott, dass er mich zu einem Atheisten gemacht hat").

Präsentiert wurde die Show von Ricky Gervais, der gleich zu Beginn kräftig austeilte. Die viel kritisierten Nominierungen für "The Tourist" und "Burlesque" kriegten ihr Fett weg , aber genauso die ihm zu Folge uralten und bestechlichen Golden Globes-Veranstalter, Charlie Sheens Sauftouren und Hugh Hefner Hochzeit mit einer 24-Jährigen. Der Mann hat Biss.

Im Publikum sah man unter anderem Brad Pitt und Angelina Jolie, Nicole Kidman, Matt Damon, Robert DeNiro und Halle Berry um nur die Größten zu nennen.

Der erste Preis ging an Christian Bale für seine Nebenrolle in "The Fighter", in dem er einen Boxtrainer spielt und dafür mal wieder ein paar dutzend Kilo abgehungert hatte.

Als beste TV-Hauptdarstellerin wurde Katey Sagal ausgezeichnet. Die kennt man eigentlich besser als "Peggy Bundy", aber in letzter Zeit scheint sie erst richtig durchzustarten und spielt in der Rocker-Serie "Sons of Anarchy" die Chefin eines Bikerclans (und sieht immer noch fantastisch aus).

Die beste TV-Miniserie wurde dann etwas überraschend nicht "The Pacific", die Mega-Weltkriegsserie von Steven Spielberg und Tom Hanks, sondern "Carlos-der Schakal", also der Film über den berüchtigten Terroristen, der bei uns bisher nur im Kino lief. Im Prinzip ist das also auch ein Golden Globe für einen ausländischen Film.

Bruce Willis, von Gervais vorgestellt als "Ashton Kutchers Dad" präsentiert als erster seinen Film R.E.D. als beste Komödie.

Chris Colfer aus "Glee" wurde bester Nebendarsteller (und wohl auch bester Nachwuchsstar) und und nutzte die Gelegenheit um mit merklich bebender Stimmeschwulen Jugendlichen Mut zu machen.

Tim Burtons "Alice im Wunderland" wurde als beste Komödie von Michelle Pfeiffer vorgestellt.

Bester Seriendarsteller wurde Steve Buscemi als historischer Gangsterboss in Scorsese´s "Boardwalk Empire". "Dexter", "Mad Men", "Breaking Bad" und "Dr.House" gingen leer aus. Und dann kassierte "Boardwalkd Empire" auch gleich den Preis als beste Serie.

...und wieder eine Werbepause... ich möchte wetten in den USA gibts coole Spots und Filmtrailer und keine Promo für Handynackstcanner und Seitensprungagenturen...

Andrew Garfield, der neue "Spider-Man" präsentiert "The Social Network".

Der beste Filmsong ist Cher´s "You haven´t seen the last of me" aus "Burlesque", geschrieben von Diane Warren, Christina Aguilera, die selbst mit einem Song für Burlesque" nominiert war, ging leer aus.

Bei den Soundtracks setzte sich Trent Reznor ("Nine Inch Nails") für seinen Score zu David Finchers "The Social Network" durch. er wird übrigens auch die Musik zu Finchers US-Remake von der "Millenium"-Trilogie liefern.

...Oh, Werbung...

Keine echte Überraschung : Toy Story 3 ist verdienterweise der Beste Animationsfilm - aber die Konkurrenz hat aufgeholt. Im nächsten Jahr könnte es ganz knapp werden für Pixar.

Robert Downey Jr. wurde von Gervais gewohnt bissig angekündigt - mit seinen Filmtiteln "Kiss Kiss Bang Bang, Iron Man, Two Girls & a guy, One Night Stand - sind das nicht alles Pornotitel ?"

Dann lieferte Downey Jr. aber selbst die launigste Präsentation mit seiner Theorie: "Keine Schauspielerin kann ihre beste Leistung bringen, bevor ich mit ihr geschlafen habe. Die Nominierten haben es irgendwie trotzdem geschafft. Aber ich würde es euch allen geben.... den Award natürlich!!!"
Und er verlieh den Preis der besten Hauptdarstellerin in einer Komödie an Anette Bening für "The Kids are alright".

...mal wieder Werbung...

Sylvester Stallone präsentierte angemessenerweise Das Boxer-Drama "The Fighter".

Bester TV-Film-Darsteller wurde Al Pacino in Barry Levinson´s "You don´t know Jack" , in dem er den Sterbehelfer Dr "Death" Kevorkian spielt. Es ist sein fünfter Golden Globe bei 15 Nominierungen. Hoffentlich macht er jetzt auch bald wieder was ordentliches im Kino.

Claire Danes erhielt die Trophäe als beste Hauptdarstellerin in einem TV-Film für "Temple Grandin", in dem sie eine autistische Forscherin spielt (die auch selbst im Publikum saß).

Der Golden Globe für das beste Drehbuch geht an Aaron Sorkin für "The Social Network".

Die beste Nebendarstellerin in einer TV-Serie ist an Jane Lynch aus "Glee" .

...Das jetzt wieder Werbung läuft, erwähne ich mal nicht...