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Netflix: Account-Sharing wird tatsächlich teurer
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Netflix: Account-Sharing wird tatsächlich teurer

Bild von Moritz Döring
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Streaming-Gigant Netflix wird das Teilen von Accounts zunehmend ein Dorn im Auge. Jetzt unternimmt der Konzern immer mehr Schritte, um gegen das Sharing vorzugehen. Wer seine Daten mit anderen teilt, soll zukünftig mehr Geld bezahlen müssen. Tests dieser Taktik wurden schon in mehreren Ländern durchgeführt. Wie Netflix seine Einstellung zum Account-Sharing verändert hat, berichten wir euch in diesem Artikel.

Schon vor einigen Monaten bahnte sich ein neuer Kurs an, den Netflix einschlägt. Länder wie Argentinien, El Salvador, Honduras, Guatemala und der Dominikanischen Republik wurden mit konkreten Schritten gegen das Teilen von Passwörtern seitens Netflix konfrontiert. Im August machte sich bei vielen Nutzern dieser Länder Frust breit, weil die Plattform während der Anmeldung plötzlich eine Zusatzgebühr forderte. Besonders in Argentinien gab es Proteste und einige drohten Netflix sogar mit dem endgültigen Boykott. Zuvor wurde die neue Zusatzgebühr auch schon in den Ländern Costa Rica, Peru und Chile eingeführt, wie Variety exklusiv im März berichtete.

Netflix will dabei wie folgt gegen das Account-Sharing vorgehen: Der Account der Nutzer ist mit einem primären Zuhause verbunden, darüber kann mit allen Geräten auf das Streaming-Angebot zugegriffen werden. Versucht man sich allerdings außerhalb davon anzumelden, kann man nur mit der besagten Zusatzgebühr ein zweites Zuhause hinzufügen. So will man zukünftig mehr Menschen zur Zahlung bewegen und mit Glück auch neue Abonnenten gewinnen.

Schon 2019 gab der Produktchef Greg Peters an, dass man dem Account-Sharing und der Weitergabe von Passwörtern stärker entgegenwirken wolle. Jetzt ist die Situation für den Spitzenreiter der Streaming-Industrie aber noch schwieriger. Denn finanzielle Rückschläge und sinkende Nutzerzahlen waren maßgeblich daran beteiligt, dass Netflix jetzt immer dringlicher auf die neue Zusatzgebühr setzt. Immerhin sprangen im zweiten Quartal 2022 laut NPR fast 1 Million User von dem Dienst ab.

Die Höhe der Zusatzgebühr unterscheidet sich dabei je nach Land. Jeweils umgerechnet sind es in Costa Rica etwa 2,71 Euro, in Peru 1,92 Euro und in Chile 3,27 Euro. Der Netflix-Account kann auf einem neuen Gerät bis zu zwei Wochen lang ohne Zusatzkosten genutzt werden, wenn man diesen nicht im Zeitraum eines Jahres schon am selben Ort benutzt hat. Geht man ohne Zahlung der Zusatzgebühr über diesen Zeitraum hinaus, wird Netflix für das besagte Gerät gesperrt.

Dabei sorgte Netflix noch mit dem Tweet "Love is sharing a password" (zu Deutsch: "Liebe bedeutet, ein Passwort zu teilen") 2017 für Verwirrung. Vor 5 Jahren vertrat der Konzern also noch eine andere Meinung. Jetzt dürfte Netflix angesichts der aktuellen Probleme vorerst wohl kaum zu dieser Einstellung zurückkehren.

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