Die Story zu "Wenn Liebe So Einfach Wäre"
Jane Adler (Meryl Streep) ist Mutter dreier erwachsener Kinder, Eigentümerin einer erfolgreichen Bäckerei mit Speiselokal in Santa Barbara und pflegt – rund ein Jahrzehnt nach ihrer Trennung – mittlerweile eine freundschaftliche Beziehung zu ihrem Ex-Ehemann, dem Anwalt Jake (Alec Baldwin). Doch als sich Jane und Jake zur College-Abschlussfeier ihres Sohnes im fernen New York City treffen, beginnen die Dinge kompliziert zu werden. Ein ganz harmloses gemeinsames Dinner in der Hotelbar führt zu etlichen Flaschen Wein, was wiederum in einen lustigen Abend voller Gelächter und Erinnerungen an ihre 19 Jahre währende Ehezeit mündet… um schließlich zu einer impulsiven Affäre zu werden. Da Jake jetzt aber mit der deutlich jüngeren Agness (Lake Bell) verheiratet ist, nimmt nun ausgerechnet Jane die Rolle der ‚anderen Frau’ ein. Agness ist nicht nur ein sehr besitzergreifendes Wesen, sondern will auch unbedingt von Jake ein Kind. Um ihre Fruchtbarkeit zu erhöhen, beginnt sie Hormone zu nehmen, was sie nicht nur ziemlich unberechenbar macht, sondern auch für Jake den Ultra-Stress bedeutet. Mehr als einmal muss er zur Samenspende in einer entsprechenden Klinik antreten. Keine Frage: Die sexuelle Beziehung der beiden läuft zusehends aus dem Ruder. Doch Sex war genau das, was die die beiden eigentlich zusammenhielt. Nachdem keine echte Begierde mehr da ist, fragt sich Jake eines Tages, warum er Agness eigentlich geheiratet hat: ‚Was habe ich da bloß aufgegeben?’“ Was also liegt also für Jake näher als in diesem erotischen Dilemma die nötige sexuelle Reibung bei seiner Ex Jane zu suchen – und zu finden. Ungewollt prickelnd werden die Schäferstündchen allerdings, als Harley (John Krasinski), der Verlobte von Jane und Jakes älterer Tochter, der geheimen Affäre der Ex-Eheleute versehentlich auf die Spur kommt. Plötzlich steht Harley zwischen allen Stühlen und weiß viel mehr über Jane und Jake als ihm lieb ist. Der Druck, nichts zu verraten, bringt ihn fast um den Verstand. Als wäre das noch nicht kompliziert genug, landet auch noch der geschiedene, überaus solide und liebenswerte Innenarchitekt Adam (Steve Martin) mitten im Kreuzfeuer dieser neu entfachten Romanze. Er wurde engagiert, um Janes Küche zu modernisieren, verliebt sich aber mit der Zeit in seine attraktive Auftraggeberin und wird so in dieses ungewöhnliche Beziehungsdreieck verwickelt. Die Schüchternheit von Adam gegenüber seiner Angebeteten wird eines schönen Abends zur Überraschung aller bei einer Party extrem abgeschwächt. Und der Grund dafür könnte - bei genauer Betrachtung - durchaus der Joint sein, den Jane plötzlich in illustrer Runde kreisen lässt. Die Dinge des Lebens, soviel ist klar, verkomplizieren sich nach dieser Nacht zusehends. Denn als Jane wieder bei Verstand ist, gesteht sie sich endlich ihre Gefühle für Adam ein… Doch da sind ja auch noch die Kinder… Und ein nicht zu bremsender, liebestoller Jake… Bald stellt sich also die messerscharfe Frage, ob Jane und Jake doch besser wieder getrennte Wege gehen sollten, oder hat der Lauf der Zeit ihnen bewusst gemacht, dass sie gemeinsam doch glücklicher sind als getrennt? Ach, wenn Liebe so einfach wäre…
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Hintergrund
Im Laufe der vergangenen 30 Jahre drehte Nancy Meyers bereits etliche erfolgreiche romantische Komödien mit Protagonisten im erwachsenen Alter, die sich gezwungen sehen, sich endlich mit lange verdrängten Wahrheiten auseinanderzusetzen. Die Filmemacherin bezog in dieser Zeit auch immer wieder ihre eigenen Lebenserfahrungen in ihre Arbeit mit ein. In „Wenn Liebe so einfach wäre“ befasst sie sich nun mit dem Leben nach der Trennung von einem Partner. Meyers Drehbuch handelt von einem getrennt lebenden Ehepaar, dessen Beziehung zu einer ‚Trennung mit Nachspiel’ wird. Seit zehn Jahren getrennt, stolpern Jane und Jake Adler nun durch das urkomische und gefühlvolle emotionale Minenfeld einer geheimen Affäre miteinander, während der charmante, aber zurückhaltende Adam darum ringt, seine eigene schmerzhafte Trennung zu überwinden. „Manche Menschen begreifen nie die einfachen Wahrheiten“, meint Regisseurin Meyers. „Nur wenige Glückliche lernen schließlich doch etwas daraus. Ich neige dazu, Themen aufzugreifen, die mich auf gewisse Weise auch selbst betreffen. Das Schreiben war für mich schon immer sehr therapeutisch. Viele meiner Filme spiegeln Ereignisse aus meinem Privatleben, aber ich war nie in der US-Armee („Schütze Benjamin“) und hatte auch nie eine Affäre mit meinem Ex-Mann. Die Story hat nichts mit meinem echten Leben zu tun, doch die zugrunde liegenden Gefühle sprechen mir aus dem Herzen.“ Meyers entdeckte großes komödiantisches Potential in der Geschichte einer Ex-Ehefrau, die eine Affäre mit ihrem eigenen Ex-Mann hat. Als Inspirationsquelle dienten ihr u.a. Paul Mazurskys Klassiker aus den 70er Jahren (wie „Eine entheiratete Frau“ und „Bob & Carol & Ted & Alice“) als Beispiele für Filme, die stark mit der Zeit identifiziert werden, in der sie entstanden. Mazursky erfasste den Zeitgeist wie kaum ein anderer. Meyers meint: „Interessant fand ich die Welt, in der sich die Ex-Partner nach einer Trennung wieder finden, und die Tatsache, dass ihre Beziehung in vielerlei Hinsicht niemals wirklich endet: man trifft zufällig aufeinander, möchte Mittel und Wege finden um die Elternrolle weiterhin gemeinsam auszuüben, um in der selben Stadt leben zu können. Mir ist aufgefallen, wie oft das Wort ‚gemeinsam’ auftaucht, obwohl man bereits getrennt ist.“ „Die Vorstellung, dass Ex-Eheleute eine geheime Affäre haben, fand ich hochinteressant“, sinniert Meyers. „Das bot sehr vielfältige komödiantische Möglichkeiten, und die Folgen davon, dass die einstigen Eheleute wieder Teil des Lebens des jeweils anderen werden, schienen gleichzeitig gefährlich und befreiend zu sein. Die Story hat mich wirklich gepackt. Der ‚Was- wenn’-Faktor war so komplex, umfasste so viele unterschiedliche Ebenen, und dann war da ja ein weiterer Mann, um das Ganze noch aufzumischen… und alles noch komplizierter zu machen.“ Nachdem die Story stand, arbeitete Meyers mit Produzent Scott Rudin zusammen, um das Projekt wahr werden zu lassen. „Ich kenne Scott seit über 25 Jahren und habe seinen Karriereaufstieg verfolgt. Er ist eine phänomenale Kraft in diesem Business“, sagt Meyers. „Er hat einen makellosen Geschmack, macht smarte, interessante Filme und arbeitet mit großen Filmemachern zusammen. Also ging ich mit diesem Film zu ihm und sagte: ‚Es wäre toll, wenn du mich dabei unterstützen würdest, diesen Film auf die Beine zu stellen.’ Er hat zur Verwirklichung dieses Projekt einen großen Beitrag geleistet.“ Rudin meint: „Nancy ist eine wirklich wunderbare Filmemacherin. Ich war schon immer einer ihrer ganz großen Fans und daher auch total begeistert, als sie mich einlud diesen Film mit ihr zu produzieren. Ständig hatte ich ihr die Regie an unterschiedlichen Filmen angeboten, aber sie lehnte immer ab mit der Begründung, sie sei noch nicht bereit. Aber natürlich war sie bereit, und „Wenn Liebe so einfach wäre“ ist meiner Meinung nach ihr allerbester Film.“ Im Verlauf des gesamten Produktionsprozesses war Rudin bewegt von den aufrichtigen Emotionen, die er im Filmprojekt widergespiegelt sah: „Nancy setzt niemals auch nur einen Funken der Komödie, die sie erreichen will, aufs Spiel, während sie gleichzeitig die Story mit so tiefgehenden Gefühlswahrheiten ausstattet. Die detaillierte Darstellung der Ehezeit, der Intimität zwischen den Menschen – all das ist berührend und wahr, und man identifiziert sich auf eine tiefgehende und unerwartete Weise mit diesem Film.“ Produzent Rudin war auch von der Ehrlichkeit des Drehbuchs beeindruckt: „Nancy gibt in diesem Film auch viel von sich selbst preis… nicht so sehr was die Rolle von Jane angeht, sondern vielmehr mit den Gefühlen, die sich durch den gesamten Film ziehen. Die Liebe zu ihrer Familie, zu ihren Kindern, ihr Glaube an die Romantik und daran, das Leben im guten Glauben zu führen… das sind Dinge, die Nancy am Herzen liegen.“ Während sie am Drehbuch arbeitete, hatte Meyers für die Rolle der über 50jährigen Jane - der erfolgreichen Mutter und Unternehmerin, die das Gefühl hat, ihre Trennung endlich hinter sich gelassen und das Leben aufgebaut zu haben, das sie wirklich möchte – stets Meryl Streep als Darstellerin vor Augen. Meyers berichtet: „Ich habe mir Meryl in dieser Rolle vorgestellt und sie in meiner Vorstellung Dinge tun lassen, die ich selbst mich niemals trauen würde. Der Gedanke an Meryl hat mich bei der Arbeit am Script beflügelt. Jane ist definitiv viel mutiger als ich es bin, und es hat Spaß gemacht, diesen Wagemut ins Drehbuch einzubauen, die Entscheidungen, die sie treffen, und die Risiken, die sie eingehen würde, zu verwenden. Wie sie es selbst im Film formuliert, hat sie ‚mit einem Teil von sich selbst experimentiert’. Ich experimentiere lieber mit einer Rolle in einem Film als wirklich die Entscheidungen zu treffen, die sie trifft… aber genau deswegen war Jane für mich als Autorin ja auch ein so amüsanter und mitreißender Charakter.“ Zur Besetzung der Rolle mit Meryl Streep berichtet Meyers: „Sie war die erste, bei der ich anfragte, und ich war außer mir vor Freude, als sie zusagte. Sie ist außergewöhnlich; sie ist die bestvorbereitete Schauspielerin, mit der ich jemals zusammengearbeitet habe. Meryl kann nicht einfach nur ihren Text, sie sieht den Film als Ganzes – genau wie es ein Filmemacher tun würde.“ Rudin war mit Meyers ganz einer Meinung, dass Meryl Streep die Idealbesetzung für Jane sein würde. Mit der Schauspielerin Streep verbindet ihn seit 1996 mit „Marvins Töchter“ eine langjährige und fruchtbare Zusammenarbeit: „Ich kann mir keine spannendere, schönere Zusammenarbeit vorstellen als die mit ihr“, meint Rudin. „Sie ist ganz einfach die beste Schauspielerin auf diesem Planeten. An jedem einzelnen Drehtag wirft sie ihr gesamtes Talent in die Waagschale. Zu den besten Dingen an meinem Job gehört die Chance, mich in den Schneideraum setzen zu können um zu bewundern, was Meryl in jedem einzelnen Take leistet.“ „Die Vielfalt, die Details, die Aufrichtigkeit und der Tiefgang, die Artikulation – niemand kann ihr das Wasser reichen“, fährt Rudin fort. „Meryls Performance in diesem Film ist so leichtfüßig, charmant und geistreich, ihre Jane ist so liebenswert und mutig, dass sie mich jedes Mal, wenn ich den Film sehe, wieder begeistert. Ich habe schon so viele Filme mit Meryl gemacht – und sie in allen möglichen Rollen gesehen, von der Nonne bis zum Fuchs -, dass ich glaubte, sie könne mich nicht mehr überraschen. So sehr habe ich mich schon an ihre brillanten Darstellungen gewöhnt. Doch die Art und Weise, wie sie Jane darstellt, so glühend, offenherzig und liebevoll, ist ein wahres Wunder. Alles was sie in diese Rolle einfließen lässt, ist aus dem Leben gegriffen; sie geht mit Haut und Haar in der Figur auf.“ Als Streep das Drehbuch las, war sie sehr bewegt von der Tatsache, dass Meyers „Themen anspricht, die so tief aus dem Leben von Familien sprechen, bei denen Trennungen vorkamen… so wie aus der Erfahrung eines jeden Menschen, der jemanden liebte, von dieser Person aber verlassen wurde“. Streep sah Jane als eine Frau, die „einen Punkt in ihrem Leben erreicht hat, an dem sie - nach verschiedenen Höhen und Tiefen – nun eine schöne Zeit hat“. Die Schauspielerin erläutert: „Ihr Geschäft hat sich etabliert und ist erfolgreich, und sie hat mit dem Scheitern ihrer Ehe vor zehn Jahren sowie der Trennungsphase abgeschlossen. Jane will sich nun diesem großen Bauprojekt widmen und interessiert sich für den Innenarchitekten. Alles sieht rosig aus… bis Jake wieder in ihr Leben tritt.“ Die Schauspielerin ist der Überzeugung, dass das Comedy-Setup dieses Films auch das delikate Thema der „vergessenen Frauen“ anspricht: Selten können Frauen ihr eigenen Leben so dargestellt sehen, wie in diesem Film. Es gibt keine Filme, in denen eine seit zehn Jahren glücklich getrennt lebende Frau wieder eine Beziehung mit ihrem Ex eingeht. Das kommt in Filmen nicht oft vor… genau wie im richtigen Leben.“ Als Rivale, der auch um Janes Gunst buhlt, wurde Steve Martin engagiert, der mit Meyers zuvor bereits an den „Vater der Braut“-Filmen zusammengearbeitet hatte. Die Regisseurin wollte unbedingt eine neue Rolle für ihn schreiben, also entwarf sie Adam, einen frisch geschiedenen Architekten, der noch mit seiner Vorgeschichte ringt. „Steve ist in leichten Komödien absolut wundervoll“, sagt Meyers. „Das wusste ich schon aus unserer Zusammenarbeit in „Vater der Braut“. Er verleiht jedem Film viel Leichtigkeit und Warmherzigkeit. Es war fantastisch, nun den legendären Steve Martin in einigen der kleineren, zurückhaltenden Momente in diesem Film bei der Arbeit beobachten zu können. Er spürte so viel Humor in den zartesten Szenen auf. Sein Adam ist etwas verletzt, und Steve vermittelt diese Verletzlichkeit mit viel Offenheit und Charme, wodurch Adam zu einem sehr liebenswerten Charakter wird. Außerdem ist die Interaktion zwischen Adam und Jane so ganz anders als die Beziehungsdynamik zwischen Jane und Jake. Mit jeder Szene mit Steve wird unser Film noch interessanter. Auch für Steve ist das eine andere Art von Performance, glaube ich, aber bei Bedarf lässt Steve auch mal alle Zügel schießen und erschafft unglaublich lustige Momente.“ Steve Martin freute sich auf die erneute Zusammenarbeit mit seiner langjährigen Freundin: „Nancy rief mich an und meinte, sie habe da eine Rolle, die ich übernehmen solle“, erinnert sich der Schauspieler. „Innerlich rief ich ‚Juhuuuu!’. Ich las das Drehbuch und fand es, wie es typisch für Nancys Filme ist, sehr ausgefeilt und den menschlichen Verhaltensweisen zugetan. Sie beschreibt Ausflüchte und Ausreden sehr gut, ohne dass es übertrieben wirkt. Sie schreibt über echte Menschen, und ich fühlte mich sehr geschmeichelt, dass ich für diese Rolle in Frage kam.“ Zur Beziehung zwischen Adam und Jane meint Martin: „Er sieht Jane als etablierte, erfolgreiche Geschäftsfrau, die sehr kontrolliert ist und genau weiß, was sie will. Sie kommt ihm auch etwas zerstreut vor, und manchmal kann sie ziemlich nervös werden. Aber er mag sie, findet sie vertrauenswürdig und durchschaut auch ihre Vorwände.“ Das Kinopublikum kennt Steve Martin meist aus sehr temperamentvollen Rollen. Doch Adam ist anfangs ziemlich scheu und zurückhaltend, während er sich allmählich wieder in die Dating-Szene zurückwagt. Rudin meint zu dieser oft sehr subtilen Darstellung: „Ich war schon immer der Überzeugung, dass Steve unglaublich sanftmütig und gutherzig ist. Es gibt so viele klassische, unvergessliche Performances – die auch besonders packend und emotional überraschen sind – von Menschen, die wir hauptsächlich durch ihre komödiantischen Talente kennen und lieben, die uns so oft zum Lachen gebracht haben, und uns dann bei Gelegenheiten wie in diesem Film aber auch zum Weinen bringen können. In diesem Film tut Steve genau das.“ Für die Besetzung der Rolle von Janes Ex-Mann entschieden sich die Filmemacher für den zweifachen Emmy- und zweifachen Golden-Globe-Preisträger Alec Baldwin. Baldwin war schon ein großer Fan von Nancy Meyers seit der Zeit, als sie noch hauptsächlich Drehbücher schrieb. Er erinnert sich gerne an ihre frühen Werke, z.B. an „Schütze Benjamin“ und „Ein Zwilling kommt selten allein“, genau wie an ihre Regiearbeiten, darunter „Was Frauen wollen“, „Liebe braucht keine Ferien“ und „Was das Herz begehrt“. „Ich habe ihre Filme schon immer geliebt“, meint Baldwin, „denn es sind Filme für Erwachsene und handeln von erwachsenen Beziehungen, von den Problemen, die man in solchen Beziehungen erlebt. Doch ein weiterer Grund, weshalb ich hier unbedingt mit von der Partie sein wollte, war Meryl. Genau wie die meisten Schauspieler bewundere ich sie schon so lange, und bin dankbar für die Chance, an ihrer Seite vor der Kamera zu stehen. Dann ist da natürlich auch Steve Martin. Er ist schon ein Veteran in den Filmen mit Nancy, und ich bin seit jeher ein Fan von Steves Filmen. Das Ganze funktioniert wohl, weil es echt schwierig wäre, zwei Personen zu finden die so unterschiedlich sind wie Steves Rolle Adam und meine Rolle Jake.“ „Alec ist ein hochtalentierter Komödiant“, sagt Meyers. „Es gibt keinen Dialog, den er nicht zum funkeln bringen könnte. Er kann dem Drehbuchtext genau die Form geben, die man sich gewünscht hat, und dann fügt er noch etwas hinzu, und zwar allein schon durch die richtige Geste, einen Blick, ein Nicken… Er macht Jake für den Zuschauer unwiderstehlich… genau wie für Jane.“ „Alec ist unser Spencer Tracy“, meint Rudin. „Er hat unglaubliche Fähigkeiten, ist aber dennoch vollkommen unsichtbar. Das, was er tut, kann man praktisch nicht analysieren; es ist alles so originell und einzigartig.“ Rudin genoss es, diese hochkarätigen Darsteller bei der Arbeit in der Rollen als Jane und Jake zu beobachten: „Es ist schon sehr selten, eine solche Gewandtheit in einem komödiantischen Duo zu sehen wie es bei Alec und Meryl der Fall ist. Das Hin und Her, die Art und Weise, wie sie sich die Bälle zuwerfen, ist ganz exquisit. Mein Lieblingselement in diesem Film ist wohl die Intimität, die sie miteinander haben, und die Tatsache, dass sie während sie eine Geschichte erzählen, die in der Gegenwart spielt, gleichzeitig ganz detailliert die Geschichte ihrer damaligen Ehe darstellen. Es ist großartig, wie sie beide Lebensphasen gleichzeitig porträtieren –die eine so hoffnungsvoll, die andere grollend-, und das ist diesen beiden Darstellen sowie natürlich auch Nancys Arbeit zu verdanken.“ Nachdem die Besetzung feststand, grübelte Meyers über die Chemie nach, die eindeutig zwischen Streep und Baldwin bestand: „Sie spielen extrem gut miteinander; jeder der beiden reagiert sehr intensiv auf die Rolle des anderen“, merkt Meyers an. „Zwischen Jane und Jake sprühen die Funken, sie schaukeln sich gegenseitig hoch, und Alec und Meryl haben diese Spannung über die gesamten Dreharbeiten hinweg aufrechterhalten.“ Streep nennt ihre beiden männlichen Schauspielkollegen als die wichtigsten Gründe, weshalb sie in „Wenn Liebe so einfach wäre“ mit von der Partie sein wollte, und meint über Martin und Baldwin: „Sie sind beide so wahnsinnig und intensiv witzig. Ich liebe sie beide. Jede Rolle in diesem Film ist perfekt besetzt. Die Männer scheuen sich nicht vor den Gefühlen, die der Film vermittelt. Sie sind bereit, witzig zu sein, aber auch, viel von sich selbst zu offenbaren, was nicht immer einfach ist. Steve hat eine sehr anmutige Präsenz. Er ist so, wie er wirklich ist, ganz ohne Masken. Und er ist mehr als nur ein würdiger Gegenspieler für den Ex-Ehemann. Jake ist eher ein Draufgänger. Er stürmt auf die Bildfläche, sieht etwas, das er haben will, und legt los. Alec ist in dieser Rolle unwiderstehlich. Sein Impuls, dass die Dinge sich richtig anfühlen, ist eigentlich der Antriebsmotor dieses Films.“ In der Rolle als Harley, der Verlobte von Jane und Jakes älterer Tochter, sehen wir John Krasinski. Harley kommt der geheimen Affäre der Ex-Eheleute versehentlich auf die Spur und trifft im Laufe des Films immer wieder auf sie. Meyers sagt: „John hatte eine ganz kleine Rolle in „Liebe braucht keine Ferien“, und ich war total begeistert von ihm. Die Zusammenarbeit mit ihm war toll, also habe ich bei der Rolle von Harley darauf gehofft, John dafür begeistern zu können. Harley steht zwischen allen Stühlen und weiß viel mehr über die Affäre von Jane und Jake als ihm lieb ist. Der Druck, nichts zu verraten, ist fast unerträglich für ihn. Die Art und Weise, wie John mit dieser Anspannung umgeht, ist extrem witzig.“ Krasinski war ebenfalls begierig darauf, erneut mit seiner einstigen Regisseurin zusammenzuarbeiten und sagt: „Nancy findet den Humor und die Herzenswärme in so vielen Situationen, und macht daraus Komödie. Es ist etwas Goldiges daran, eine Affäre mit dem Ex-Partner zu haben. Man stellt sich ständig die Frage, ob die alte Flamme endgültig verloschen oder ob da nicht doch noch etwas Liebe glüht.“ Für die Rolle der jungen neuen Ehefrau von Jake, Agness – die unbedingt ein Kind mit ihm haben will – engagierte Meyers die Schauspielerin Lake Bell, die ihr komödiantisches Talent vor kurzem in „Love Vegas“ unter Beweis stellte. „Sie ist wirklich gut“, sagt Meyers. „Ich habe viele junge Frauen für diese Rolle vorsprechen lassen, aber nachdem ich sie gesehen hatte, war die Suche beendet. Sie ist smart und vornehm, und ihn komödiantisches Timing ist extrem ausgefeilt. Lakes Agness schleicht sich in unser Herz.“ Bell erläutert Agness Situation im Film: „Ihre sexuelle Beziehung beginnt zu verlöschen, besonders weil Agness gerne ein Kind hätte. Sie beginnt Hormone zu nehmen, um ihre Fruchtbarkeit zu erhöhen, aber das macht sie ziemlich verrückt. Die sexuelle Beziehung läuft aus dem Ruder, genau das, was die beiden eigentlich zusammenhielt. Nachdem keine Begierde mehr da ist, fragt sich Jake, warum er Agness eigentlich geheiratet hat: ‚Was habe ich da bloß aufgegeben?’“ Auch nachem Meyers die Schauspielerin Zoe Kazan für die Rolle der Gabby, die mittlere Tochter von Jane und Jake, hatte vorsprechen sehen, hatte sie ihre Darstellerin gefunden. Kazan hatte großen Erfolg mit ihrer Rolle als Leonardo DiCaprios Büroaffäre in „Zeit des Aufruhrs“ sowie in der Besetzung des gefeierten Broadway-Revivals von Tschechovs „Die Möwe“ im Jahr 2008. „Zoe war das erste von Jane und Jakes Kindern, das ich engagierte“, berichtet Meyers. „Sie hatte schon früh vorgesprochen, und ich wusste, dass ich nicht mehr weitersuchen musste. Sie war genau die Figur, die ich mir vorgestellt hatte.“ Kazan sprach ursprünglich per Video aus New York bei Meyers vor. Meyers gefiel, was sie sah, und sie lud Kazan zu einem Treffen nach Los Angeles ein. Die Schauspielerin erinnert sich daran als eines der besten Castings in ihrer jungen Karriere: „In dem Augenblick, als ich das Drehbuch las, dachte ich: ‚Ich weiß genau, wer diese junge Frau ist.’ Als man mich nach Los Angeles brachte, um Nancy zu treffen, dachte ich, dass sei gut gelaufen; und kaum zwei Minuten, nachdem ich gegangen war, riefen sie mich auf dem Handy an um mir zu sagen, dass ich die Rolle bekommen hatte.“ Von da an setzte Meyers die Schauspielerin bei Vorsprechterminen für andere Schauspieler mit ein, die Gabbys Geschwister verkörpern sollten. Hunter Parrish (bekannt aus der erfolgreichen TV-Serie „Weeds“) wurde als Gabbys jüngerer Bruder Luke besetzt. Parrish meint: „Ich arbeite sehr gerne mit Filmemachern, die gleichzeitig Autoren und Regisseure sind. Anstatt zwei Leute zu haben, die ihre Ideen erst abstimmen müssen, passiert das alles in einem Kopf. Nancy hat eine so unglaublich tolle Vision und ein sehr detailliertes Konzept dessen, was sie erreichen will. Wenn sie etwas schreibt, dann fühlt sie mit, und man weiß genau, dass sie die visuelle Vorstellung schon im Kopf hat.“ „Ich habe Hunter ständig gefragt, ob ich ihn adoptieren kann“, lacht Meyers. „Er ist ein so charmantes Kind und hat eine sehr natürliche Herangehensweise an die Schauspielerei. Das mochte ich für diesen Film besonders, denn die drei erwachsenen Hauptdarsteller sind sehr mächtig und kraftvoll. Er hingegen hat seine eigene Art; man gibt ihm eine Nahaufnahme und ist von ihm gefesselt. Er ist auf ganz natürliche Art zutiefst mitfühlend.“ Zu den Adler-Geschwistern wurde als dritte und letzte Caitlin Fitzgerald für die Rolle der ältesten Tochter Lauren engagiert. Die große Blondine ist eine Newcomerin und wirkt überaus glaubwürdig als Frucht aus den Lenden von Streep und Baldwin. „Sie hat eine gewisse Reinheit an sich“, sagt Meyers. „Sie könnte sofort in jeder Jane-Austen-Verfilmung vor der Kamera stehen. Sie wirkt sehr zeitlos. Ich wollte, dass beide Töchter sehr unterschiedlich sind, obwohl sie Schwestern sind. Lauren ist diejenige, die vor der Trennung die meiste Zeit mit beiden Eltern verbracht hat, und ist auch am stärksten davon betroffen, denn Jane und Jake waren für sie die längste Zeit über ein Ehepaar. Lauren ist auch diejenige, die vorsichtig und ihrer Mutter gegenüber auch beschützend ist.“ Fitzgerald gefiel diese Umkehrung der Mutter-Tochter-Rollen: „Meine Rolle ist in diesem Film sehr fürsorglich, ganz besonders Meryl als Mutter gegenüber. Während der Trennung war es Lauren, die auf ihre jüngeren Geschwister aufgepasst und ihre Mutter getröstet hat. In diesem Film fühle ich mich wie eine sehr alte Seele.“ Obwohl ein Großteil des Films „Wenn Liebe so einfach wäre“ in Santa Barbara, Kalifornien, spielt, fanden drei Viertel der Dreharbeiten, inklusive nahezu aller Innenaufnahmen, in New York City statt. Die Hauptdreharbeiten begannen am 18. Februar 2008 in Brooklyn an den Broadway Stages, wo die Szenen in Janes Haus gedreht wurden. Das üppige Set vermittelte den warmen, einladenden Stil von Santa Barbara; dazu gehörte sogar eine große Rasenfläche, umgeben von kunstvoll gemalter Trompe l’oeil-Kulisse der grünen kalifornischen Landschaft. Während der Mittagspausen hielt sich die Crew gerne auf dem Kunstrasen auf und machte dort bei heller Szenenbeleuchtung Picknick. Während der ersten Tage der Dreharbeiten war es die Aufgabe von Kameramann John Toll den Look zu entwickeln, der die Arbeit von Produktionsdesigner Jon Hutman (hier in seiner vierten Zusammenarbeit mit Meyers) und Kostümbildnerin Sonia Grande jeweils ergänzen und zur Geltung bringen sollte. Meyers wusste, dass Toll genau den Kamerastil einbringen würde, der ihr vorschwebte. Zu ihrer Auswahl des zweimaligen Oscar-Preisträgers als Kameramann meint Meyers: „Ich habe mal ein Interview mit einem Kameramann gelesen, in dem stand: ‚Gesichter sind meine Landschaften.’ Das erinnert mich so stark an Johns Philosophie. Wenn man jemanden wie Meryl vor der Kamera hat, sieht man die Geschichte der Figur, die sie verkörpert, durch ihre Augen. Man geht mit ihr auf diese Reise, und Johns akkurater Blick für die Details macht diese Reise für den Zuschauer so packend. Seine Beleuchtung ist sehr zart und malerisch. Es war für mich ein Segen, für jede Einstellung unseres Films auf sein gutes Auge vertrauen zu können. Außerdem hat John ein Haus in Santa Barbara, also war es nicht nötig, ihm zu erklären, wie Janes Welt aussehen sollte; er lebt ja darin. Da rund 70 Prozent des Films in und um Janes Haus spielen, war es umso wichtiger, jemanden zu haben, der das vermitteln kann. John hat dabei meine Erwartungen noch bei weitem übertroffen.“ Streep empfand die Arbeit des Kameramanns als „absolut wunderschön. Ich bin John so dankbar dafür, dass er nicht nur wunderbare Einstellungen gefunden hat, sondern auch die Menschen darin so warmherzig strahlen ließ. Er fängt das Gefühl von Heimat ein – die Sehnsucht nach einem Zuhause, das Auseinanderbrechen eines Zuhauses, das Errichten eines neuen Zuhauses -, und das ist der Kern des Films. Er hat großartige Arbeit geleistet.“ Während der Dreharbeiten in New York wurden noch andere Schlüsselschauplätze benötigt. Für die Village Bakery, deren Eigentümerin Jane ist, erschufen Hutman und Meyers den Feinkostladen ihrer Träume. Errichtet wurde das Geschäft im Picnic House, einer ausladenden Struktur in Studio-Größe im Prospect Park von Brooklyn; darin befand sich ein Tresen, ein Speiseraum, Büros und sogar ein großer Markt, voll beladen mit Gebäck, frischem Obst und Gourmet-Produkten. Jedem Leckermäulchen, das sich in diese Räume verirrt hätte, wäre verziehen gewesen, wenn es geglaubt hätte, in einen verführerischen Feinkostladen gestolpert zu sein. „Wahrscheinlich hätten wir nach Abschluss der Dreharbeiten alles so lassen sollen, damit ganz Brooklyn dort hätte einkaufen können“, meint Meyers. Für die Szenen in der Küche und Kühlkammer der Bäckerei benutzte man die Anlagen von Sarabeth’s Bakery im Chelsea Market. Adams Architekturbüro in Santa Barbara befand sich in einem Büro-Loft in Chelsea in New York und wurde von Hutman so ausgestattet, dass es das unverkennbare West-Coast-Feeling bekam. Sämtliche Szenen mit Steve Martin mussten innerhalb der ersten zwei Monate abgedreht werden, denn danach ging er auf Konzert-Tournee um seine neue CD „The Crow: New Songs für the Five-String Banjo“ zu promoten. Auch am Filmset war das Banjo Martins ständiger Begleiter, und oft gab er vor Cast und Crew ein Spontankonzert zum Besten. Im April 2009 siedelte die Produktion nach Los Angeles über. Ein Großteil der dortigen Drehzeit war den Außenaufnahmen bei Janes Haus gewidmet: Im Vorgarten, im Hof, im Garten und in der Garagenauffahrt. Als Janes Haus wurde ein wunderschönes Ziegelsteinanwesen in Thousand Oaks eingesetzt, dass sich rund 45 Minuten nördlich von Los Angeles befindet. Es stammt ursprünglich aus den 1920er Jahren und wurde einst von etlichen Prominenten bewohnt, darunter z.B. W.C. Fields. „Dieses Haus verströmt ein wunderbares, antikes kalifornisches Flair“, schwärmt Meyers. „Mehrere Jahre lang habe ich in einem fast identischen Haus gelebt. Auch wenn ich ewig weitergesucht hätte, ich hätte kein anderes Haus finden können, das mein eigenes besser hätte verkörpern können. Es bot genau die Umgebung, die ich mir für Jane vorgestellt hatte.“ Als weiterer Bonus war das Haus von etlichen Hektar Land umgeben, wo die benötigten Wohnwagen, Generatoren und Catering-Anlagen aufgebaut und vollkommen außerhalb der Reichweite der Kameras bleiben konnten. Mitte April wurde knappe drei Tage lang in Santa Barbara und Montecito für Außenaufnahmen gedreht – unmittelbar bevor die schrecklichen Waldbrände diese Region schwer in Mitleidenschaft zogen. Neben den in den Wohngegenden von Montecito gedrehten Szenen gab es Einstellungen vor etlichen der berühmten Innenstadtbauten, darunter das Gerichtsgebäude des County Courthouse und das historische El Paseo. Dann kehrten alle nach Los Angeles zurück, um die Szenen in Janes House fertig zu stellen und im Pacific Palisades Bel-Air Bay Club zu drehen. Dieser Club dient als Schauplatz einer der komödiantischen Höhepunkte des Films: die Szene, in der John Krasinski als Laurens Verlobter Harley feststellt, dass Jane und Jake eine Affäre haben. Anfang Mai waren die Dreharbeiten in Kalifornien abgeschlossen und die Produktion kehrte an die Broadway Stages in Brooklyn zurück. Für die in New York spielenden Szenen, in denen Familie Adler zu Lukes College-Abschluss in die Stadt kommt, wurde an der St. John’s University in Queens sowie auf der Park Avenue gedreht. Das fiktive Hotel Park Regent, in dem die Adlers absteigen, war aus unterschiedlichen Drehorten zusammengesetzt: Für die Außenaufnahmen setzte man das Trump-Wohngebäude an der Park Avenue und 59th Street ein; die Lobby und Janes Hotelzimmer befanden sich im Essex House; die Hotelbar, in der Jane und Jake zueinander finden, ist im Del Posto-Restaurant auf der 10th Avenue. Weitere Drehorte, darunter Jakes Zimmer, das Schlafzimmer von Jake und Agness in Santa Barbara sowie die Fruchtbarkeitsklinik wurden in den Brooklyn Stages errichtet.
Schauspieler und Rollen
Originaltitel
It's Complicated
Regie
Nancy Meyers
Drehbuch
Nancy Meyers
Produktion
Suzanne McNeill Farwell, Ilona Herzberg
Soundtrack
Heitor Pereira, Hans Zimmer, Kevin Kaska