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Hater von Drachenlord muss ohne Bewährung in den Knast
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Hater von Drachenlord muss ohne Bewährung in den Knast

Bild von Nils Zehnder
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Seit Jahren wird der Fall um den "Drachenlord" Rainer Winkler schon diskutiert. Der YouTuber muss nicht ins Gefängnis. Jetzt wurde aber einer seiner Hater zu einer Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt.

2011 fing Rainer Winkler aus Altschauerberg an, harmlose Videos über Metalmusik zu veröffentlichen. 2014 eskaliert der virtuelle Schlagabtausch zwischen dem Drachenlord und seinen Hatern. Beide Parteien beschimpften und beleidigten einander im Netz. Als der Drachenlord seine Adresse veröffentlichte, wurde der Streit real und es kommt seither zu zahlreichen Körperverletzungen.

Im Mai 2022 hat der Fall die Justiz erneut beschäftigt. Zehn Verfahren verhandelte das Amtsgericht im mittelfränkischen Neustadt an der Aisch. Es ging hauptsächlich um Körperverletzungen gegen den "Drachenlord". Jedes Verfahren wurde individuell behandelt. Die Ausgänge sind daher ziemlich unterschiedlich.

Ein Mann kassierte eine Haftstrafe ohne Bewährung. Im Dezember 2021 kletterte der 34-jährige Mann über einen Zaun auf das Grundstück von Rainer Winkler. Durch 11 Vorstrafen stand der Mann unter Bewährung. Das Gericht verurteilte ihn deshalb zu 2 Monaten Haft. Der Angeklagte hat jedoch schon Berufung eingelegt.

Seit Jahren streitet sich der "Drachenlord". Nach gegenseitigen Beschimpfungen musste dieser sich auch schon einige Male vor Gericht verantworten. Im März wurde er zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt. Inzwischen ist das Urteil rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft ging zwar in Revision, nahm dies aber wieder zurück. Auch das 40-Seelen-Örtchen Altschauerberg litt sehr unter dem Streit zwischen den Hatern und Winkler. Immer mehr Menschen versammelten sich vor der "Drachenschanze", wie Winkler sein Gelände nannte. Die Hater und Schaulustigen wurden immer mehr. Winkler ließ sich viel zu oft provozieren und die Situationen eskalierten.

Die Auseinandersetzungen mit seinen Hatern nannte Winkler irgendwann "Drachengame". Einige Hater gründeten Webseiten und eigene Kanäle, um das Mobbing und den Hass weiter voranzubringen. Manche von diesen verdienten mit den Klicks Geld. Die Bewohner des Dorfes und auch Winkler kamen überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Auf dem Gelände der "Drachenfestung" und auch auf dem Lord selbst landeten gammelige Eier, Spucke, Tierkadaver und Farbbomben. Mittlerweile wurde das Wohnhaus von Winkler verkauft. Er selbst lebt nicht mehr in der "Schanze". Die Gemeinde ließ das Haus abreißen.

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