Sport ist Mord – Die 10 gefährlichsten Sportarten

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Dass Bergsteigen ist eine gefährliche Sportart ist, zeigt Regisseur Danny Boyle mit seinem neuen Film 127 Hours (Kinostart: 17. Februar) auf gleichermaßen spannende wie eindringliche Weise. Doch das Sprichwort „Sport ist Mord“ gilt nicht nur für Extrem- und Fun-Sportarten wie Bergsteigen, Sky-Diving, Klippenspringen, Motocross oder Skateboardfahren. Auch bei vermeintlich harmlosen Massen-Sportarten kommt es immer wieder zu Situationen, die einem verdeutlichen, dass man halt doch besser auf dem Sofa liegen geblieben wäre...

1.) Martial Arts
Je mehr bei einer Kampfsportart erlaubt ist, desto höher natürlich auch das Verletzungsrisiko. Hierzulande liegt das vermeintlich harmlose Judo in Sachen (männlicher) Verletzungshäufigkeit zum Beispiel immer noch auf einem guten 6. Platz. Die Königsdisziplin des professionell organisierten „Kaputtkloppens“ ist aber natürlich die im deutschen Fernsehen mittlerweile ganz verbotene, weil besonders bluttriefende Variante „Mixed Martial Arts“ (MMA). Hier wird das „Kampf“ in „Kampfsport“ noch wirklich wörtlich verstanden. Soll heißen: Die Fighter suchen nach dem Schlussgong zunächst noch schnell ihre Einzelteile im Ring zusammen, bevor der Sieger verkündet wird – falls der entsprechend Unterlegene nicht ohnehin schon per Krankenwagenabtransport disqualifiziert wurde. Und für eine Sportart, bei der in praktisch jedem Kampf beide Kontrahenten mit (mindestens) einer gravierenden Verletzung nach Hause gehen, die Quote also bei nahezu 100 % liegt, kommt auf dieser Liste natürlich nichts anderes als Platz 1 in Frage.

2.) Rugby
Grob verallgemeinert ist Rugby „Football ohne Schutzausrüstung“, ein echter Männersport also. Ähnlich wie das Boxen kommt Rugby besonders für all jene harten Typen in Frage, die in Sachen Gesichtsästhetik von vornherein nicht mehr viel zu verlieren haben. Als Gratisbeigabe zu allen Gesichtsblessuren sowie möglichen schweren Verletzungen an sämtlichen anderen Stellen des Körpers gibt's die charakteristischen Blumenkohlohren, die aufgrund häufiger Blutergüsse über die Jahre von ganz allein kommen. Kurz gesagt: Poster von Rugbyspielern sind in weiblichen Jugendzimmern äußerst selten anzutreffen.

3.) Football
Allein in den USA passieren jährlich über 450.000 Football-Verletzungen. Laut einer Studie der Universität von North Carolina kam es an US-amerikanischen High-Schools und Universitäten von 1945 bis 1999 gar zu insgesamt über 700 Todesfällen durch Football-Unfälle. Zu 70 % waren dabei schwere Kopfverletzungen die Ursache, gefolgt von Verletzungen der Halswirbelsäule. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie es sich anfühlt, von einem Zug überrollt zu werden, oder wer einfach nur so auf Schmerzen oder Nahtod-Erlebnisse steht, sollte sich mal beim Football-Probetraining anmelden und im Angriff als „Running Back“ oder „Wide Receiver“ aufstellen lassen. Diese beiden Spezies sind die bevorzugte Beute jedes Verteidigungsspielers und somit häufig zu Gast in der Notaufnahme.

4.) Boxen
Es soll tatsächlich Frauen geben, die Boxernasen sexy finden. Es ist allerdings auch möglich, dass sich das nur auf Profiboxernasen mit entsprechend dickem Portemonnaie beschränkt. Wie dem auch sei, Boxer sind auf jeden Fall Männer (oder Frauen), die bereit sind, ihre Schönheit, ihre Intelligenz und manchmal auch ein halbes Ohr gegen Ruhm, Ehre und im Idealfall sehr viel Geld einzutauschen. Anders als der Volksmund sagt, erhöhen Schläge auf den Hinterkopf keineswegs das Denkvermögen. Eher ist das genaue Gegenteil der Fall, wenn der eigene Schädel beispielsweise durch einen wuchtigen K.O.-Schlag mit der mehr als 50-fachen Erdbeschleunigung in Bewegung versetzt wird. Stellt sich nach langer Profikarriere im Alter die typische „Boxerdemenz“ ein, hat man an all die schmerzhaften Momente aber wenigstens keine Erinnerung mehr.

5.) Eishockey
Wer beim bereits vielsagend als „Kollisions-Sportart“ bezeichneten Eishockey möglichst glimpflich davonkommen möchte, sollte sich ins Tor stellen. Denn obwohl der Goalie von den anderen Spielern ständig mit der kleinen – bis zu 180 km/h schnellen – schwarzen Scheibe namens Puck beschossen wird, sind Verletzungen auf dieser Position dank Vollpanzerung an Körper und Kopf vergleichsweise selten. Die Feldspieler haben bei Begegnungen mit dem Puck etwas weniger Glück. Obwohl der größte Teil von Ihnen neben der obligatorischen Teilpolsterung vorsorglich auch einen Mundschutz trägt, besagt die Statistik, dass Profis pro Saison durchschnittlich fünf Zähne auf dem Eis zurücklassen. Die Eishockey-Legende Jaromir Jagr soll in ihren 16 Jahren in der nordamerikanischen Profiliga NHL ganze 60 Beißerchen eingebüßt haben – da ein Mensch im Normalfall nicht mehr als 32 Zähne hat, handelte es sich dabei natürlich mehrheitlich um solche künstlicher oder re-implantierter Art.

6.) Turnen, Gymnastik, Cheerleading
Auch Sportarten ohne Ball bergen für Frauen ein großes Unfallrisiko. In Deutschland entfallen auf Turnen und Gymnastik zusammen ca. 20 % aller Frauen-Sportverletzungen. An Schulen und Universitäten in den USA ist allein das landestypische Cheerleading für mehr als die Hälfte der Verletzungen unter allen Athletinnen verantwortlich. Richtig gefährlich wird es hier bei Pyramiden-Figuren und insbesondere auch bei Würfen. Werden diese unsauber ausgeführt und die in die Luft Gewirbelte anschließend nicht richtig (oder gar nicht) gefangen, drohen schwere Kopf- und Nackenverletzungen. Ob auch durch das beim Cheerleading typische Dauergrinsen hervorgerufene Gesichtslähmungen in die Verletzungsstatistik einfließen, ist leider nicht bekannt.

7.) Handball
Ähnlich wie beim Basketball sind auch beim Handball durch viele Sprünge und schnelle Richtungswechsel vor allem die Knie- und Fußgelenke gefährdet. Ebenso typisch sind Schulter- und Handverletzungen. Handball ist die sportliche Betätigung, bei der sich Frauen hierzulande am liebsten verletzen. Stolze 22 % aller weiblichen Blessuren beansprucht dieser Ballsport für sich. Bei den deutschen Männern reicht es mit 14 % derweil nur für den zweiten Platz. Wenn nun im Jahr 2007 die Männer Handball-Weltmeister und die Frauen Fußball-Weltmeister waren, während die entsprechende Sportart in der jeweiligen Verletzungsstatistik nie vorne lag, heißt das dann logischerweise also, dass die Männer sich künftig einfach öfter beim Handball verletzen müssten, um auch mal Fußball-Weltmeister zu werden. Oder?!

8.) Radfahren
Hört sich irgendwie total harmlos an, ist es aber nicht! Wenn sich die Radprofis bei Tour de France & Co. von einem zuvor erklommenen Berg auf den Weg ins Tal machen und dabei Höchstgeschwindigkeiten von um die 80 km/h erreichen, fragt sich der unbedarfte Zuschauer bisweilen zurecht, ob das nicht vielleicht „etwas“ gefährlich sein könnte. Vor allem, wenn die „Schutzbekleidung“ maximal aus einem spartanisch anmutenden Fahrradhelm besteht und Massenstürze keine Seltenheit sind. Auch für Freizeitsportler ist Radfahren bei hohem Tempo und fehlender Sicherheitsausstattung eine gefährliche Sache. Mit über 500.000 Fällen pro Jahr ist diese Sportart in den USA jene mit den meisten Verletzungen überhaupt. Allerdings sind diese im Schnitt nicht so gravierend wie die in anderen Disziplinen. Daher reicht es in der Top 10 nur für den achten Platz.

9.) Fußball
Mit einer beeindruckenden Quote von 45 % liegt unser zunächst nicht sonderlich „gefährlich“ anmutender Nationalsport auf der Liste der häufigsten Sportverletzungen in Deutschland unangefochten auf Platz 1. Erstaunlich, dass „nur“ die Hälfte aller Verletzungen dem Kontakt mit einem Gegenspieler zuzurechnen sind. Die andere Hälfte geht auf eigene Bewegungsfehler (mit oder ohne Ball) und auf den Spieluntergrund zurück. Wer als Sport-Zuschauer auf besonders ausgefallene Gruppen-Choreografien steht, kann bei Gewittern auf ein seltenes Schauspiel hoffen. Wie diverse YouTube-Videos belegen, kommt es auf dem Platz nämlich hin und wieder vor, dass sich einige Mannschaften bei Blitzeinschlag in den Rasen zu einem Spontan-Flashmob hinreißen lassen und wie auf Kommando umfallen. Wirklich sehenswert!

10.) Basketball
Der Umstand, dass jedem Sprung beim Basketball unweigerlich auch eine Landung folgt, ist die Hauptursache für Verletzungen in dieser Sportart, von denen meist Fußgelenk oder Knie betroffen sind. In den USA, dem Heimatland des Basketballs, verletzen sich jährlich über eine halbe Million Menschen bei der Korbjagd. Damit liegt die Häufigkeit von Verletzungen auf dem Basketballplatz laut nationaler Statistik nicht allzu weit vor Unfällen im heimischen Badezimmer, von denen pro Jahr knapp 400.000 passieren. Logische Schlussfolgerung: Niemals im Badezimmer Basketball spielen!

Hier gibts den Trailer und alle Infos zum Film 127 Hours