"Letzte Worte sind für Narren, die noch nicht genug gesagt haben", sollen die letzten Worte des Philosophen Karl Marx gewesen sein. Dabei haben letzte Worte insbesondere in der Fiktion oft große Schlagkraft.
Sei es nun das "Brutus, auch du?" in Shakespeares Drama "Julius Caesar", denn "Et tu, Brute?" ist historisch ähnlich unbelegt wie das angebliche Marx-Zitat, oder Anakin Skywalkers "Du hast dich nicht in mir geirrt, mein Sohn... Sag deiner Schwester, dass du recht hattest", oder auch Jacobs "Sie kommen", ehe der Mann in Schwarz ihn ins Feuer stößt.
Das MCU hat eine lange Tradition gewichtiger letzter Worte. Wenn ein Hauptcharakter stirbt - und das passiert bei den Helden und Heldinnen der Filme und Serien eher selten - , dann müssen seine letzten Worte im Gedächtnis bleiben. Es muss ein Satz sein, der die Reise, den die Figur bis dahin genommen hat, einfängt und zugleich die Umstände des Todes einarbeitet. Wenn Tony Stark "Ich bin Iron Man" sagt - und ja, das waren ganz streng genommen nicht seine letzten Worte - und mit den Fingern schnipst, spiegelt das den Beginn seiner Superheldenkarriere wider.
Denn als er noch ein selbstgefälliger Playboy war, prahlte er mit diesen Worten vor versammelter Presse. Doch nun, am Ende seiner Reise angekommen, ist er wahrhaft Iron Man, ein Held, der sich für andere opfert. Außerdem greift er damit Thanos' Satz "Ich bin unvermeidlich" auf.
Looper hat 2020 mit dem Abschluss von Phase 3 die letzten Worte aller Helden und Schurken des MCU zusammengetragen und analysiert. Bei den Antagonisten sind die letzten Worte nicht selten Offenbarungseide ihrer eigenen Arroganz, frei von Selbsterkenntnis verraten sie viel über sich und auch über den Helden. Die Helden begegnen dem Sensenmann hingegen erhobenen Hauptes, manchmal sogar mit einem flotten Spruch auf den Lippen.