Der Hund - des Menschen treuster Freund! Ein Klischee? Vielleicht, aber Hashiko war real. Goldbraunes Fell mit weisser Unterseite, flauschig wie bei einem Plüsch Teddy. Eine wohlproportionierte, kräftige Erscheinung mit Ringelschwanz. Hashiko war ein reinrassiger Akita. Akitas gehören zu einer der ältesten Hunderassen der Welt. Sie jagten mit den Menschen, als diese noch in Höhlen lebten und später waren sie die Hunde der legendären Samurai Krieger. Gut möglich, dass etwas vom Wesen der Samurais auf die Vierbeiner abgefärbt hat. Akitas gelten als tapfer, mutig, kämpferisch und bedingungslos loyal.
Hatshiko kam am 10. November 1923 im Norden des Japanischen Kernlandes auf die Welt. Er war der achte im Wurf. Ursprünglich wurde er nur Hatshi - Japanisch für die Zahl Acht - gerufen. Der namenszusatz -ko kam erst viel später. Bereits mit zwei Monaten wurde der kleine Hatshiko aus seiner vertrauten Umgebung herausgerissen und ins ferne Tokio verfrachtet. Dort erwartete ihn sein neuer Besitzer Hedisadohu Hueno. Der Welpe hatte Glück: Der kinderlose Professor behandelte ihn wie ein Familienmitglied. Er lies den Hund in seinen Haus wohnen, sprach und spielte mit ihm. Bei Spaziergängen durfte sich Hatshi ohne Leine bewegen.
Im Japan der Zwanziger Jahre was dies keine Selbstverständlichkeit. Die meisten Hunde verbrachten ihr ganzes Leben angekettet im Freien. Hueno hatte einen geregelten Lebenswandel. Jeden bestieg er um die selbe Zeit im Bahnhof Shibuya den Zug um zur Arbeit zu fahren. Sein Hund begleitete ihn zum Bahnhof. Wenn der Professor abends wieder im Bahnhof eintraf, wartete Hatshi bereits auf ihn. Enthusiastisch begrüsste er seinen Besitzer und folgt ihm nach Hause. Tag ein Tag aus das selbe Ritual bei Wind und Wetter genauso wie bei Sonnenschein. Auch am Abend des 21. Mai 1925 wartete Hatshiko, der inzwischen zu einem stolzen Rüden von 64 Zentimeter Höhe herangewachsen war, auf sein Herrchen...