Ad Astra: So gut ist der neue Film mit Brad Pitt - Filmkritik
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Ad Astra: So gut ist der neue Film mit Brad Pitt - Filmkritik

Bild von Johanna Mahlberg
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Brad Pitt kennt so gut wie jeder. Das liegt aber vermutlich nicht daran, dass der mittlerweile 55-jährige Schauspieler grundsätzlich nur in Blockbustern mitspielt – das Gegenteil ist der Fall. Pitt, der auch seit vielen Jahren als Produzent interessanter Stoffe fungiert, schaut eher auf den Inhalt als auf die Mainstream-Kompatibilität. Gilt das auch für seinen neuesten Film, das Science-Fiction-Drama Ad Astra? Wir haben für euch nachgesehen.

Die nahe Zukunft. Immer häufiger wird die Erde von elektromagnetischen Stürmen heimgesucht, die verheerende Schäden anrichten. Astronaut Roy McBride wird deshalb beauftragt, über den Mond zum Mars zu fliegen und dort eine Botschaft zu senden. Denn die Wissenschaftler der NASA glauben, dass ein Forschungsschiff, das seit 16 Jahren als verschollen gilt und von McBrides Vater Clifford befehligt wurde, für die Stürme verantwortlich sein könnte. Roy soll seinen Vater anfunken und ihn dazu bringen, sich zu melden – falls er noch lebt.

Doch die Reise verläuft für Roy überhaupt nicht so, wie geplant. Immer wieder wird er Ziel von Angriffen verschiedener Mächte, dazu holt ihn auch seine eigene Vergangenheit ein, je mehr er über das Verhältnis zu seinem Vater nachdenkt. Und so wird Roys Trip nicht nur zu einem Einsatz, um die Erde zu retten, sondern auch ein Kampf um die Rettung seiner Seele …

Regisseur James Gray drehte zu Beginn seiner Karriere hauptsächlich Thriller, die nicht selten politische oder gesellschaftliche Miss-Stände zum Thema hatten. Direkt vor Ad Astra inszenierte er aber mit Die versunkene Stadt z ein Biopic über einen fast vergessenen Forscher des britischen Empire mit Charlie Hunnam und Tom Holland in den Hauptrollen. Und zeigte damit, dass er sich auch für Geschichten begeistern kann, die mit dem typischen Hollywood-Mainstream wenig zu tun haben. Das gilt in ungleich größerem Maße auch für Ad Astra.

Zwar hat Gray durch die Zusammenarbeit mit Kameramann Hoyte van Hoytema, der schon für Regisseur Christopher Nolan Interstellar in Bilder kleidete, für eine grandiose Optik bei Ad Astra gesorgt. Wer jetzt aber wilde Actionsequenzen erwartet, dürfte enttäuscht werden. Ad Astra hat wesentlich mehr mit Film wie Gravity gemeinsam als mit Blockbustern wie Armageddon, auch wenn die Thematik ähnlich scheint – und mit Liv Tyler sogar eine Armageddon-Mitwirkende hier dabei ist.

Denn letztlich stehen die wunderschönen Bilder des Alls für die richtige Einschätzung vieler Dinge im Angesicht der unglaublichen Größe des Universums. Und Gray erzählt mit einem sehr minimalistische agierenden Hauptdarsteller Brad Pitt von der inneren Reise, die zeitglich stattfindet. In seinen besten Momenten erinnert Ad Astra ein wenig an Apocalypse Now, die immer absurder werdende Reise, an deren Ziel eine unnahbare Vaterfigur zu warten scheint, erinnert schon an Coppolas Meisterwerk.

Leider geraten Gray, der auch am Drehbuch mitarbeitete, ausgerechnet die Schlüsselszenen seiner Geschichte ein wenig zu platt, um Arthouse-Publikum wirklich abzuholen. Und für einen Unterhaltungsfilm leistet sich Ad Astra zu viele Längen, um dauerhafte Spannung zu erzeugen. Immerhin gibt es für Fans guter Schauspieler neben Pitt auch noch Tommy Lee Jones, Donald Sutherland und Ruth Negga zu sehen. Das macht Ad Astra zwar nicht zu einem Meilenstein, aber immerhin zu einem ansehnlichen Film mit tollen Bildern. Ad Astra startet am 21.09.2019 im Kino. Den Trailer zum Film zeigen wir euch hier in unserem Player.

AltersempfehlungAb 12
Gesprächswert97%

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