Die unabhängigen FBW-Jurys, jeweils 5 Jury-Mitglieder, haben für diese Woche wieder verschiedenste Filme aus dem aktuellen Angebot im Kino vorgesichtet. Zum Kinostart in dieser Woche empfehlen sie mit den Prädikaten WERTVOLL und BESONDERS WERTVOLL:
HAPPY FAMILY 2
Zwar sind die Wünschmanns keine Monster mehr, doch besondere Umstände zwingen die Familie, sich erneut als Vampirin, Werwolf, Mumie und Frankensteins Monster auf den Weg zu machen, um ihre Freunde aus den Fängen einer Monsterjägerin zu befreien. Auch der zweite Teil überzeugt durch die Mischung aus Situationskomik und Dialogwitz. Mehr Infos
DIE JUNGEN KADYAS
25 Mädchen aus Israel und Deutschland machen sich auf die Reise, Lieder zu lernen und zu singen, die die polnische Dichterin Kadya Molodowsky als Gedichte schrieb und zu denen Alan Bern Melodien komponierte. Der Dokumentarfilm liefert spannende Einblicke in ein länderübergreifendes Chorprojekt und macht deutlich, wie sehr die Kraft der Musik Landesgrenzen überwinden kann. Das Gutachten der FBW-Jury
THE MANY SAINTS OF NEWARK
Als Teenager in den 1960ern ist Tony Soprano weit entfernt von dem Mafiaboss, der er einmal werden soll. Anführer der Familie sind Männer wie sein Onkel Dickie Moltisanti, der versucht, in Newark die Oberhand im Drogengeschäft zu behalten. Doch als Harold, ein Schwarzer, der für ihn arbeitet, sich ihm entgegenstellt, stehen alle Zeichen auf Krieg. Das Prequel zu der Erfolgsserie THE SOPRANOS fügt sich mit seiner packenden Geschichte und der spannenden Figurenkonstellation nahtlos in das Universum der legendären Mafiosi-Serie ein. Das Gutachten der FBW-Jury
In der kommenden Woche mit Prädikat im Kino:
Last Night in Soho
Die behütete Eloise (Thomasin McKenzie) zieht nach London, um Mode zu studieren. Mit dem Umzug in ihre Wohnung träumt sie sich immer öfter in den glitzernden Szenebezirk Soho der Swinging Sixties. Doch Traum und Realität scheinen mehr und mehr zu verschwimmen. In ihren Visionen trifft sie die faszinierende Sandy (Anya Taylor-Joy), die ein düsteres Geheimnis umgibt.
Lieber Thomas
Die DDR ist noch jung, aber Thomas Brasch (Albrecht Schuch) passt schon nicht mehr rein. Es ist vor allem sein Vater Horst (Jörg Schüttauf), der den neuen deutschen Staat mit aufbauen will. Doch Thomas, der älteste Sohn, will lieber Schriftsteller werden. Thomas ist ein Träumer, ein Besessener und ein Rebell. Schon sein erstes Stück wird verboten und bald fliegt er auch von der Filmhochschule. Als 1968 die sowjetischen Panzer durch Prag rollen, protestiert Brasch mit seiner Freundin Sanda (Ioana Jacob) und anderen Studenten mit einer Flugblattaktion in den Straßen Berlins – und rennt vor die Wand. Sein eigener Vater verrät ihn und Thomas Brasch kommt ins Gefängnis. Auf Bewährung entlassen, arbeitet Brasch in einer Fabrik und schreibt über die Liebe, die Revolte und den Tod. Aber mit einem wie ihm kann man in der DDR nichts anfangen. Ohne Aussicht, gehört zu werden, verlässt Thomas mit der Frau, die er liebt (Jella Haase), die Heimat. Im Westen wird er anfangs bejubelt, dreht mehrere Kinofilme, wird zweimal nach Cannes eingeladen. Doch Brasch lässt sich nicht vereinnahmen. Auch nach dem Mauerfall, zurück in Ost-Berlin, ist er weit davon entfernt, Ruhe zu geben. Das Leben von Thomas Brasch ist eng mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verknüpft. In der DDR konnte der Künstler nicht bleiben und im Westen wollte er nicht sein. Inspiriert von Braschs Werk erzählt LIEBER THOMAS von den umkämpften Welten im Leben eines radikal Unangepassten: von Braschs Hassliebe zu seinem Vater, von der tiefen Zuneigung zu seinen Geschwistern und seinem ruhelosen Begehren zu den Frauen seines Lebens. Dabei wechselt der in schwarz-weiß gedrehte Film atemlos zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Wahrheit und Fiktion. Denn vor allem erzählt LIEBER THOMAS von einer grenzenlosen Leidenschaft für das Schreiben, von Braschs betörenden Gedichten, seiner magischen Prosa und seinen originellen Filmen. So entsteht ein Porträt aus Surrealem und Tatsächlichem über einen Mann, der zu gewaltig für die Konventionen seines Jahrhunderts war – in aller Zartheit und kraftvollen Härte.
Die FBW-Jugend Filmjurys sind mit Schülerinnen und Schülern ab 10 Jahren und im Falle der älteren Jurys ab 14 Jahren besetzt. Sie sind an zehn Standorten in Deutschland etabliert und sichten vor Kinostart das komplette Filmprogramm für das junge Publikum. Seit 2018 geben die Jurys auch Empfehlungen für das Programm für die Zielgruppe "14+".