Der liebenswerte Bär Paddington mit Schlapphut und Dufflecoat hat nicht nur bei Familie Brown ein Zuhause gefunden, er ist auch in der Nachbarschaft ein geschätztes Mitglied: Höflich, zuvorkommend und immer fröhlich – außerdem lieben alle seine Marmeladenbrote, ohne die er nie das Haus verlässt. Als der 100. Geburtstag von Tante Lucy ansteht, sucht Paddington nach einem geeigneten Geschenk. Fündig wird er im Antiquitäten-Laden des liebenswerten Mr. Gruber, der allerlei Schätze birgt: Ein einzigartiges Pop-upBilderbuch hat es Paddington angetan. Allerdings muss der kleine, tollpatschige Bär dafür ein paar Nebenjobs antreten – das Chaos ist vorprogrammiert. Und dann wird das Buch auch noch gestohlen! Paddington und die Browns setzen sich auf die Spuren des Diebs, der ein Meister der Verkleidung zu sein scheint...
Der tollpatschige Bär mit dem Faible für Orangenmarmelade, der im Winter 2014/2015 die Herzen von über zwei Millionen Kinobesuchern in Deutschland erobert hat, kehrt zu Weihnachten 2017 mit einem neuen, warmherzigen Abenteuer auf die hiesigen Leinwände zurück. Produzent David Heyman und STUDIOCANAL haben vor und hinter der Kamera wieder das Erfolgsteam aus dem ersten Abenteuer vereint: Der BAFTA-nominierte Regisseur Paul King inszeniert neben den Browns – gespielt von Hugh Bonneville (Mr. Brown), Sally Hawkins (Mrs. Brown), Madeleine Harris (Tochter Judy), Samuel Joslin (Sohn Jonathan) und Julie Walters (Mrs. Bird) – auch wieder Jim Broadbent (Mr. Gruber), Peter Capaldi (Mr. Curry) und Imelda Staunton (Tante Lucy). Zu diesem bewährten Cast stoßen jetzt zwei weitere Stars hinzu – niemand geringeres als die beiden Schauspielgrößen Hugh Grant und Brendan Gleeson!
Ein Bär namens Paddington kehrt zurück Paddington Bär hatte seinen ersten Auftritt 1958 in dem Kinderbuch „Unser kleiner Bär” („A Bear Called Paddington”) des englischen Autors Michael Bond, der im Juni 2017 im Alter von 91 Jahren gestorben ist. Sein letztes Buch, „Paddington’s Finest Hour“, erschien wenige Monate zuvor im Januar 2017. Insgesamt schrieb Bond mehr als zwanzig Bücher über den putzigen Bären im blauen Dufflecoat, der eine Schwäche für Marmeladensandwiches hat. Sie verkauften sich weltweit 35 Millionen Mal und wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Die Abenteuer des kleinen Paddington aus dem „finstersten“ Peru, dessen perfekte Manieren und gute Absichten nicht selten zu Missgeschicken und gepflegtem Chaos führen, eroberten die Herzen aller Kinder und Erwachsenen. Die Geschichten gelten heute als moderne Klassiker der Kinderliteratur.
Paddingtons Kinodebüt wurde weltweit ebenfalls stürmisch gefeiert. Dabei dauerte es eine Weile, bis er tatsächlich zum Leinwandstar wurde. Zuvor gab es bereits einige TV-Verfilmungen, darunter die von Regisseur Ivor Wood geschaffene 56-teilige britische Animationsserie „Paddington” (1975-1984) mit der markanten Erzählerstimme des Schauspielers Michael Hordern. Der Kinofilm Paddington erschien 2014 und gilt jetzt schon als Kinderfilmklassiker, der sämtliche Altersgruppen immer wieder mit seinem herrlichen Mix aus Warmherzigkeit, Witz und guter Laune verzaubert. Er wurde für diverse BAFTAs nominiert, gewann 2015 einen Empire Award als beste Komödie und spielte weltweit über 250 Millionen US-Dollar ein. Dieser überragende Erfolg überraschte sogar alle, die an dem Film mitgearbeitet hatten, und machte ihn zum einträglichsten Familienfilm aller Zeiten, der nicht von einem US-Studio produziert wurde. „Der erste Film hatte ein wunderbares Drehbuch und es war toll, an ihm zu arbeiten“, sagt Hugh Bonneville. „Dabei war mir durchaus bewusst, dass es im Vorfeld großes Misstrauen gab und die Nerven blank lagen, als es darum ging, diese geliebte Figur für die Leinwand zu adaptieren. Würde man dem Geist der Vorlage gerecht werden? Umso verblüffter war ich, als ich den Film dann sah. Ich habe tatsächlich völlig vergessen, dass der Bär nicht echt ist und ich auch mitspiele. Ich bin sehr stolz auf meine Beteiligung am ersten Film.“ Paul King gelang ein Film, der abwechselnd urkomisch und warmherzig war, und mit seinem magischen Realismus dafür sorgte, dass den Zuschauern ein Bär in London als natürlichste Sache der Welt vorkam.
Als PADDINGTON 2 gedreht werden sollte, war Produzent David Heyman also klar, dass wieder nur ein einziger Regisseur dafür infrage kam. „Paul ist so warmherzig und großzügig und lustig und frei von Zynismus“, sagt Heyman. „Das spürt man, wenn man sich den ersten und jetzt auch den neuen Film ansieht. Er ist ein einzigartiger Erzähler und ein außergewöhnliches Talent. Logisch wollten wir, dass er wieder die Regie übernimmt.“ Mit King an Bord brauchte man nur noch eine richtig gute Geschichte.
Eine Fortsetzung namens Paddington Am Ende von Paddington hatte sich der kleine Bär mit seinem Schicksal arrangiert und seinen Platz im Leben gefunden, nämlich im gemütlichen Dachgeschoss seiner Wahlfamilie, den Browns, mit denen er sich am Ende des ersten Teils eine Schneeballschlacht in Windsor Gardens lieferte. Ein tolles Schlussbild für einen Film, aber nicht ganz so geeignet, um weiterzumachen, wie King feststellte. „Wir schrieben versehentlich einen Abschluss, statt zu sagen, ’bis bald in Kapitel 2!’“, amüsiert sich der Regisseur heute. Aber natürlich musste er deshalb trotzdem nicht wieder bei null anfangen. „Es gab viele Ideen, die es nicht in den ersten Film geschafft hatten, weil wir immer der Ansicht waren, dass sie in einer Fortsetzung viel besser aufgehoben wären. Beispielsweise wollten wir Paddington beim Arbeiten zeigen, denn wir wussten, dass das sehr lustig werden würde“, sagt King. „Und weil Paddington so ein aufrichtiges und anständiges Wesen hat, wollten wir ihn einer gemeinen Ungerechtigkeit aussetzen, weil uns klar war, dass jeder dann noch mehr mit ihm mitfiebern würde. David Heyman ergänzt: „Die größte Inspiration zogen wir aus Frank Capras Filmklassiker Mr. Smith geht nach Washington mit James Stewart als jungem Idealisten.“ Und wie der US-Animationsgigant Pixar eine Fortsetzung anging, studierte King, indem er sich besonders Toy Story 2 vorknöpfte. King wollte auf jeden Fall eine simple Wiederholung vermeiden. Paddington sollte nicht dieselben Hürden und Herausforderungen überwinden müssen wie im ersten Teil. „Bei Pixar ist es ausgezeichnet gelungen, die Wahrhaftigkeit des ersten Films weiterzuentwickeln, indem sie Woody einer ganz anderen, aber ebenso glaubwürdigen Situation aussetzten.“
Um eine wahrhaftige Geschichte für PADDINGTON 2 zu finden, wandte sich King an seinen alten Freund und Mitstreiter Simon Farnaby, mit dem er seit über zehn Jahren zusammenarbeitete, etwa an der Komödie Bunny and the Bull, die King mit Farnaby in der Hauptrolle inszenierte. Selbst Drehbuchautor, steuerte Farnaby bereits Ideen zum Skript von Paddington bei, und hatte außerdem einen denkwürdigen Gastauftritt als schmieriger Wachmann Barry, der sich unerklärlicherweise in Mr. Brown verliebt... während dieser als walisische Putzfrau verkleidet ist. Für King war es nur logisch und konsequent, Farnaby dieses Mal in Vollzeit zu engagieren. „Als ich das erste Drehbuch schrieb, bekam ich immer wieder unschätzbare Tipps von brillanten Kollegen, da schien es mir schlau zu sein, von Anfang an jemanden an meiner Seite zu haben“, sagt King. „Unsere Erfolgsgeschichte an kommerziellen Katastrophen ist ganz beachtlich“, wie er ironisch weiterführt, „und ich hatte die Hoffnung, dieses Know-how für PADDINGTON 2 zu nutzen.“
Die Zusammenarbeit klappte auf Anhieb und war höchst einträglich. „Wir waren uns über vieles sofort einig“, erinnert sich King. Sie kamen sogar so schnell voran, dass nach der ersten Woche bereits die Grundgeschichte feststand: Der kleine Paddington will seiner Tante Lucy zum 100. Geburtstag unbedingt ein passendes Geschenk machen und landet im Zuge des Chaos, das er dabei auslöst, unschuldig im Gefängnis, weil ihm jemand ein Verbrechen in die nicht vorhandenen Schuhe schiebt. Jawohl, in PADDINGTON 2 sitzt der liebenswerte putzige Bär im Knast! Dabei war es King wie schon im ersten Teil wichtig, dass sich alle Handlungselemente organisch aus den Figuren und den Themen heraus entwickeln.
Im ersten Film ging es darum, wie wichtig Toleranz und Akzeptanz sind. Schließlich landet der pelzige Einwanderer in London, um festzustellen, dass er sich trotz der offensichtlichen Unterschiede in eine Gesellschaft eingliedern kann und von ihr so akzeptiert wird, wie er ist. Diese Themen spielen auch in PADDINGTON 2 nach wie vor eine Rolle, aber zusätzlich wollte King neue Facetten des tapsigen Paddington untersuchen. „Der Wert von Güte und Mitgefühl spielt dieses Mal eine große Rolle“, sagt er. „Anfangs denkt Paddington, er sei nur ein kleiner Bär in einer großen Welt. Doch dann erkennt er, dass er die Gemeinschaft mit seinen vielen guten Taten ungeheuer bereichern kann.“
Diese Ausgangsidee machen Paddington und die Zuschauer mit vielen neuen Charakteren aus dem weiteren Umfeld von Windsor Gardens bekannt. „Es geht darum, das Gute an Orten zu finden, an denen man es gar nicht für möglich hält“, so David Heyman. „Und manchmal – wie es Mrs. Bird und Mrs. Brown gelingt – das Schlechte zu erkennen, wo sich andere um den Finger wickeln lassen. Das halte ich in einer Welt, in der wir nur zu bereit sind, ein Buch nach seinem Cover zu beurteilen, für eine gute und zeitgemäße Botschaft.“ Die Story führt uns und Paddington ins Gefängnis, wo er erst mit dem furchteinflößenden Koch Knuckles McGinty aneinandergerät, bevor er auch ihn schließlich mit seiner typischen Großherzigkeit für sich gewinnt. „Ich habe mir zur Vorbereitung – auch schon auf den ersten Teil – alle Chaplin-Filme angesehen“, wie der stets akribisch vorgehende King erläutert. „Es macht so einen riesigen Spaß zuzusehen, wie der Clown in eine richtig unangenehme Situation gerät. Dadurch, dass wir Paddington ins Gefängnis stecken, muss er schwer darum kämpfen, wieder nach Windsor Gardens zurückzukehren, und er kann neue Menschen kennenlernen und sie im Verlauf des Films zum Guten bekehren.“
Obwohl selbst der hartgesottene Knuckles McGinty dem Leckerschmecker-Marmeladenzauber von Paddington erliegt, gibt es jemanden, der für den Charme des kleinen Bären völlig unempfänglich bleibt: der schurkische Schmierenkomödiant Phoenix Buchanan. Aufstieg des Phoenix Im ersten Film brillierte Nicole Kidman als eiskalte Millicent Clyde, die Paddington fangen, töten und ausgestopft zum Prunkstück einer Dauerausstellung im Naturhistorischen Museum Londons machen wollte. „Nicole war unglaublich witzig und dabei bedrohlich, aber es frustrierte mich beim Drehbuchschreiben, dass ihre und Paddingtons Handlungsstränge in der ersten Stunde völlig separat und parallel verlaufen – beide also nur im letzten Akt aufeinandertreffen. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, Paddington dieses Mal einen falschen Fuffziger aus seinem Umfeld unterzujubeln, dem er schon sehr früh im Film begegnet.“
King und Farnaby verfolgten verschiedene Ideen, wer dieser Schurke sein könnte, bevor sie auf einen Einfall zurückgriffen, der King schon für den ersten Film kurz beschäftigt hatte: „Schauspieler sind berühmt dafür, die bösartigsten Menschen auf dieser Erde zu sein“, sagt King und zitiert damit trocken eine von Mrs. Birds Dialogzeilen. „Es versprach eine Menge Spaß, jemanden zu erfinden, der sehr von sich überzeugt ist und anderen gegenüber als ehrlich und gutherzig darstellen kann, obwohl er nur an sich selber denkt.“
Phoenix Buchanan, abgehalfterter West End Star, der jetzt Jahrmärkte eröffnen und Hundefutterwerbung drehen muss, war geboren. Wobei sein Vorname Phoenix – benannt nach dem mythischen Vogel, der aus der Asche steigt – geschickt zusammenfasst, in welchem Zustand sich Buchanans Karriere befindet, als wir ihn in PADDINGTON 2 kennenlernen. Der Nachname basiert darauf, dass „er behauptet, Schotte zu sein“, sagt Farnaby. „Im Film sieht man ein Foto, in dem er in einer Schlucht steht, einen Kilt tragend und einen Fuß auf einem Felsen.“ Aber er hieß anfangs noch gar nicht Phoenix Buchanan. Zeitweise war er auch Phoenix Barr, benannt nach Londons berühmtem Schauspielertreffpunkt, in dem Farnaby seine Frau kennenlernte. Davor trug er einen ziemlich originellen Namen, der leider schon einem echten Schauspieler gehörte, wie sich herausstellte. Und davor hieß er ganz einfach nur Hugh. Denn King wusste genau, wen er für die Rolle von Paddingtons Gegner haben wollte. „Ich schrieb Hugh einen Brief, in dem es hieß: ’Es gibt in unserem Film diese Rolle eines verzweifelten, heruntergekommen Ex-Stars und wir haben dabei an dich gedacht’ – glücklicherweise nahm er es mit viel Humor“, lacht King. „Er ist ein toller Komödiendarsteller mit einem herrlichen Gespür für die Absurditäten seines Berufs, und es ist einfach großartig, ihm zuzusehen, was er mit dieser Figur anstellt.“ Grant hatte Paddington nicht gesehen, als man ihm die Rolle anbot, holte es aber schnell nach und war „voller Bewunderung. Denn es ist sehr schwer, Kinderfilme zu machen, die Sentimentalität und Plattheit umschiffen, und Paul King ist ausgesprochen clever vorgegangen.“
Grant gefiel die Rolle des Schufts Phoenix sehr, sagte zu und machte sich mit Eifer und Leidenschaft an die Recherche. „Einen Großteil meiner frühen Karriere in den 1980ern verbrachte ich mit Stücken voller denkwürdiger Theatertypen“, erklärt er. „Ich plünderte sie alle für diese Figur, die in einer fast unerträglichen, übertriebenen Eitelkeit ertrinkt. Sein Horizont reicht nicht über seine eigene Schönheit und sein Talent hinaus, was ihn dazu bringt, Dinge zu tun, für die er sich eigentlich schämt, da bin ich mir ziemlich sicher.“
Paddington und Phoenix geraten wegen eines Gegenstandes aneinander, der sie beide brennend interessiert: Das Pop-up-Buch von London, das Paddington seiner Tante Lucy zum 100. Geburtstag schenken möchte. Für Paddington ist es nichts weiter als ein Pop-up-Buch, das er mit seinem eigenen, mit vielen Gelegenheitsjobs in der Nachbarschaft hart verdientem Geld bezahlen will, und das Tante Lucy die Stadt näherbringen soll, die sie so liebt, aber nie besuchen konnte. Phoenix jedoch würde der Schatz, zu dem das Buch führt, seinen ultimativen Traum erfüllen: eine pompöse Solo-Show, ein Abend voller Monologe und Songs mit Phoenix Buchanan. „Für mich klingt es schrecklich“, lacht Grant. „Ich glaube nicht, dass das meine bevorzugte Abendgestaltung wäre“, scherzt er.
Das Buch ist für Phoenix’ Pläne von entscheidender Bedeutung, denn nur er weiß, dass es den Schlüssel – buchstäblich und im übertragenen Sinne – zu einem großen Vermögen enthält. Den Schatz von Madame Kozlova, Urgroßmutter eines russischen Zirkusbesitzers, dessen riesiger Tournee-Jahrmarkt zu Beginn des Films in London Station macht, und auf dem Paddington und Phoenix sich zum ersten Mal begegnen. Entschlossen stiehlt Phoenix das Buch aus Mr. Grubers Laden und lenkt den Verdacht auf Paddington, der dafür im Gefängnis landet. „Phoenix glaubt, dass die Welt unendlich dankbar für seine One-Man-Show wäre, sodass ihm fast jedes Mittel recht ist, um sie zu finanzieren.“
Der Bösewicht in PADDINGTON 2 ist ein eitler und aufgeblasener Typ, aber „niemand, der es darauf anlegt, Paddington umzubringen“, sagt King. „Er ist ein vortrefflicher Gegner, weil er das genaue Gegenteil des selbstlosen, freundlichen und wohlerzogenen Paddington ist, nämlich jemand, der nur an sich selbst denkt.“
Phoenix’ Haus in Windsor Gardens spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Film. In einer Szene brechen Mr. und Mrs. Brown bei ihm ein, weil sie Phoenix verdächtigen, hinter Paddingtons Verhaftung zu stecken, und nach Beweisen suchen wollen. Was sie bei ihm finden, ist so oder so äußerst unangenehm: Das ganze Haus ist vollgestopft mit Fotos von Phoenix, Phoenix und nochmal Phoenix, Bilder von seiner ganzen Karriere. „Wir brauchten Hunderte Bilder von Hugh“, erinnert sich King. „Er sagte, ’Ich habe ein paar, die kann ich mitbringen’, und am nächsten Tag kam er mit verschiedenen Porträts und Kohleskizzen von sich selbst, die ihm Fans geschenkt hatten. Ich habe noch nie eine Kohlezeichnung geschickt bekommen, die mich halbnackt auf einer Couch zeigt. Aber ich bin ja auch kein internationales Sexsymbol!“
Und dann entdecken sie etwas Unheimliches, dass den stets graziösen Mr. Brown zu dem Ausruf „der Mann ist ein Spinner!“ verleitet: Phoenix’ geheimes Dachzimmer, in dem seine ganzen früheren Kostüme drapiert sind. Denn Phoenix entpuppt sich als Meister der Verkleidung, der sein Erscheinungsbild fast nach Belieben ändern kann, inklusive Verhalten und Akzent; ein Talent, das ihm zuerst beim Diebstahl des Pop-up- Buches aus Mr. Grubers Laden nützt, und auch während er nach Madame Kozlovas Schatz sucht. Hugh Grant nimmt in PADDINGTON 2 also sehr viele verschiedene Gestalten an, darunter einen Ritter in Rüstung, eine Nonne und einen kahlen Mann mit riesigen Koteletten. „Als ich hörte, dass der Schurke ein Meister der Verkleidung ist, dachte ich, ’das wird viel Spaß machen’“, sagt Christine Blundell, Oscar®-preisgekrönte Head of Make-Up & Hair des Films. „Und Hugh hat jeden Quatsch bereitwillig mitgemacht.“ In enger Zusammenarbeit mit einer weiteren Oscar®-Gewinnerin – Kostümdesignerin Lindy Hemming, die bereits an Paddington mitgearbeitet hat – gestaltete Blundell eine ganze Reihe verschiedener Looks für Phoenix und machte von Grants Kopf einen Gipsabdruck, um sie ihm präsentieren zu können. Grant widmete sich dem ganzen Verfahren mit Haut und Haaren. „Beim ersten Treffen sagte er noch, ’ich möchte nicht, dass irgendwas an mir klebt’“, lacht Blundell. „Aber nach einer Weile hieß es von ihm nur noch, ’na kommt schon, Leute, bringt es an!’“ Es war sogar Grant selbst, der für die Szene, in der der hinterhältige Buchanan schnell flüchten muss, die Maske mit der Glatze vorschlug. „Er sagte: ‚Kann ich längere Haare und fette Koteletten ausprobieren? ‘ Als ich ihn entsprechend gestaltet hatte, meinte er dann, ’mit ‘ner Glatze sieht es sicher ganz gut aus, oder?’“
Der improvisatorische Ansatz bei der Garderobe hielt Hemming ganz schön auf Trab. „Ich glaube, ich habe noch nie für eine Person so viele völlig unterschiedliche Kostüme entworfen“, sagt sie. Und das soll aus dem Mund einer Designerin, die an diversen James-Bond- und Batman-Filmen beteiligt war, schon etwas heißen. „Ich mache diesen Job schon seit über vierzig Jahren und hatte noch nie so viele Kostümproben. Phoenix trägt elf oder zwölf komplett unterschiedliche Outfits, die keinerlei Bezug zueinander haben. Aber die Zusammenarbeit mit Hugh war ein reines Vergnügen, er ist brillant.“
Die Schauspieler von Paddington 2 Nachdem Paddingtons und Phoenix’ Handlungsstränge ausgearbeitet waren, wollten King und Farnaby auch den vielen anderen Figuren von PADDINGTON 2 gerecht werden. Die Rolle von Mr. Brown – Henry für seine Freunde – spielt ein anderer Hugh, nämlich Bonneville. Im ersten Teil entwickelte sich Mr. Brown von einem übervorsichtigen Zweifler, der Paddington nicht vertraut, zu einem gelasseneren Menschen. Das wollte King keinesfalls wiederholen, sondern fortführen, deshalb leidet Mr. Brown nun an einer Midlife-Crisis. „Er wurde bei einer Beförderung übergangen“, erklärt Bonneville. „Er fängt an, sich die Haare zu färben, und praktiziert eine extreme Yoga-Variante – nur nicht besonders gut. Männer eines bestimmten Alters oder in einer ähnlichen Situation wie Mr. Brown, sympathisieren sicher mit ihm. Sie denken sicher auch, sie hätten den Gipfel erreicht, und fragen sich, war’s das jetzt schon? Aber am Ende erkennt er, dass er doch ein ziemlich gutes Leben hat. Vor allem wegen eines gewissen Bären.“
Mr. Brown arbeitet als Risikoanalyst und schwärmt geradezu von Phoenix Buchanan, denn er ist einer seiner besten Kunden. „Er hält Buchanan für einen totalen Überflieger, weil er Platinum Club Mitglied ist, und obwohl sich Phoenix sehr selbstzufrieden und herablassend verhält, ist Mr. Brown sehr glücklich. Als Mr. Brown schließlich die Augen geöffnet werden, fällt Phoenix bei ihm umso stärker in Ungnade.“
Auch Sally Hawkins kehrt als Mrs. Brown – Mary für ihre Freunde – zurück. Sie durchschaut Buchanans scheinheilige Fassade fast augenblicklich und setzt alles daran, um die Gemeinschaft in Windsor Gardens davon zu überzeugen, dass er ein Lügner und Scharlatan ist. Hawkins kehrte mit großem Vergnügen zu ihrer Filmfamilie zurück. „Sie sind ein großartiges Team und halten zusammen wie Pech und Schwefel“, sagt sie über die Browns. „Das ist das Tolle an ihnen. Gibt es eine Krise, und ich glaube, das gilt für viele Menschen, weckt es diesen unglaublichen Gemeinschaftssinn, der alles möglich macht. Und ist jemand in Gefahr, den man liebt, setzt man alle Hebel in Bewegung, um ihn zu retten. Ich glaube, das ist die eigentliche Botschaft des Films.“
Auch Peter Capaldi ist als neugieriger Nachbar Mr. Curry wieder mit dabei. Im ersten Film war er fest entschlossen, den pelzigen neuen Nachbarn aus Windsor Gardens zu vertreiben und verliebte sich Hals über Kopf in Nicole Kidmans Millicent Clyde. „Jetzt ist Mr. Curry der selbsternannte Chef seiner eigenen Bürgerwehr“, sagt Farnaby, „und lässt nichts unversucht, um Stimmung gegen Paddington zu machen.“
Es gibt aber auch Neuzugänge in Windsor Gardens. Als Paddington versucht, mit Gelegenheitsjobs in seiner Gemeinde das nötige Kleingeld für das Pop-up-Buch zusammenzubekommen, treffen wir Sanjeev Bhaskar als vergesslichen Nachbarn, Ben Miller als griesgrämigen Colonel, und Jessica Hynes als einsame Zeitungsverkäuferin, deren einziger Freund ein Papagei ist. Und als Paddington im Gefängnis landet, kommen weitere Neulinge hinzu, darunter Noah Taylor als Phibs, Aaron Neil als Spoon, Comedian Tom Davis als T-Bone und Jamie Demetriou als Professor. Und dann gibt es natürlich noch Knuckles McGinty, den äußerst knurrigen Kantinenchef, der das Gefängnis mit eiserner Hand regiert – bis Paddington in sein Revier eindringt. Für die Rolle des Kochs, den David Heyman als „Weihnachtsmann mit übler Laune“ beschreibt, wandte sich King an den brillanten irischen Schauspieler Brendan Gleeson. „Den ersten Film fand ich super“, sagt Gleeson. „Umso mehr Spaß hat es mir gebracht, jetzt Knuckles zu spielen. Er gehört zu diesen Typen, die ihr Herz aus Gold hinter grimmiger Fassade verstecken.“ Knuckles, der bei Paddingtons Flucht aus dem Gefängnis und seiner Rückkehr zur Normalität eine entscheidende Rolle spielt, verkörpert geradezu die zentrale Botschaft des Films: Beurteile ein Buch nicht nach seinem Cover. „Oder den Küchenchef nach seiner Kochmütze“, lacht Gleeson. „Brendan war klasse“, sagt King. „Weil er dem Ganzen trotz der überdrehten Komik einen realen Anstrich verpasst hat. Er gab der Figur Nuancen, von denen ich wünschte, wir wären selbst darauf gekommen, aber vieles hat er beigesteuert. Er gab Knuckles so viel Wärme und Tiefe, hinterfragte ihn bis ins kleinste Detail und gestaltete ihn letztlich so viel besser als wir uns je hätten vorstellen können.“
Die meisten Fortsetzungen folgen einer Regel: Sie sind in fast allen Produktionsbelangen größer als der Vorgänger. In gewisser Weise trifft es zwar auch auf PADDINGTON 2 zu, aber David Heyman betont, dass es nicht das vorrangige Ziel gewesen sei. „Ich denke schon, dass wir einen etwas größeren Maßstab angelegt haben“, sagt er. „Aber uns ging es nicht um mehr Action, wir wollten Paddingtons Wesen einfangen und gerecht werden; seine Großzügig- und Freundlichkeit, seinen Optimismus und Anstand. Das war uns wichtig.“ King hat sich im Vorfeld mit Fortsetzungen auseinandergesetzt und wusste genau, welche Fallstricke und Gefahren ihn bei der Arbeit an PADDINGTON 2 erwarteten. „Einige Sequels funktionieren glänzend und andere verderben einem mit ihrem inflationären Gebrauch des ewig gleichen Musters den Spaß.“ Größer bedeutet nicht automatisch besser. Kann es aber, wenn man’s richtig macht. Ermutigt durch den großen Erfolg des ersten Films und mit einem etwas höheren Budget ausgestattet, wollte King PADDINGTON 2 mehr Spielraum geben. Nicht, dass der kleine Bär jetzt plötzlich durch gewaltige Explosionen wirbeln oder von The Rock gesprochen würde („Das heben wir uns für PADDINGTON 7 auf“, lacht King). Aber Kings gewachsenes Selbstvertrauen spiegelt sich durchaus in einigen Schlüsselmomenten des Films wider, etwa bei den Gefängnissequenzen, und den Dimensionen des Jahrmarkt-Sets, das auf dem Gelände von Knebworth House errichtet wurde. Und dann gibt es da noch die Verfolgungsjagd mit dem Zug. Ja, die Zugverfolgungsjagd.
Ohne zu viel zu verraten, besteht der Höhepunkt von PADDINGTON 2 aus einer spektakulären Verfolgungsjagd, bei der Phoenix Buchanan, eine verzweifelte Flucht, ein entschlossener Bär, die resoluten Browns und Mrs. Bird, und nicht nur eine, sondern gleich zwei Dampfloks zusammenkommen. Und vieles davon war tatsächlich real gedreht. Dafür verlegte das Produktionsteam, geführt von Produktionsdesigner Gary Williamson, Schienen auf dem Gelände der Leavesden Studios, auf denen wirklich Züge fahren konnten. „Paul schwebte diese gewaltige Verfolgungsjagd vor“, erinnert sich Williamson. „Und wir mussten einen Weg finden, um sie umzusetzen. Das war ein großes Vergnügen, denn mein Job besteht darin, mir etwas auszudenken, was Pauls Vorstellungsvermögen noch weit übertrifft.“
Von Orson Welles stammt der berühmte Ausspruch, „ein Filmset ist die beste Spielzeugeisenbahn, die ein Junge haben kann“. Und King musste feststellen, der Mann hatte recht. „Jeden Tag stand uns ein kompletter Zug zur Verfügung, Schienen wurden verlegt, die berühmte Belmond British Pullman Dampflok auf einem LKW herbeigeschafft. Und alles konnte per Fernbedienung gesteuert werden. Ein außergewöhnliches Erlebnis.“ Für Harry Potter-Produzent David Heyman war das alles eher unspektakulär. „Verglichen mit seinen vorherigen Sets sind das kleine Fische“, lacht King. „Ich sagte oft begeistert, ’sieh’ dir das Set an, wie großartig!’, und dann wurde mir meist klar, dass es kaum größer als Harry Potters Badezimmer war.“
Eine weitere Schlüsselszene, die King unbedingt perfekt umsetzen wollte, war ursprünglich bereits für den ersten Film vorgesehen, aber dann aus Kosten- und Termingründen verworfen worden. Und zwar die Pop- up-Buch-Sequenz, in der sich Paddington plötzlich in den dreidimensionalen Seiten wiederfindet und Tante Lucy Londons bekannteste Sehenswürdigkeiten zeigt. Ursprünglich sollte der erste Film damit beginnen. „Die Sequenz war sehr teuer und kompliziert“, gibt King zu. „Damals war es noch zu unverhältnismäßig. Aber diesmal habe ich dafür gesorgt, dass die Pop-up-Buch-Sequenz inhaltlich zu wichtig ist, um sie wieder unter den Tisch fallen zu lassen.“ Sehr zu Gary Williamsons Vergnügen. „Das Pop-up-Buch ist sensationell. Wir arbeiteten schon sehr früh daran, da es ein entscheidender Bestandteil der Story ist und Framestore wissen musste, wie es aussehen soll und welche Londoner Sehenswürdigkeiten Paddington darin besucht“, erläutert er. „Dann brauchten wir jemanden, der ein tatsächlich funktionierendes Pop-up-Buch herstellen konnte, das auch noch so wirkte, als wäre es in Russland in den 1930er Jahren entstanden, wie der Film suggeriert. Das Ergebnis ist ein Triumph. Würde der Film morgen zerstört und nur das Pop-up-Buch übrigbleiben, wäre ich trotzdem glücklich und zufrieden!“
Die Pop-up-Buch-Tour war für die Trickschmiede Framestore, die auch für Paddingtons Animation zuständig ist, eine ihrer größten Herausforderungen. Dazu sagt Glen Pratt, Visual Effects Supervisor: „Bei Paul muss man immer damit rechnen, dass er auf einen zukommt und sagt, ’hier ist folgende Idee, wie lässt sie sich am besten umsetzen?’ So was liebe ich, es ist einer der Gründe, warum ich diesen Beruf ausübe.“
Dafür arbeitete Pratt eng mit Dale Newton zusammen, Framestores Animation Supervisor, der die Gestaltung des digitalen Pop-Up-Buches überwachte; und mit Gary Williamson und Chefkameramann Erik Wilson (Tyrannosaur, Submarine), der bereits für die Bildgestaltung von Paddington verantwortlich war. Gemeinsam gestalteten sie die Animation des Pop-up-Buches so, dass die Integrität des ursprünglichen Originaldesigns erhalten blieb. „Es hat eine solche handwerkliche Qualität“, erklärt Pratt. „Allein die großartigen Illustrationen, und dann kommen noch die Pop-up-Elemente hinzu, die dem Ganzen einen skulpturalen Aspekt verleihen, während wir durch die Seiten blättern, um die Geschichte zu erzählen. Wirklich einzigartig. Es ist eine große Kunst, Visual Effects auf so smarte Art und Weise zu verwenden.“ Zusätzlich ist das Pop-up-Buch eine clevere Art, eine „Hauptfigur“ aus Paddingtons Universum in Erinnerung zu rufen: London. Englands Hauptstadt spielte bereits im ersten Film eine wichtige Rolle, von der Portobello Road bis zum Naturhistorischen Museum. Nicht zu vergessen D’Limes Version des alten Standards ’London is the Place for Me’, die den Film charakterisierte und für Flair sorgte. Auch in PADDINGTON 2 ist die britische Hauptstadt wieder sehr präsent. „Der Film ist erneut eine Liebeserklärung an London“, sagt Hugh Bonneville. „Sogar noch deutlicher als der erste Film, denn der Plot führt zu vielen der bekanntesten Sehenswürdigkeiten.“
In der Tat – um zu dem Versteck von Madame Kozlovas Schatz zu gelangen, muss Phoenix Buchanan den Hinweisen aus dem Pop-up-Buch nachgehen, was ihn auf eine atemberaubende Tour durch ganz London führt, darunter zur Tower Bridge, zu St. Paul’s Cathedral und den Serpentinen im Hyde Park. Wiederkehrende Drehorte aus dem ersten Film sind u.a. Chalcot Crescent, wo die Windsor-Gardens- Szenen entstanden, und Portobello Road, wo sich Mr. Grubers Antiquitätenladen befindet. Und natürlich kann es keinen Film über Paddington Bär geben, ohne einen Gastauftritt der gleichnamigen Bahnstation. „Wir hätten natürlich auch an jeder anderen Station drehen können“, schmunzelt Gary Williamson über den Cameo-Auftritt von Paddington Station. „Aber es hätte nicht wirklich funktioniert.“
Aber wie schon das Pop-up-Buch illustriert, geht es nicht immer nur um Größe. Der kleine Paddington Bär ist dafür bekannt, dass bei ihm auch alltägliche Situationen schnell völlig außer Kontrolle geraten können. Nehmen wir beispielsweise die Badezimmerszene aus dem ersten Film, in der Paddingtons bemühte Versuche, sich die Zähne zu putzen, damit endeten, dass er die Treppe des Brown’schen Hauses in einer Badewanne herunterkachelte. In PADDINGTON 2 gibt es einige vergleichbare Situationen, aber das heißt nicht, dass es jetzt einfacher war, sie umzusetzen. „Alles muss organisch wirken“, sagt Farnaby. „Und das ist am schwierigsten. Es sieht einfach aus, aber muss sich logisch entwickeln, nichts darf grundlos passieren.“ Zwei solcher Sequenzen in PADDINGTON 2 zeigen den kleinen Bären einmal, wie er als Fensterputzer Probleme mit seiner Leiter bekommt und ein totales Chaos anrichtet, und dann, wie er mit einem Friseur verwechselt wird und jemandem einen katastrophalen Haarschnitt verpasst. Für die Umsetzung solcher Sequenzen, zerlegt King sie in verschiedene Stadien und wendet sich dann an Javier Marzan, einen Performer, der die Bewegungsabläufe der entsprechenden Sequenzen durchspielt. Das hilft auch Framestore später bei der Animation von Paddington. „Wir hatten viel Spaß dabei, die Sequenzen auszubaldowern“, sagt Farnaby. „Wobei die Sequenz im Friseursalon von allen die Schwierigste war.“
Und dann, viele Monate nach den eigentlichen Dreharbeiten, erweckten Animation Director Pablo Grillo und sein Team bei Framestore in einem mühsamen Prozess den kleinen Bären zum Leben. Paddington entstand in vielen verschiedenen Arbeitsschritten. Ben Whishaw sprach seine Dialogsätze ein, und Grillo arbeitete täglich eng mit King zusammen, um mit ihm minutiös jeden Gesichtsausdruck und jede noch so kleine Geste zu überprüfen. „Bei Paddingtons Gesichtsanimation haben wir viel von Ben Whishaw übernommen. Mit Mimik lässt sich so unglaublich viel vermitteln, jeder Ausdruck oder noch so kleine Veränderung der Augenpartie kann das Gefühlsleben einer Figur total verändern“, sagt Liam Russell, Lead Animator des Films und Mitarbeiter von Grillos Expertenteam bei Framestore. „Ben war unser Referenzrahmen. Es braucht so viel mehr als nur die Stimme bei der Animation von Dialogen. Es hat uns sehr geholfen, Bens spezifische Mimik einfließen zu lassen, um Paddington zum Leben zu erwecken.“ Natürlich konnten Grillo und sein Team auch auf der hervorragenden Animationsarbeit aufbauen, die sie bereits beim ersten Teil geleistet hatten, um Paddington auf die große Leinwand zu bringen. „Den ersten Film als Referenz heranziehen zu können, war großartig, denn so wussten wir nicht nur stets, was wir unbedingt wieder erreichen wollten, sondern lernten daraus und konnten uns sogar noch verbessern“, sagt Russell.
Weil die Ansprüche an das Sequel sehr hoch waren, was den Maßstab des Films und Paddingtons Abenteuer betraf, stand das Team vor neuen Herausforderungen, nicht zuletzt durch die anspruchsvollen Actionszenen zum Schluss. „Da waren wir animationstechnisch wirklich aufs Äußerste gefordert“, sagt Russell, „schließlich mussten wir dafür sorgen, dass Paddington er selbst bleibt, während er mit einem fahrenden Zug und den entsprechenden physikalischen Gesetzmäßigkeiten interagiert.“
Auch Paddingtons Reaktionen mit realen Gegenständen sind äußerst schwierig umzusetzen. „Ob er nun zwischen Tischen herumläuft oder ein Geländer herunterrutscht, es musste immer realistisch und in der realen Welt korrekt verankert aussehen, ohne dass andererseits Paddingtons charakteristisches Gebaren und seine Ausstrahlung verloren gehen“, sagt Russell. „Einige der witzigsten Szenen entstanden gerade dadurch, dass er ganz normale menschliche Dinge ausführt, wie etwa in der Sequenz, in der er Fenster putzt, aber eben auf seine Weise. Da konnten wir etwas Originelles erschaffen und hatten auch noch Spaß dabei.“
Grillo und sein Team bei Framestore bringen bei solchen Szenen viel von sich selbst, indem die Animatoren Szenen selbst durchspielen, die sie hinterher animieren. „Viele im Team drehten Referenzszenen, die ihnen halfen, die Action und die erforderliche Performance besser zu verstehen“, so Russell. „Da Paddington aber deutlich kleiner ist als ein Mensch, mussten wir uns zusätzlich seine Perspektive mitdenken und berücksichtigen, wie er seine Umgebung und die Personen um sich herum wahrnimmt.“
Über den Animation Director und Hauptmitarbeiter des Films sagt Paul King: „Pablo ist ein Genie und spielte eine große Rolle dabei, Paddington zum Leben zu erwecken. Der Bär wirkt dermaßen realistisch, dass man schnell vergisst, dass jeder Schritt, jedes Härchen, jede Stirnfalte und sogar die Atmung von Pablo und seinem wunderbaren Animationsteam gestaltet wurden, und zwar handwerklich meisterhaft. Ein unglaublich detaillierter, akribischer Arbeitsprozess und ein echter Liebesdienst. Ein Großteil von Pablos Seele steckt in Paddington und irgendwie scheint sie in jedem Bild des Films durch.“
Bitte passen Sie auf diesen Bären auf Paddingtons Schöpfer Michael Bond Es gab noch eine weitere Inspirationsquelle für King und Farnaby: Michael Bond und seine Bücher. Auch wenn PADDINGTON 2 keine direkte Adaption einer seiner Geschichten ist, waren sie natürlich ständig präsent. „Wir studierten die Bücher genau“, so King. „Die Szene im Friseursalon beispielsweise könnte auch von Michael Bond stammen, und während Paddington bei uns Fenster putzt, malt er in den Büchern, das kommt humortechnisch fast auf dasselbe heraus. Und es macht immer wieder Spaß, die Bücher zu lesen.“
Als Bond vergangenen Juli im Alter von 91 Jahren starb, wurden die sozialen Netzwerke mit Liebesbeweisen und Trauerbekundungen überflutet. Viele davon kreisten um ein Gif, das Bonds Gastauftritt im ersten Film zeigte. Darin prostet er Paddington mit einem Weinglas zu, während der Bär auf dem Rücksitz eines Taxis durch London rast. Zu der Zeit wirkte es wie eine liebevolle Verbeugung des Schöpfers vor seiner Schöpfung. Jetzt erscheint es noch viel ergreifender. „Es ist sehr traurig“, sagt King, der Bond während der Arbeit am ersten Film kennenlernte. „Ich glaube, er hatte viel Freude am ersten Film, und mich hat es sehr gefreut, dass er ihm gefallen hat. Und er hatte noch so viel zu geben, und es ist wirklich außergewöhnlich, so etwas über jemanden seines Alters zu sagen.“ Bond und sein Vermächtnis werden unvergessen bleiben. Er hat der Welt eine einzigartige Schöpfung hinterlassen: einen großherzigen Bären namens Paddington.
DARSTELLER/SPRECHER
Elyas M’Barek (Stimme von Paddington Bär): Elyas M’Barek wurde 1982 in München geboren. Seine Familie hat sowohl tunesische als auch österreichische Wurzeln. Er gehört seit 2012 zu den erfolgreichsten nationalen Filmstars. Allein die drei Komödien Türkisch für Anfänger (2012), Fack Ju Göhte (2013) und Männerhort (2014), in denen Elyas M'Barek die Hauptrollen übernahm, lockten zusammen mehr als zehn Millionen Zuschauer in die Kinos. Fack Ju Göhte war darüber hinaus der erfolgreichste deutsche Film des Jahres 2013, die Fortsetzung Fack Ju Göhte 2 der erfolgreichste Film des Jahres 2015, und der finale Teil, Fack Ju Göhte 3 (2017) bricht derzeit alle Kassenrekorde. Erste Erfahrungen als Schauspieler sammelte Elyas M’Barek in der Theatergruppe seiner Schule und in Dennis Gansels Komödie Mädchen, Mädchen (2001). Die erste Hauptrolle spielte er in Florian Gaags Festival-Erfolg Wholetrain (2006). Seine Rolle als Cem Öztürk in der preisgekrönten Vorabendserie „Türkisch für Anfänger“ (2005–2008) verhalf ihm zum Durchbruch. Das Ensemble erhielt den Deutschen Fernsehpreis, den Grimme-Preis und viele weitere Auszeichnungen. Nach Engagements in Fernsehserien wie „KDD“ und „Abschnitt 40“ spielte Elyas M‘Barek in der Kultserie „Doctor’s Diary – Männer sind die beste Medizin“ (2009–2011) den Assistenzarzt Dr. Maurice Knechtelsdorfer. Im Kino war er in Dennis Gansels Drama Die Welle (2008) und in der von Uli Edel inszenierten Bernd-Eichinger-Produktion Zeiten ändern Dich (2009) zu sehen. Weitere Rollen folgten in Matthias Schweighöfers Regiedebüt What A Man (2011), in Fünf Freunde, Offroad, Heiter bis wolkig (alle 2012), Chroniken der Unterwelt – City of Bones, Der Medicus (beide 2013), Who Am I – Kein System ist sicher (2014), Traumfrauen (2015) und Willkommen bei den Hartmanns (2016). Zuletzt absolvierte er markante Gastauftritte in Leander Haußmanns Das Pubertier und in Michael Bully Herbigs Bullyparade – Der Film (beide 2017). In Marc Rothemunds kommendem Film Dieses bescheuerte Herz (2017) spielt er die Hauptrolle.
Dem putzigen Bären Paddington lieh Elyas M’Barek bereits im ersten Teil seine Stimme. Außerdem wirkte er als Synchronsprecher an den Animationsfilmen Hotel Transsilvanien (Hotel Transsilvania, 2012) und Die Monster Uni (Monsters University, 2013) mit.
Hugh Bonneville (Henry Brown): Hugh Bonneville spielte ab 2010 in allen sechs Staffeln der mehrfach preisgekrönten Fernsehserie „Downton Abbey“ Robert Crawley, Graf von Grantham. Der 1963 in London geborene Schauspieler war zu Beginn seiner Karriere Mitglied beim National Youth Theatre, studierte parallel in Cambridge Theologie und gehörte für mehrere Spielzeiten zum Ensemble des National Theatres. 1991 schloss er sich der Royal Shakespeare Company an und spielte auch an renommierten Bühnen wie dem Donmar, Criterion & Playhouse, Hampstead und Old Vic. Seit 1994 war Hugh Bonneville in zahlreichen britischen Fernsehfilmen und Serien zu sehen, dem internationalen Kinopublikum fiel er durch Rollen in James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie (Tomorrow Never Dies, 1997), Notting Hill (1999) und Iris (2001) auf. Im Rahmen der Berlinale erhielt Bonneville 2002 den New Talent Award. Es folgten Rollen in Stage Beauty (2004), Stellas Versuchung (Asylum, 2005), Scenes of a Sexual Nature (2006), Ein Song zum Verlieben (Four Last Songs, 2006), French Film (2008), für den er beim Monte Carlo Filmfestival als Bester Schauspieler ausgezeichnet wurde, Burke & Hare – Wir finden immer eine Leiche (Burke and Hare, 2010), Shanghai (2010), Third Star (2010), Monuments Men – Ungewöhnliche Helden (The Monuments Men, 2014), Paddington (2014), Der Stern von Indien (Viceroy’s House, 2017) und in Andy Serkis’ kommendem Regiedebüt Solange ich atme (Breathe, 2017). Die britische Comedyserie „Twenty Twelve“, in der Hugh Bonneville eine der Hauptrollen spielte, gewann 2011 den British Comedy Award und 2013 den BAFTA Award.
Sally Hawkins (Mary Brown): Gleich ihre erste Hauptrolle in Mike Leighs Komödie Happy-Go-Lucky (2008) katapultierte Sally Hawkins ins internationale Rampenlicht. Sie gewann den Golden Globe, den Silbernen Bären und weitere Filmpreise. Für ihre Nebenrolle in Woody Allens Blue Jasmine (2013) erhielt die 1976 in Dulwich, London, geborene Tochter eines Kinderbuchautoren-Paares ihre erste Oscar®-Nominierung.
In ihrer Karriere wirkte Sally Hawkins in vielen erfolgreichen Kinoproduktionen mit, unter anderem in Matthew Vaughns actionreichem Thriller Layer Cake (2004), Mike Leighs Vera Drake (2004), Lone Scherfigs An Education (2009), Nigel Coles We Want Sex (Made in Dagenham, 2010), Richard Ayoades Submarine (2010), Mark Romaneks Alles, was wir geben mussten (Never Let Me Go, 2010), Cary Joji Fukunagas Jane Eyre (2013), Mike Newells Große Erwartungen (Great Expectations, 2012), Richard Ayoades The Double (2013), Gareth Edwards US-Blockbuster Godzilla (2014), Paddington (2014), Aisling Walshs Maudie (2016) und Guillermo del Toros in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnetes Meisterwerk The Shape of Water (2017). Zu ihren kommenden Filmen gehört Godzilla: King of Monsters (2019).
Die Bandbreite ihrer Schauspielkunst zeigt sich auch in zahlreichen Fernsehrollen. So spielte sie unter anderem im BBC-Drama „Fingersmith“ (2005), im Fernsehfilm „Twenty Thousand Streets Under the Sky“ und in „Jane Austen’s Persuasion“, wofür sie mit der Goldenen Nymphe beim Fernsehfestival in Monte Carlo ausgezeichnet wurde.
Seit Abschluss ihres Studiums an der Royal Academy of Dramatic Art ist Sally Hawkins auch auf der Theaterbühne zu Hause. Sie spielte in Shakespeare-Aufführungen wie „Romeo und Julia“, „Viel Lärm um nichts“ und „Ein Sommernachtstraum“. Am Royal Court Theatre glänzte sie in „The Winterling“, „Constellations“ und weiteren Stücken. 2010 gab sie ihr Broadway-Debüt im New Yorker Roundabout Theatre mit Mike Hughes Inszenierung von „Mrs. Warren’s Profession“.
Julie Walters (Mrs. Bird): Julie Walters wurde durch ihre Hauptrolle in Rita will es endlich wissen (Educating Rita, 1983) international bekannt. An der Seite von Michael Caine spielte sie eine junge Friseuse, die an der offenen Universität ihren Abschluss nachholt. Julie Walters gewann einen Golden Globe sowie einen BAFTA Award und wurde für den Oscar® nominiert. 2001 gewann sie ihren zweiten BAFTA Award für die Nebenrolle als Ballettlehrerin in Stephen Daldrys Tanzfilm Billy Elliot – I Will Dance (Billy Elliot) und wurde ein zweites Mal für den Oscar® nominiert. Einem jungen Publikum ist sie vor allem als Molly Wasley in der Harry Potter-Reihe bekannt. In ihrer Karriere bewies Julie Walters, die 1950 in Smethwick, West Midlands, geboren wurde, eine große Wandlungsfähigkeit. Sie spielte in vielen britischen Filmen, darunter Titanic Town (1998), Kalender Girls (Calendar Girls, 2003), Wah-Wah (2005), Driving Lessons – Mit Vollgas ins Leben (Driving Lessons, 2006), Geliebte Jane (Becoming Jane, 2007), Mamma Mia! (2008), Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten (Brooklyn, 2015) und Film Stars Don’t Die in Liverpool (2017). Zu ihren kommenden Filmen gehören die Fortsetzung Mamma Mia! Here We Go Again (2018) und Mary Poppins Returns (2018).
Bei einer Umfrage des britischen Fernsehsenders ITV wurde Julie Walters unter die 50 größten Stars ihrer Heimat gewählt, nicht zuletzt wegen ihrer zahlreichen Fernsehrollen. Ab 1982 spielte sie an der Seite von Victoria Wood in der Comedy-Serie „Wood and Walters“ und ab 1986 in der Serie „Acorn Antiques“. Die ersten ernsten Fernsehrollen spielte sie ab 1982, zum Beispiel in Phillip Savilles Drama „Boys from the Blackstuff“. Parallel zur Arbeit fürs Kino und Fernsehen spielte Julie Walters immer wieder Theater an renommierten Häusern. Für ihre Verdienste um das britische Theater erhielt sie 1999 den Titel „Officer of the Order of the British Empire“, 2008 folgte die Ernennung zum „Commander of the Order of the British Empire“. Der BAFTA Fellowship Ehrenpreis wurde ihr 2014 verliehen.
Hugh Grant (Phoenix Buchanan): Der vielfach preisgekrönte Hugh Grant gehört spätestens seit seinem großen Durchbruch mit Mike Newells Vier Hochzeiten und ein Todesfall (Four Weddings and a Funeral, 1994) zu den bekanntesten Schauspielern des britischen Kinos. Die Rolle brachte ihm einen Golden Globe® und einen BAFTA® ein. Anschließend folgte Kinohit auf Kinohit, darunter Sinn und Sinnlichkeit (Sense and Sensibility, 1995), der Thriller Extrem... Mit allen Mitteln (Extreme Measures, 1996), Notting Hill (1999) mit Julia Roberts; Micky Blue Eyes (1999), Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück (Bridget Jones’s Diarys, 2001) und die Fortsetzung; Nick Hornbys Bestselleradaption About a Boy oder: Der Tag der toten Ente (About a Boy, 2002) und Tatsächlich... Liebe (Love Actually, 2003).
Zu seinen vielen weiteren Filmen gehören Mitten ins Herz – Ein Song für dich (Music and Lyrics, 2007), Haben Sie das von den Morgans gehört? (Did You Hear About the Morgans?, 2009), die Bestsellerverfilmung Cloud Atlas (2012) von Tom Tykwer und den Wachowski-Schwestern, in der Grant, wie alle anderen Ensemble-Mitglieder, gleich mehrere Rollen übernahm; und Guy Ritchies Kinoadaption der TV- Serie Codename U.N.C.L.E. (The Man From U.N.C.L.E., 2015). Insgesamt haben Grants Filme weltweit über 2,5 Milliarden Dollar eingespielt. Auch für seinen jüngsten Film, Stephen Frears’ Florence Foster Jenkins (2016) mit Meryl Streep, wurde er u.a. für einen Golden Globe®, einen BAFTA® und einen Screen Actor’s Guild Award nominiert. Auch für Notting Hill und About a Boy erhielt er Golden-Globe®-Nominierungen. Zu seinen weiteren Filmpreisen zählen der Peter Sellers Award, der Darstellerpreis von Venedig und ein Ehren-César.
Neben seiner Schauspielerei engagiert sich Hugh Grant im Vorstand von Hacked Off, einer Organisation, die nach dem weltweiten Skandal um abgehörte Pressetelefone gegründet wurde und sich für eine freie und unabhängige Presse engagiert.
Brendan Gleeson (Knuckles McGinty): Der Ire Brendan Gleeson, geboren 1955 in Dublin, gehört zu den besten und meistbeschäftigten Schauspielern der Gegenwart. Er wirkte in letzter Zeit gleich in einer ganzen Reihe hochkarätiger Filme mit und ist außerdem derzeit in der Titelrolle der Stephen-King-TV-Serie „Mr. Mercedes“ (2017) zu sehen. Zu seinen weiteren aktuellen Filmen gehören Hampstead Park – Aussicht auf Liebe (Hampstead Park, 2017), Ben Afflecks Live By Night (2016), Assassin’s Creed (2016), Das Gesetz der Familie (Trespass Against Us, 2016), beide mit Michael Fassbender; und die Hans-Fallada-Adaption Jeder stirbt für sich allein (2016).
Ursprünglich war Gleeson Lehrer, bis er seinen Beruf aufgab, um sich mit der irischen Theatergruppe Passion Machine ganz seiner Leidenschaft und – ersten Liebe – der Schauspielerei zu widmen. Erste wichtige Rollen spielte er in Jim Sheridans Das Feld (The Field, 1990) und dem TV-Drama „The Treaty“, bevor schließlich durch seine Performance des Hamish in Mel Gibsons Braveheart (1995) auch Hollywood auf ihn aufmerksam wurde.
Seine erste richtige Starrolle spielte er in der Gangsterkomödie Tough Boys – Zwei rechnen ab (I Went Down, 1997), gefolgt von der großartigen Verkörperung des berüchtigten Gangsterbosses Martin Cahill in John Boormans Der Meisterdieb von Dublin (The General, 1998), die ihm zahlreiche Darstellerpreise einbrachte.
Für seine Leistung in Martin McDonaghs Brügge sehen... und sterben? (In Bruges, 2008) erhielt er seine erste Golden Globe®- und BAFTA®-Nominierung. Im selben Jahr wurde er für seine Verkörperung von Winston Churchill in der Miniserie „Blut, Schweiß und Tränen“ (2009) mit einem Emmy® ausgezeichnet und wieder für den Golden Globe® und den BAFTA® nominiert. Seine dritte und bislang letzte Golden Globe®-Nominierung erhielt Gleeson als irischer Cop in John Michael McDonalds Komödie The Guard – Ein Ire sieht schwarz (The Guard, 2011). Das ganz große Publikum kennt ihn als Professor Alastor Moody aus den Harry Potter-Filmen. Zu Brendan Gleesons zahlreichen weiteren Filmen zählen Ron Howards Im Herzen der See (In the Heart of the Sea, 2015), Suffragette: Taten statt Worte (Suffragette, 2015) mit Carey Mulligan; Edge of Tomorrow (2014) mit Tom Cruise; John Michael McDonalds Am Sonntag bist du tot (Calvary, 2014), Ridley Scotts Königreich der Himmel (Kingdom of Heaven, 2005), Martin Scorseses Gangs of New York (2002), John Boormans Der Schneider von Panama (The Tailor of Panama, 2001) und Mission: Impossible II (2000), um nur einige zu nennen. Über seine Schauspielerei hinaus ist Brendan Gleeson auch ein versierter Musiker, er beherrscht die Geige und die Mandoline.
Peter Capaldi (Mr. Curry): Peter Capaldi spielt seit 2013 „Doctor Who“ in der gleichnamigen britischen Fernsehserie. Damit ist er bereits der zwölfte Hauptdarsteller, der dieser Kultfigur seit 1963 ein Gesicht gibt. 1958 als Sohn einer Irin und eines italienischen Eismachers im schottischen Glasgow geboren, studierte Peter Capaldi an der Glasgow School of Art und war parallel Frontmann der Punk-Rock-Band The Dreamboys. Sein Kinodebüt gab er 1983 in Local Hero, gefolgt von Der Biss der Schlangenfrau (The Lair of the White Worm, 1988), Gefährliche Liebschaften (Dangerous Liaisons, 1988), Fräulein Smillas Gespür für Schnee (Smilla's Sense of Snow, 1997), Bean – Der ultimative Katastrophenfilm (Bean, 1997), World War Z (2013), Inside Wikileaks – Die fünfte Gewalt (The Fifth Estate, 2013) und Paddington (2014).
Der Durchbruch gelang Peter Capaldi mit seiner Rolle als Spin-Doctor Malcom Tucker in der BBC-Sitcom „The Thick of It“die von 2005 bis 2012 mit großem Erfolg lief. Der zugehörige Spin-off-Film „Kabinett außer Kontrolle“ („In the Loop“, 2009) förderte Capaldis Karriere noch weiter. 2012 gewann er für seine Comedy-Arbeit den BAFTA® und seinen zweiten British Comedy Award. Peter Capaldi spielt nicht nur regelmäßig Theater auf verschiedenen britischen Bühnen, er ist auch ein angesehener Autor und Regisseur. Sein Kurzfilm „Franz Kafka’s It’s a Wonderful Life“ (1993) gewann den British Academy Film Award und einen Oscar®. Für die Fernsehserie „Getting On“ inszenierte er 2009 und 2010 sieben von neun Folgen, in drei Folgen stand er auch vor der Kamera. Außerdem führte er Regie beim Fernsehfilm „The Cricklewood Greats“ (2012). Im Fernsehen sah man ihn zuletzt u.a. in der Serie „Die Musketiere“ (2014) als Kardinal Richelieu.
Jim Broadbent (Mr. Gruber): Jim Broadbent gewann in seiner langen Theater-, Film- und Fernsehkarriere fast alle wichtigen Auszeichnungen, darunter den Oscar® und den Golden Globe für seine Nebenrolle in Richard Eyres Drama Iris (2001) an der Seite von Judi Dench. Das junge Publikum kennt ihn als Professor Horace Slughorn aus der Harry Potter-Reihe, das weibliche Publikum schätzt ihn als Renée Zellwegers gutherzigen Filmvater in Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück (Bridget Jones’s Diary, 2001) und den Fortsetzungen Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns (Bridget Jones: The Edge of Reason, 2004) sowie Bridget Jones’ Baby (Bridget Jones’s Baby, 2016). 1949 als Schauspielersohn in Lincoln geboren, spielte Jim Broadbent nach seiner Ausbildung an der Londoner Academy of Music and Dramatic Art am Royal National Theater und als Mitglied der Royal Shakespeare Company. Sein Kinodebüt gab er im Horrorfilm Der Todesschrei (The Shout, 1978). In den 1980er Jahren wuchs seine Popularität durch markante Nebenrollen in Time Bandits (1981), Die Hunde des Krieges (Dogs of War, 1981), Die Profikiller (The Hit, 1984), Brazil (1985), Superman IV – Die Welt am Abgund (Superman IV – The Quest for Peace, 1987) und Erik der Wikinger (Erik the Viking, 1989).
Jim Broadbent blickt auf eine künstlerisch fruchtbare Zusammenarbeit mit Regisseur Mike Leigh zurück und wirkte in dessen Filmen Das Leben ist süß (Life is Sweet, 1991), Topsy-Turvy (1999), Vera Drake (2004) und Another Year (2010) mit. Weitere Stationen seiner Karriere sind Neil Jordans The Crying Game (1992), Woody Allens Bullets over Broadway (1994), Edgar Wrights Hot Fuzz – Zwei abgewichste Profis (Hot Fuzz, 2007), Steven Spielbergs Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull, 2008), Tom Hoopers Damned United (2009), Die eiserne Lady (The Iron Lady, 2011), Cloud Atlas (2012) von Tom Tykwer und den Wachowski-Schwestern; Irvine Welshs Krimikomödie Drecksau (Filth, 2013), Paddington (2014), Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten (Brooklyn, 2015) und Nicholas Hytners The Lady in the Van (2015) mit Maggie Smith in der Titelrolle.
Madeleine Harris (Judy Brown): Ihre erste große Kinorolle spielte Madeleine Harris als Judy Brown in Paddington (2014), aber zuvor konnte man sie bereits in diversen britischen TV-Filmen und Serien erleben. Ihr Schauspieldebüt gab sie 2012 in „Casualty“, es folgten Auftritte in „Me and Mrs. Jones“ (2012) und der Miniserie „The White Queen“ (2013). Im selben Jahr spielte sie auch die 460 Jahre alte Vampirin Hetty in der TV-Serie „Being Human“, und von 2013-2016 war sie in der Sitcom „Man Down“ zu sehen.
Samuel Joslin (Jonathan Brown): Samuel Joslin gab sein Schauspieldebüt als Thomas in Antonio Bayonas Drama The Impossible – Nichts ist stärker als der Wille zu überleben (The Impossible, 2012), das auf der wahren Geschichte einer Familie basierte, die während der Tsunami-Katastrophe von Thailand in 2004 auseinandergerissen wird. Anschließend war er in Paddington (2014) bereits als Jonathan Brown zu sehen und wirkte danach in der TV-Produktion „The Go-Between“ (2015) und der Miniserie „Houdini and Doyle“ 2016) mit.