In Meinem Himmel

FSK 12 139 Minuten Drama
Im Kino: In Meinem Himmel ist am 18.02.2010 gestartet
Heimkino: In Meinem Himmel ist seit dem 05.08.2010 als Blu-ray und DVD verfügbar

Die Story zu "In Meinem Himmel"

Basierend auf dem bemerkenswerten Roman-Besteller von Alice Sebold erzählt der Film die Geschichte der 14-jährigen Susie aus einem Vorort in Pennsylvania. Nach ihrem Tod beobachtet sie aus dem Jenseits, wie ihre Familie mit dem Verlust umzugehen lernt. Susie war von einem Nachbarn vergewaltigt und ermordet worden, ihre Leiche bleibt jedoch für immer verschwunden. Die Polizei kann nur erahnen, was mit ihr geschehen ist, und auch die Eltern müssen schließlich erkennen, dass sie ihre Tochter für immer verloren haben. Doch wie ist es zu erklären, dass Susies kleiner Bruder Buckley meint, seine Schwester gesehen zu haben? Und wieso ist sich ihr Vater so sicher, ihre Anwesenheit zu spüren?

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Hintergrund

Nach „Heavenly Creatures“ zeichnet Regisseur und Oscar®-Preisträger Peter Jackson mit IN MEINEM HIMMEL vor dem Hintergrund eines grausamen Verbrechens erneut ein im höchsten Maße eindringliches und zugleich sensibles Familienporträt. In den Hauptrollen brillieren die Oscar®-Nominierte Saoirse Ronan („Abbitte“) als Susie Salmon sowie der Oscar®-Nominierte Mark Wahlberg („The Happening“, „Departed – Unter Feinden“) und Oscar®-Preisträgerin Rachel Weisz („Der ewige Gärtner“, „The Fountain“) als deren Eltern. Ergänzt wird der hochkarätige Cast von Oscar®-Preisträgerin Susan Sarandon („Speed Racer“, „Im Tal von Elah”) als Susies Großmutter und Stanley Tucci („Der Teufel trägt Prada“, „Julie & Julia“) in der Rolle des Nachbarn. DreamWorks Pictures präsentiert in Zusammenarbeit mit Film4 eine Wingnut-Films-Produktion. IN MEINEM HIMMEL ist inszeniert von Peter Jackson nach einem Drehbuch von Fran Walsh, Philippa Boyens und Peter Jackson, basierend auf dem Roman von Alice Sebold. Die Produzenten sind Carolynne Cunningham, Fran Walsh, Peter Jackson und Aimée Peyronnet. Die ausführenden Produzenten sind Steven Spielberg, Tessa Ross, Ken Kamins und James Wilson. Philippa Boyens fungiert als Co-Produzentin. Zum Kreativteam von IN MEINEM HIMMEL zählen Kameramann Andrew Lesnie, ACS, Produktionsdesignerin Naomi Shohan, Cutter Jabez Olsson und Kostümdesignerin Nancy Steiner. Die Originalmusik zum Film stammt von Brian Eno. Im Jahr 2002 wurde mit IN MEINEM HIMMEL (Originaltitel: „The Lovely Bones“) der zweite Roman der amerikanischen Schriftstellerin Alice Sebold veröffentlicht und geriet quasi aus dem Nichts zu einem modernen Klassiker, geliebt von den Lesern und gefeiert von der Literaturkritik. Das „Time Magazine“ schrieb von einem „Triumph“, der „New Yorker“ von einer „überwältigenden Leistung“. Auf den ersten Blick scheint das bis heute ungebrochen populäre Buch einen packenden Kriminalfall über das Verschwinden und die Ermordung eines jungen Mädchens zu schildern. Doch durch Sebolds mutige wie inspirierte Entscheidung, den Fall aus dem Jenseits erzählen und beeinflussen zu lassen, ist IN MEINEM HIMMEL zudem eine originäre und sehr persönliche Reflexion. Eine Geschichte über den Tod und die Zeit danach – die gleichwohl strahlende Elemente des Lichts, der Schönheit und der Hoffnung in sich trägt. Im Herzen der Erzählung steht das aufrichtige, witzige und tapfere Mädchen Susie Salmon, das über die Lebenden wacht, nachdem es mit vierzehn viel zu früh aus dem Leben gerissen wird. Stattdessen befindet sie sich in einem mysteriösen Zwischenreich, in dem Susie alles wahr werden lassen kann, was immer sie sich wünscht oder imaginiert. Unerfüllbar bleibt nur ihr Herzenswunsch – wieder mit ihren Liebsten vereint zu sein. Während ihre Familie auf Erden trauert und an der Polizei verzweifelt, die der Lösung des Falles nicht näherkommt, versucht Susie ihrem Vater spirituell bei der Suche nach dem Mörder zu helfen. Bis sie gestärkt durch die Liebe und das Mitgefühl für ihre Hinterbliebenen versteht, dass sie letztlich loslassen und aus ihrem Himmelreich aufbrechen muss, damit die Familie ihren Tod akzeptieren und wieder ein wenig Frieden finden kann. Einer der Millionen Leser von IN MEINEM HIMMEL war der neuseeländische Regisseur Peter Jackson, dessen „Herr der Ringe“-Trilogie weltweit knapp drei Milliarden Dollar einspielte und bei dreißig Nominierungen mit insgesamt siebzehn Oscars® ausgezeichnet wurde. „Alice Sebold hat eines dieser großartigen Bücher geschrieben“, so Jackson, „von denen man auf keiner Seite weiß, was einen als Nächstes erwartet. Der Stoff ist mal hart und elektrisierend, dann wieder ungeheuer emotional und tiefgründig – für einen Filmemacher ist das natürlich eine enorm interessante Vorlage.“ Jackson erhielt das Buch von seinen langjährigen Kreativpartnern Fran Walsh und Philippa Boyens, als er inmitten der Postproduktion von „Lord Of The Rings: The Two Towers“ (HERR DER RINGE: DIE ZWEI TÜRME, 2002) saß. Jackson erinnert sich: „Fran und Philippa waren bereits Fans des Buches, allseits hörte ich weitere Hymnen und natürlich wollte ich mir bei nächster Gelegenheit selbst ein Urteil verschaffen. Und sie hatten nicht übertrieben – IN MEINEM HIMMEL ist eine ausgesprochen kraftvolle und empfindsame Story auf vielen fragil miteinander verwobenen Ebenen. Zunächst handelt sie vom dunkelsten Albtraum aller Eltern – dem Verlust des eigenen Kindes. Doch aus dieser Prämisse wächst eine bewegende Geschichte über die erlösende Kraft der Liebe.“ Jacksons Interesse war geweckt, doch wenig überraschend waren die Rechte an einem Stoff dieses Kalibers längst anderweitig optioniert. Aimee Peyronnet, eine Produzentin der Firma Wild Child Films, sowie James Wilson vom britischen TV-Sender Film4 hatten sich das Material schon in Manuskriptform gesichert. Noch dazu bestand die Autorin Sebold darauf, selbst die endgültige Entscheidung über die auserwählten Kino-Adepten von IN MEINEM HIMMEL zu treffen. Die Leidenschaft von Jackson, Walsh und Boyens für das Projekt indes öffnete bald alle nötigen Türen. „Als wir Alice das erste Mal trafen“, beschreibt Boyens, „entstand sehr schnell eine echte Bindung zwischen uns allen. Sie ist eine großzügige wie großherzige Frau, fast brutal ehrlich und mit viel Sinn für schwarzen Humor. Dementsprechend glücklich fühlten wir uns, als sie nach einiger Bedenkzeit entschied, dass wir das beste Team seien, um sich ihres Romans anzunehmen.“ Im Folgenden machte sich das Trio eigenständig daran, eine Drehbuchadaption „on spec“ (ohne Auftrag, vielmehr auf eine Verfilmung spekulierend) zu schreiben und neben Film4 weitere Partner für die potenzielle Produktion zu suchen. Fündig wurden sie bei niemand Geringerem als Steven Spielberg, der IN MEINEM HIMMEL als Buch ebenfalls geliebt hatte und prompt mit seinem Studio DreamWorks einstieg. „Steven hatte großen Respekt vor der Vorlage und wollte den Film unbedingt realisiert sehen“, so Jackson, „noch dazu konnten wir jederzeit von seinem Sachverstand zehren und ergänzten einander perfekt beim Austauschen von Ideen.“ Eine ideale Partnerschaft, die seither schon mit der Produktion von THE ADVENTURES OF TINTIN: THE SECRET OF THE UNICORN (Kinostart: 2011) ihre Fortsetzung fand. Beim Adaptieren des Drehbuches arbeiteten Jackson, Walsh und Boyens ebenso als gleichberechtigtes Autorenteam wie zuvor bei den „Herr der Ringe“-Filmen. Doch obwohl sie nachweisliche Experten beim filmreifen Verdichten klassischer Romane sind, wurden sie durch die Struktur von Sebolds Roman auf eine harte Probe gestellt. Jackson über den diffizilen Prozess: „Jeder von uns mag Puzzles – nur erwies sich IN MEINEM HIMMEL leider als das ultimative Puzzle für Drehbuchautoren. Wie bringt man das komplizierte, poetische Buch von Alice, das auf keiner Seite ‚Ich bin ein Film!‘ schreit, auf die Leinwand? Wir wurden besessen davon, die vielschichtigen Elemente des Buches in ihrer optimalen Kombination für einen Film zu verschieben.“ Den Schlüssel fand schließlich Fran Walsh, wie Philippa Boyens skizziert: „Fran hatte von Beginn an eine sehr klare Vorstellung davon, die Geschichte mit einer Mischung aus Magie und dem Chaos der Realität zu verschmelzen, weil auf diese Weise auch die verschiedenen Genres in IN MEINEM HIMMEL miteinander verknüpft werden konnten. Es war eine harte Nuss, weil das Buch nicht linear erzählt und gleichsam überraschend, umwerfend, emotional brutal und voll düsteren Humors ist. Peter wollte unbedingt all diese Elemente, denen wir uns in einem langen Prozess Schritt für Schritt näherten.“ Als zusätzliche Herausforderung erwies sich die Entscheidung darüber, wie die Filmemacher mit dem unkonventionellen Hauptschauplatz von IN MEINEM HIMMEL umgehen sollten – dem Ort, den Susie „The In-Between“ (das Dazwischen) nennt, ihr überirdisches Zwischenreich. Jackson wusste von Beginn an, dass Susies Wahrnehmung des Lebens nach dem Tode absolut persönlich und eine spezifische Reflexion ihrer Weltsicht sein müsse. Jenseits himmlischer Motive und religiöser Traditionen sollte ihr Aufenthaltsort irgendwo zwischen Himmel und Erde ihr Bewusstsein und ihre Gefühlswelt widerspiegeln. Vor allem aber wollten die Filmemacher, dass es sich dort anfühlte wie in einer quintessenziellen Traumwelt. Beeinflusst zwar von Ereignissen auf Erden, aber ohne Beschränkung der Möglichkeiten dessen, was Susies Vorstellungskraft entstehen lassen kann. „Der postmortale Ort unseres Films ist schwer fassbar und flüchtig, weil er individuell den Blick des Betrachters reflektiert“, erklärt Jackson, „und darum wollte ich ihn bei der Visualisierung geheimnisvoll erscheinen lassen. Susie ist förmlich festgehalten im blauen Horizont, also in dem sphärischen Raum, der für sie zwischen Himmel und Erde liegt. Es ist nicht der sprichwörtliche Himmel aus Religionen, sondern ein Ort, an dem sie geistige und emotionale Zuflucht suchen kann, bevor sie weit genug ist, um ihre Reise zum endgültigen Ziel fortzusetzen.“ So ist Susies privater Himmel eine Kombination aus atemberaubender Schönheit und erschreckender Dunkelheit, so tröstlich wie traurig, seltsam und verzaubert – und als nahezu organischer Mikrokosmos im direkten Einklang mit den sich parallel entwickelnden Ereignissen rund um ihre Familie. Jackson entschied auch, Susies Gefühle auf den Wunsch zu fokussieren, ihren eigenen Mord aufzuklären. Sie verspürt Wut und Rachegelüste – und weiß genau, dass ihr Killer mit seiner verabscheuungswürdigen Tat ungestraft davonzukommen scheint. Doch sie hat keine greifbaren oder offensichtlichen Hilfsmittel, um ihren Vater oder die Polizei zur Tür des Kindermörders zu leiten. „IN MEINEM HIMMEL ist auch ein sehr raffinierter Thriller“, so Jackson, „und die Figur von Susies Mörder – sein Name ist Mr. Harvey – faszinierte mich, weil er ein wahrer Jedermann ist. Er mäht den Rasen, plaudert mit den Nachbarn, gibt sich gewöhnlich. Und je mehr Zeit vergeht, desto stärker muss Susie befürchten, dass er ein freier Mann bleibt. Diese Suspense-Elemente stehen im größeren Rahmen einer Story über die menschliche Fähigkeit, Freude auch unter den schwierigsten Umständen zu empfinden. Ich selbst bezeichne IN MEINEM HIMMEL als emotionalen Thriller, denn es geht sowohl um die Jagd nach einem raffinierten Schwerverbrecher als auch um den Wiederaufbau einer durch einen überwältigenden Verlust fast zerstörten Familie.“ Philippa Boyens ergänzt, dass der Film seine Spannung daraus bezieht, ob und wie es Susie und ihre Familie auf parallelen Pfaden schaffen, den dunklen Wäldern von Furcht und Zorn zu entkommen. „Zu Alice Sebolds brillanten Ideen zählt“, so Boyens, „dass man als Leser ständig mit Susie fühlt und bangt, dass sie aus dieser Zwischenwelt fliehen und ewigen Frieden finden kann. Man sehnt regelrecht den Punkt herbei, an dem ihre Familie in Liebe loslassen kann. Auch Susie lernt zu verstehen, dass sie sich der Realität ihres Todes stellen muss, um über ihn hinwegzukommen. Am Ende gibt sie ihre Rachegefühle auf, all den Hass und ihre Wut. Sie lässt ihr Leben los und kann endlich die irdische Welt ohne sich selbst darin sehen. Sie wird erwachsen, ohne je alt genug dafür geworden zu sein.“ Obwohl IN MEINEM HIMMEL ein Film voll magischer und surrealer Elemente ist, war Regisseur Jackson vom ersten Lesen des Buches an klar, dass die Geschichte im Kern von einer Familie im Angesicht eines unfassbaren Verlustes handeln müsse und die Besetzung der Salmons der Schlüssel für eine würdige Adaption sein würde. Am schwersten gestaltete sich die Suche nach der Darstellerin der vierzehnjährigen Susie, da die Figur sowohl kindliche Unschuld und Lebensfreude als auch rohe Emotionalität bei der Konfrontation mit dem Tabuthema Tod verlangte. „Eine Menge Teenager kamen zum Casting und boten eine bereits vorgeformte Leinwand-Persönlichkeit an“, so Jackson, „aber für Susie wollten wir das Gegenteil – ein Mädchen, das die Normalität einer vierzehnjährigen ausstrahlen könnte.“ Unter der Flut eingeschickter Bewerbungsvideos stach alsbald die in New York geborene und in Irland lebende Saoirse Ronan hervor, die für ihre verblüffende Performance in Joe Wrights „Atonement“ (ABBITTE, 2007) für den Oscar® und den Golden Globe® nominiert wurde. IN MEINEM HIMMEL-Produzentin Carolynne Cunningham erinnert sich nur zu gut an Ronans Casting-Clip: „Sie war umwerfend! Ihr Vater Paul, ebenfalls ein Schauspieler, hatte eine sehr diffizile Szene mit ihr ausgewählt, die sie auch blendend meisterte. Doch am Ende filmte er Saoirse einfach ein bisschen im Garten, wo sie mit ihrem Hund spielte. Diese Kombination hatte so viel Herz und eine solch spezielle Qualität, dass Peter sie unbedingt treffen wollte.“ Schon nach dem ersten Termin der beiden gab es kein Zurück mehr. „Saoirse besitzt einen natürlichen Instinkt für Dramaturgie“, schwärmt Jackson, „noch dazu ist sie smart, erfrischend und selbstständig. Phänomene wie Saoirse gibt es selten: Sie ist die geborene Schauspielerin und war sozusagen unser Geschenk des Himmels für diesen Film.“ Nachdem Ronan die Zusage für den Part der Susie Salmon erhielt, stürzte sie sich furchtlos auf die psychologisch komplexe Rolle und konnte sich der Unterstützung der Filmemacher stets gewiss sein. „Susie ist klug, witzig, abenteuerlich und bewahrt sich diese Qualitäten auch, nachdem sie ihrer Familie entrissen wird – ich liebe wirklich alles an ihr“, beschreibt Saoirse Ronan ihre Erfahrung beim IN MEINEM HIMMEL-Dreh. Außerdem sagt sie: „Manchmal fühlte sich Susie gar an wie eine amerikanische Siebzigerjahre-Version meiner selbst und ich genoss es, sie zu spielen. Natürlich gab es auch zahllose belastende Sequenzen. Doch zum einen halfen mir Peter Jackson und sein Team enorm, weil sie exakt die gleiche Vorstellung von der Figur hatten wie ich und Peter eine perfekte Balance ihrer Gefühle fand, die sie mal expressiv herausplatzen lässt und dann wieder sichtlich in sich hineinfrisst. Zum anderen stehen auch die bittersten Momente der Geschichte in einem positiven Kontext. Susie versucht ihrer Familie zu helfen, wieder zurück zu etwas Normalität zu finden. Obwohl sie zum Beispiel verkraften muss, ihre Mutter nie mehr umarmen oder ihrem Vater nie mehr direkt sagen zu können, wie sehr sie ihn liebt, erkennt sie, dass sie diese tiefen Empfindungen auch aus der Ferne ihres Himmels spüren kann.“ Ironischerweise entwickelte Ronan während des Drehs eine enge Beziehung mit Co-Star Stanley Tucci, der ausgerechnet den kaltblütigen Kindermörder Mr. Harvey verkörpert. „Ohne unser tiefes, unterbewusstes Vertrauen zueinander“, so Ronan, „hätten wir die Rollen nie in aller Konsequenz verkörpern können. Unsere Szenen sind so intensiv, dass wir uns wohl miteinander fühlen mussten. Dabei wusste ich ständig, dass Stanley selbst Kinder hat und ihm mehr als unwohl vor den Szenen war, in denen er Susie umbringt. Aber ich verwechselte ihn keine Sekunde mit seiner Rolle. Sondern war erstaunt, wie erschreckend normal er Mr. Harvey als jemanden interpretierte, der bei Susie nicht den leisesten Verdacht aufkommen lässt, dass sie sich in Gefahr befindet.“ Für die Rolle von Susies Vater Jack, der nach dem Verschwinden seiner Tochter von Schuldgefühlen und Trauer überwältigt wird, bevor seine Suche nach dem Mörder zur selbstzerstörerischen Obsession wird, wählte Jackson den 38-jährigen Mark Wahlberg, seines Zeichens Star aus „Boogie Nights“ (BOOGIE NIGHTS, 1997), „The Perfect Storm“ (DER STURM, 2000) oder „The Departed“ (DEPARTED – UNTER FEINDEN, 2006). Über die Wahl merkt Jackson an: „Ich wollte Mark die Möglichkeit geben, einmal den Familienmenschen zu spielen, der er im wahren Leben auch ist. IN MEINEM HIMMEL ist ein Film über die Liebe – und das Band zwischen Vater und Tochter ist eine der denkbar stärksten zwischenmenschlichen Bindungen. Als es zerrissen wird, fühlt sich Jack als Versager, der nicht für Susie da war, als sie ihn am meisten brauchte. Und Mark gelingt es wunderbar, sowohl seine maskuline Energie als auch Verletzlichkeit einzubringen. „Ich sah alles in ihm, was ein Mann in der Situation Jacks fühlen würde.“ Über seine Rolle in der bewegenden Geschichte von IN MEINEM HIMMEL merkt Wahlberg an: „Als Susie an jenem tragischen Dezembertag nicht nach Hause kommt, beginnt für ihre Familie ein Martyrium. Es gibt keine Leiche, keine Beweise für ein Verbrechen. Damit gerät Jack in eine gefährliche Spirale der Besessenheit. Er kann kaum schlafen oder essen, bevor er nicht herausgefunden hat, wer ihm das Liebste in seinem Leben genommen hat. Selbstverständlich sind diese Gefühle nachvollziehbar, doch Jack gerät zunehmend außer Kontrolle, als er alles und jeden verdächtigt und weder seinen Pflichten als Vater noch als Ehemann nachkommt. Ich habe versucht, ihn so wahrhaftig wie möglich zu spielen und Jack brach mir wirklich das Herz. Unmöglich, als Schauspieler nicht tief von einer solchen Rolle berührt zu werden. Auch wenn es für mich als Vater selbstquälerisch war, mir überhaupt nur vorzustellen, wie Eltern in einer solchen Familientragödie empfinden müssen.“ In einigen der intensivsten Szenen von IN MEINEM HIMMEL war Wahlberg überdies gefordert, so zu agieren, als ob Susie mit ihm im Raum sei, während er ihre spirituelle Präsenz spürte. „Ich stellte mir dann immer Saoirses große, blaue Augen vor“, so Wahlberg, „und wenn sie aus dem Off noch dazu ihren Text las, stieg mir regelmäßig das Wasser in die Augen. So oft, dass Peter manchmal um weniger Tränen bat. Worauf ich nur kontern konnte, dass Saoirse dann bitte zu sprechen aufhören müsse – so berührend ist die Kraft ihrer Arbeit. Die Kooperation mit Peter war natürlich insgesamt einer der Höhepunkte meiner Karriere und ich habe zuvor noch nie mit einem Regisseur wie ihm gearbeitet. Ich fürchtete mich bei ihm nie davor, mein Innerstes nach außen zu kehren, da an einem Peter-Jackson-Set beispielloses Vertrauen und Liebenswürdigkeit herrschen. So emotional es auch wurde – ich war bei Peter, Fran und Philippa in ebenso guten Händen, wie es nun das Publikum ist. Bei aller Dunkelheit der Story wird es mit einem guten Gefühl aus dem Kino entlassen, ohne dabei manipuliert zu werden.“ Bei Jack Salmons Frau Abigail verläuft der Trauerprozess gänzlich anders als bei ihrem Mann. Überwältigt von Selbstzweifeln beginnt sie sich emotional komplett zu verschließen und flüchtet schließlich selbst vor ihrer Verantwortung als Mutter und Ehefrau. Verkörpert wird Abigail Salmon von der britischen Schauspielerin Rachel Weisz, die für ihre Leistung in „The Constant Gardener“ (DER EWIGE GÄRTNER, 2005) mit dem Oscar® prämiert wurde. „Abigail ist nicht sentimental“, erläutert Jackson, „sondern eine Frau, die ihre Familie und sich selbst irgendwie zusammenzuhalten versucht. Das Schwierige für Rachel war, eine Frau zu spielen, die aus persönlichen und guten Gründen ihre Familie verlässt, als sie am meisten benötigt wird. Nach so einem Schritt die Sympathie und das Verständnis der Zuschauer zurückzugewinnen, war keine leichte Aufgabe. Doch Rachel gelingt es mit einer sensationellen Performance und auch für mich als Regisseur war es eine Offenbarung, sie bei dieser Tour de Force zu begleiten.“ Rachel Weisz kommentiert ihre Erfahrungen bei der Arbeit an IN MEINEM HIMMEL wie folgt: „Abigail ist eine Hausfrau in den frühen Siebzigern. Vielleicht hat sie mehr vom Leben erwartet und ist darüber ein wenig frustriert. Besonders gefällt mir an ihr, dass sie explizit keine Heldin ist. Sondern menschlich, fehlbar und problematisch. Sie kann nicht anders, als ihre Bestimmung besser begreifen zu wollen, nachdem die Welt um sie herum zusammenbricht. Dies ausdrücken zu dürfen, habe ich Peter zu verdanken, der es nie scheut, auch an die dunkelsten Stellen der menschlichen Natur zu gehen. Dieser Mut zur nackten Emotionalität in der Paarung mit seiner Gabe für magische Fantasy-Welten macht IN MEINEM HIMMEL aus meiner Sicht zu einem einzigartigen Erlebnis.“ Als zweite Matriarchin der Familie Salmon fungiert Großmutter Lynn, die dem Clan sein Rückgrat gibt und nie ihren Sinn für Humor verliert. Gespielt wird sie von Susan Sarandon, die für „Dead Man Walking“ (DEAD MAN WALKING – SEIN LETZTER GANG, 1995) einen Oscar® erhielt und über die Regisseur Jackson notiert: „Susan ist privat sehr pointensicher und bringt dies auch in ihre Figur als Oma Lynn ein, die alle darin erinnert, dass das Leben auch im Schatten einer Tragödie weitergehen muss. Die Figur ist fantastisch, denn Lynn pfeift zuweilen nicht nur auf gesellschaftliche Konventionen, sondern geht den Dingen mit ihrer direkten, unbestechlichen Art immer auf den Grund.“ Susan Sarandon ergänzt: „Ich glaube nicht, dass ich in diesem Film auch nur einen Satz sagte, ohne dabei nicht einen Drink oder eine Zigarette in der Hand gehabt zu haben. Vielleicht war sie ihr ganzes Leben Alkoholikerin – aber in jedem Fall ist sie so stark wie egozentrisch. Sie ist die einzige, die unsensibel genug ist, all das laut auszusprechen, was alle anderen nur zu denken wagen. Sie schert sich nicht um die Gefühle anderer Leute. Und das macht sie äußerst humorvoll!“ Die kollektive Stärke der Salmons manifestiert sich zudem in Susies blitzgescheiter jüngerer Schwester Lindsey, die im Laufe der Story vom Mädchen zur jungen Frau reift. Nach Castings in London, Los Angeles und New York stießen die Filmemacher ausgerechnet vor der Haustür in Neuseeland auf Rose McIver, die ihr Schauspieldebüt mit fünf Jahren in Jane Campions „Das Piano“ (THE PIANO, 1993) gab. Drehbuchautorin Philippa Boyens sagt über die Aktrice: „Rose kann nach außen sehr taff wirken, doch darunter verbirgt sich eine Verletzlichkeit, die nun auch auf der Leinwand zum Tragen kommt. Selbstmitleid kennt sie nicht. Eine sehr neuseeländische Lebenseinstellung übrigens nach dem Motto: Nicht zu ändern, lass uns nach vorn schauen.“ Im Laufe des Filmes altert McIver von einer traumatisierten Elfjährigen zu einer furchtlosen Achtzehnjährigen. Eine schauspielerische Herausforderung, über die sie anmerkt: „Zwischen den beiden Lebensphasen liegen Welten an emotionaler und intellektueller Veränderung. Darum habe ich viel daran gearbeitet, das Wachsen des Selbstbewusstseins und die Wahrnehmung des zunehmend fraulichen Körpers in den verschiedenen Stadien der Story darstellerisch zu interpretieren. Gewiss hätte sich Lindsey ein anderes Schicksal gewünscht. Doch als ihre Familie im Schmerz versinkt, wird sie förmlich zum Klebstoff, der die Salmons zusammenhält – schließlich springt außer ihr kein anderer in die Bresche. Was auch an ihrer ausgeprägten Intuition liegt. Lindsey entwickelt schon früh den Verdacht, dass Mr. Harvey verantwortlich für Susies Verschwinden sein könne und folgt diesem Gefühl so weit, dass sie sogar in dessen Haus einbricht und nach Indizien sucht. Dabei mag ihr vor Schreck fast das Herz stehen bleiben – doch die Hoffnung überwiegt, für sich selbst und ihre Familie Antworten auf die quälenden Fragen nach Susies Verbleib zu finden.“ Der Zusammenhalt der Familie Salmon wird in IN MEINEM HIMMEL binnen Sekunden durch einen Mann zerstört, der seine Bösartigkeit und die Dunkelheit seiner Seele hinter der Maske des Gewöhnlichen verbirgt. George Harvey ist ein ruhiger Mann, der Puppenhäuser baut und niemals Aufmerksamkeit auf sich zieht. „Ein guter Nachbar“, wie Susie im Film sagt, bevor sie in den Tod gelockt wird und Mr. Harvey danach zurück in die Anonymität schlüpft. Jacksons Wahl für diesen Part war so überraschend wie inspiriert, als er den Charakterdarsteller und Hollywood-Veteranen Stanley Tucci besetzte – den zweimaligen Golden Globe®-Gewinner und Star aus „The Devil Wears Prada“ (DER TEUFEL TRÄGT PRADA, 2006) oder unlängst „Julie & Julia“ (JULIE & JULIA, 2009). „Ich wollte schon lange mit Stanley arbeiten“, erklärt Jackson, „und er verdient unendlichen Respekt für seinen Mut, eine Rolle anzunehmen, die für viele seiner Kollegen unvorstellbar gewesen wäre.“ Jackson fährt fort: „Ich glaube, auch Stanley hasste es, in die Haut dieses Mannes zu schlüpfen, und versuchte sich abends nach Drehschluss jeder Eigenschaft oder Erinnerung Mr. Harveys zu entledigen. Doch nachdem er einmal zugesagt hatte, blieb er furchtlos in jeder Szene. Er schaute in den Abgrund von George Harveys Seele, und was er erblickte, spiegelt sich im Film wider. Er liefert eine zutiefst furchteinflößende Leistung. Was umso bemerkenswerter ist, weil Mr. Harvey wenig Text hat und Stanley den Horror der Figur zumeist über sein Innenleben, winzige Gesten oder subtile mimische Veränderungen ausdrücken musste. Er bringt eine Stille und Intelligenz ein, die ihn so gefährlich und manipulativ machen – selbst wenn er nur im Hintergrund zu sehen ist, überträgt sich auf den Zuschauer, wie wachsam er ist und seinen nächsten Schritt plant.“ In der Vorbereitungsphase beschlossen Jackson und Tucci, den Mimen auch physisch radikal zu verändern, sodass er nun mit aufgehellter Haut, etwas mehr körperlicher Korpulenz, falschen Zähnen, Kontaktlinsen und einem Schnurrbart nicht umgehend zu erkennen ist. „Das Publikum sollte nicht Mr. Harvey sehen und denken: Oh, das ist ja Stanley Tucci“, begründet Jackson die Transformation, „sondern distanzierter zu diesem Mann bleiben müssen – was im Übrigen auch für Stanley selbst überaus hilfreich war, weil er sich dergestalt selbst besser von der Figur abkoppeln konnte.“ Nicht so sehr allerdings, um die Darstellung für Tucci je zu einem Vergnügen zu machen. Er sagt: „Ehrlich gesagt hätte ich den Film trotz des grandiosen Drehbuches fast nicht gemacht, wobei ein „Nein“ nicht minder schwierig gewesen wäre als schließlich die Zusage. Den Ausschlag gab mein Interesse dafür, wie jemand so banal sein kann und zugleich das grausamste aller Verbrechen begeht. Um dies besser zu verstehen, unterhielt ich mich bei der Vorbereitung mit Verhaltensforschern und studierte Serienkiller. Das reichte bis hin zum Lesen ihrer Interviews oder zum Anschauen ihrer gefilmten, aber nie öffentlich gemachten Geständnisse. Es war harte Recherche – aber unverzichtbar, um Zugang zu diesem Mann zu finden.“ Mr. Harvey gelingt es sogar, die Polizei an der Nase herumzuführen, die in IN MEINEM HIMMEL durch den erfahrenen Detective Len Fenerman repräsentiert wird. Verkörpert wird er von Michael Imperioli, bekannt als Tony Sopranos Neffe Christopher Moltisanti aus der HBO-Serie „The Sopranos“ (DIE SOPRANOS, 1999–2007). „Len kommt den Salmons im Laufe der jahrelangen Untersuchungen auch menschlich sehr nahe“, verrät Imperioli, „und ich glaube, er möchte ihnen über seinen Beruf hinaus auch Stärke schenken. Aber es ist ein heikles Gefüge. Erst versteht er die Obsession des Vaters, fühlt sich in seinen Ermittlungen aber gleichwohl behindert. Und dann beginnt sich sein Verhältnis zu Abigail zu komplizieren, als sich die beiden näherkommen. Mit Rachel Weisz zu drehen war übrigens mehr als bemerkenswert: Sie ist unglaublich präsent und wirft einem ihre Emotionen mit der Wucht eines heranrasenden Zuges entgegen.“ Komplettiert wird das IN MEINEM HIMMEL-Ensemble schließlich durch Nikki SooHoo, die Susies unerwartete Begleiterin in ihrer himmlischen Zwischenwelt spielt, Reece Ritchie als Susies erste Liebe Ray Singh sowie Carolyn Dando als ihre Außenseiter-Klassenkameradin Ruth, die nach Susies Tod eine übernatürliche Verbindung zu ihr spürt.

Schauspieler und Rollen

Mark Wahlberg
Rachel Weisz
Susan Sarandon
Stanley Tucci
Michael Imperioli and Saoirse Ronan
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Technik-Details

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