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"Halloween Kills": Filmkritik
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"Halloween Kills": Filmkritik

Bild von Nils Zehnder
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Mit „Halloween Kills“ versucht man die Horrorreihe von Ikone John Carpenter am Leben zu halten. Dabei rausgekommen ist jedoch ein wenig gruseliger Film mit peinlicher Gesellschaftskritik.

Geht man dieser Tage ins Kino, findet man größtenteils uralte Franchises, die inzwischen öfters wiederbelebt wurden als Frankensteins Monster. Jüngst gab es mit „Scream 5“ bereits ein Semi-Reboot der Hororr-Reihe des 2015 verstorbenen Wes Craven. Während man es dort sehr gut schaffte, die Töne der bisherigen Filme zu treffen und damit sogar einige Sequels des Schöpfers in den Schatten stellt, gelingt das mit der neuen „Halloween“-Reihe nicht.

Bereits 2018 brachte man mit „Halloween“ die Neuauflage rund um den maskierten Killer Michael Myers und Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) in die deutschen Kinos. Kurze Zeit später gab man dann bekannt, dass damit nicht genug sei und man eine ganze Trilogie plane, die mit „Halloween Ends“ ihr endgültiges Ende finden soll.

Bei der Handlung schließt man direkt an das Ende des Vorgängers an. Laurie findet sich auf dem Weg ins Krankenhaus wieder und Michael Myers hat wenig überraschend den Brand überlebt und geht wieder seiner liebsten Tätigkeit – dem Morden – nach. Währenddessen bildet sich in der Stadt eine Art Bürgerwehr, die dem ganzen Spuk durch Lynchjustiz ein für alle Mal ein Ende bereiten will.

Unser Top-Film-Tipp aus der Redaktion

Diese Geschichte teilt man in mehrere Handlungsstränge auf, die sich am Ende zusammenfügen. Zwischendurch sehen wir Michael Myers in zusammengewürfelten Szenen beim Ermorden irgendwelcher Einwohner. Was in den alten Filmen noch einigermaßen gut funktionierte, verliert sich in „Halloween Kills“ in einer endlosen Belanglosigkeit. Zu keiner der ermordeten Figuren haben wir irgendeine Bindung oder kennen Hintergründe, sodass es uns ziemlich schnell egal ist, wer denn wohl als Nächstes dran glauben muss.

Auch hat Michael Myers durch die unzähligen Filme keinen wirklichen Reiz mehr. Denn wer all diesen Angriffen, Feuer, Patronen und Messerstichen standhalten kann, wer soll da noch gegen ankommen? Dieser Unsterblichkeit nimmt man sich auch nur auf eine sehr ermüdende Art und Weise an: Die ganze Zeit wird vom „wahrhaft bösen“ gesprochen. Wirklich erklärt wird nichts, stattdessen wiederholt man es für die Theatralik in jeder nur erdenklichen Szene.

Fazit:

„Halloween Kills“ ist eine der vielen Horror-Fortsetzungen, die man nicht mehr gebraucht hätte. Vermutlich wäre die Figur des Michael Myers bereits mit dem 1978er-Streifen ausgereizt gewesen. Für den letzten Teil „Halloween Ends“ bleibt nur zu hoffen, dass man wieder vermehrt auf das setzt, was wir nicht sehen, statt auf Splatter und gelangweilte Schauspieler.   

AltersempfehlungAb 12
Gesprächswert35%

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