Avatar 2: Darum läuft der Film nicht in allen Kinos
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Avatar 2: Darum läuft der Film nicht in allen Kinos

Bild von Michael Zeis
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James Cameron ist nicht nur bekannt dafür, so große und medienwirksame Kinofilme zu machen, dass sie schon kaum mehr wie normale Filme wirken, sondern eher schon Kinoereignisse. Der Filmemacher durchbricht auch regelmäßig die Grenzen des kinotechnisch bislang Möglichen. Das soll auch mit Avatar 2, Avatar 3, Avatar 4 und Avatar 5 geschehen – und das bringt einige Probleme für viele Kinos mit sich.

Wer erinnert sich nicht daran, wie die Kinnladen herunterklappten, als zum ersten Mal der aus Flüssigmetall bestehende T-1000 in James Camerons Terminator 2 in Aktion gezeigt wurde? So etwas hatte man zuvor noch nicht gesehen. Einige Jahre und viele Oscars (Titanic) später trieb der Regisseur, Produzent und Drehbuchautor abermals die Kinotechnik voran und zeigte in Avatar: Aufbruch Nach Pandora, welche Qualität 3D in einem Kinofilm erreichen kann.

Avatar 2, Avatar 3, Avatar 4 und Avatar 5 sollen den nächsten großen, technischen Schritt vorangehen. Das beginnt schon mit den äußerst schwierigen Dreharbeiten: Avatar 2 und Avatar 3 spielen bisherigen Informationen nach zu großen Teilen unter Wasser. Da wie im ersten Avatar-Film sehr viel Motion Capturing zum Einsatz kommt und Cameron tatsächlich unter Wasser dreht, mussten er und sein Team zuvor rund eineinhalb Jahre an der Lösung des Problems, das die Kombination aus Motion Capturing und Unterwasseraufnahmen mit sich bringt, arbeiten.

Doch das ist noch lange nicht alles - und jetzt wird es knifflig für so manches Kino: Avatar 2 bis 5 will Cameron mit einer 3D-Technik präsentieren, die es bisher in den Kinos noch nicht gibt. Hierzu arbeitet er mit Dolby Cinema zusammen. Gemeinsam wird an einem deutlich besseren 3D-Bild mit einer höheren Lichtdichte gearbeitet - und am 3D-Genuss ohne dafür erst eine 3D-Brille aufsetzen zu müssen.

Eine Maßeinheit für die Lichtdichte (oder auch: Leuchtdichte) ist Foot-Lambert. Zum Vergleich: Bei aktuell üblichen 3D-Projektionen sind drei Foot-Lambert normal. Avatar 2 bzw. die damit einhergehende Technik soll satte 16 Foot-Lambert bieten und damit auch mehr sichtbare Details für den Zuschauer.

James Cameron ist sich durchaus bewusst, dass die Kinos weltweit erst einmal mitspielen müssen, d.h. ihre Säle entsprechend aufrüsten müssen, damit sein Avatar 2-Traum überhaupt in Erfüllung gehen kann. So sagt er selbst, dass es auch zu seinen Aufgaben gehöre, dieses neue Laser-Projektions-System in die Kinos zu bringen, damit es mithilfe der 3D-Brillen in dem von ihm gewünschten Detailreichtum genossen werden kann.

Zusätzlich will Cameron auch zur Verbreitung von autostereoskopischen Leinwänden beitragen, um schließlich auf die 3D-Brillen verzichten zu können – also 3D-Bilder ohne Brillen in den Kinos möglich zu machen. Schlussendlich wird all dieser spannende Fortschrittsdrang Camerons wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass ihr Avatar 2 bis 5 nicht in jedem Kino sehen können werdet. Bis Ende 2020 haben die Kinobetreiber aber zumindest noch etwas Zeit. Der US-Kinostart liegt momentan auf dem 18.12.2020.

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