Jingle Jangle Journey: Filmkritik
©

Jingle Jangle Journey: Filmkritik

Bild von Nils Zehnder
Veröffentlicht

Weihnachtsfilme gibt es wie Sand am Meer. Doch so wirklich berühren können die meisten wegen der viel zu kitschigen Handlung nicht. Daher greifen wir dann doch immer wieder zu „Der Polarexpress“ oder „Disneys – Eine Weihnachtsgeschichte“. Mit Netflix‘ neustem Film „Jingle Jangle Journey: Abenteuerliche Weihnachten“ könnte sich das nun ändern.

Eine neue Geschichte

Zu Beginn zieht uns Regisseur David E. Talbert in das heimelig anmutende Wohnzimmer einer Großmutter und ihren zwei Enkeln. Das Mädchen sieht dabei tanzende Figuren im lodernden Feuer des Kamins. Doch ihr Bruder scheint dem nicht so wirklich etwas abgewinnen zu können. Um die Kinder also wieder an die Magie des Weihnachtsfestes heranzuführen, liest die Großmutter eine neue Geschichte vor.

Das große Buch öffnet sich mit nahezu unendlichen Zahnrädern und Effekten und zieht uns zuerst in eine wunderschöne Stop-Motion Welt. Die wechselt dann jedoch schon nach kurzer Zeit zum Realfilm. Darin zu sehen bekommen wir Forrest Whitaker in der Rolle des ehemaligen Erfinders Jeronicus Jangle. Als dieser durch eine Reihe von unglücklichen Ereignissen in eine Zeit ohne Erfindungen rutscht, scheint seine Enkelin (Madalen Mills) neue Hoffnung in ihm zu erwecken. Das alles scheint jedoch nicht so einfach, denn sein ehemaliger Gehilfe, gespielt von Keegan-Michael Key, will um jeden Preis erfolgreich sein.

Ohrwurm-Gefahr

Schon in den ersten fünf Minuten wird dabei ein Merkmal des Filmes klar: David E. Talbert hatte den Film ursprünglich als Musical geplant. Mit einer riesig angelegten Choreografie startet der Film und lässt uns so noch tiefer in diese verträumte, streampunkartige Welt abtauchen. Der Eröffnungssong ist dabei so prägnant, dass man bereits jetzt ungeduldig auf den anstehenden Release des Soundtracks wartet. Die Lieder des Filmes wirken nie fehl am Platz, sondern unterstreichen die Handlung. Gelingen konnte das vor allem aus zwei Gründen. Zum einen stecken hinter den Ohrwurm-verursachenden Songs zwei große Autoren. Die Klänge von John Legend und Philip Lawrence hört man dabei an vielen Stellen heraus. Zum anderen liefern die Schauspieler eine hervorragende musikalische Performance ab. Anders als in Animationsfilmen großer Studios, sind die Lieder kraftvoll und bleiben im Ohr. Von lang gezogenen Herzschmerzsongs bleibt man in „Jingle Jangle Journey“ verschont.

Liebevoll & magisch

In seiner Erzählweise macht der Film nach dem fulminanten Start einen zeitlichen Sprung. Der zu Beginn noch junge und ambitionierte Erfinder lebt inzwischen zurückgezogen in einem Pfandleihhaus und auch dort wird das Geld knapp. Forrest Whitaker spielt Jeronicus dabei sehr authentisch und gerade der schöne Kontrast zu seiner hoch ambitionierten Enkelin ergibt ein schönes Zusammenspiel.

In „Jingle Jangle Jouney“ spielt Magie auf vielen Ebenen eine Rolle. Während die im Herzen stattfindende Magie Weihnachtens selbstverständlich eine wichtige Rolle spielt, gibt es auch andere magische Dinge. Vermag man nur daran zu glauben, so können in der magischen Welt auch Roboter zum Leben erwecken und fliegen.

Fazit:

„Jingle Jangle Journey“ liefert mit diesem Gesamtpaket wohl die rundeste Weihnachtsgeschichte der letzten Jahre ab. Lässt man sich auf den doch äußerst sperrigen Namen ein, so zieht einen der Film schnell in dessen Bann. Dadurch vergehen die verhältnismäßig langen zwei Stunden des Filmes schnell. Von einer herzerwärmenden Geschichte über Inklusion, Diversität und natürlich Weihnachten fehlt es hier an nichts. Der Soundtrack könnte mit rockig anmutenden Songs bis hin zu klassischen Balladen kaum diverser ausfallen. Mit „Jingle Jangle Journey: Abenteuerliche Weihnachten“ ist Netflix ein wahrer Klassiker gelungen, der noch einige Jahre überdauern wird.

Der Film "Jingle Jangle Journey: Abenteuerliche Weihnachten!" ist ab dem 13. November 2020 auf Netflix verfügbar. Hier könnt ihr euch den Film direkt ansehen.

Gesprächswert100%

Ähnliche Artikel